Jobbörse? Aber wo?

Martin Schaefer hat gesagt.:
Gut, dann reden wir Tacheles.
Ja, es wurde schon und wird auch weiterhin häufig vorgeschrieben, Produkte teurer zu machen.
Dafür gibt's das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Das greift auch z.B. dann, wenn jemand den
Markt bzw. Mitbewerber mit Dumpingpreisen kaputt macht.
Ja, Dumpingpreise sind verboten und eigentlich greift dieses Gesetz imho nur in dem Fall wenn der Selbstkostenpreis unterschritten wird! Das ist auch richtig so. Denn der Definition nach ist Dumping der Verkauf von Waren unterhalb der Selbstkosten um Mitbewerber zu schädigen. Wenn ich allerdings verlange, dass die Packung Nudeln nicht mehr 2 Euro sondern 10 Euro kostet ist das Planwirtschaft, mich macht es nachdenklich, wenn Menschen in einem freien Land genau so etwas jetzt wieder fordern. Eigentlich lässt mich so etwas daran zweifeln, ob die Marktwirtschaft und die Freiheit und Demokratie damit stark genug in den Köpfen der Menschen verankert sind!

Martin Schaefer hat gesagt.:
Ich bin, so leid mir das für dich persönlich auch tun mag, dafür, dass genau
diese Art von Jobbörsen gesetzlich verboten werden und dass auch Angebote unter einem
zu definierenden, nachvollziehbar vernünftigen Mindestlevel verboten werden.
Es macht mich wirklich richtig wütend, dass da kein Riegel vorgeschoben wird und ich werde mein
möglichstes tun, diese Problematik mal etwas in die Öffentlichkeit zu tragen.
Dann stellt sich für mich die Frage was dieses "nachvollziehbar definierte(s) Mindestpreislevel" sein soll. Ich verstehe nicht wieso jemand seine Leistungen nicht für den von Ihr errechneten Preis anbieten darf und zwar ohne Vorschriften und mit der Absicht Gewinn zu erzielen.
Könnten Sie an dieser Stelle oder wie auch immer eine Liste der Mindestpreise veröffentlichen für alle Leistungen die Ihnen spontan einfallen? Wir würden diese umgehend bei uns veröffentlichen um entsprechende Richtpreise bieten zu können. Wichtig wäre mir dabei allerdings, dass Sie auch entsprechend nachvollziehbar definiert sind und nicht einfach 20 € pro Stunde für Kassenpersonal o.ä. schreiben, wir hatten so etwas schon angedacht, kamen allerdings nicht sehr weit, da wir nicht nachvollziehbar argumentieren konnten was das Verlegen eines qm Fliesen kosten muss bzw. das erstellen einer Website, da die Dienstleistungen nicht so einfach zu vergleichen sind. Bspw. Fliesen in verwinkelten Räumen oder in Standardzimmern verlegen o.ä. Gleiches bei der Webseite, nur Text reinkopieren vs. ganzes Design und Coding übernehmen. Einen Stundenlohn kann ich da leicht errechnen (ich hatte den entsprechende Link ja bereits veröffentlicht) aber wieviel Zeit nötig ist würde mich dann eben interessieren und wenn es einer gut kann braucht er vielleicht nicht so lang usw.
Mit vielen Grüßen und herzlichem Dank für Ihren konstruktiven Beitrag,
Thomas
 
ThomasWD hat gesagt.:
Dann stellt sich für mich die Frage was dieses "nachvollziehbar definierte(s) Mindestpreislevel" sein soll. Ich verstehe nicht wieso jemand seine Leistungen nicht für den von Ihr errechneten Preis anbieten darf und zwar ohne Vorschriften und mit der Absicht Gewinn zu erzielen.

Also ist deiner Meinung nach das Tarifrecht z.B. überflüssig?
Oder Honorarempfehlungen diverser Mittelstandsgemeinschaften? Auch überflüssig und nutzlos?

Nein, sie sind nicht nutzlos, weil sie aus destruktivem Wettbewerb einen Wettbewerb mit
gleichen Chancen machen wollen. Jeder, der sich nicht daran hält, untergräbt jegliches
Preisgefüge und schadet der gesamten Branche.

Wo man sich zu Preisen informieren kann? Na kein Problem. Schließlich gibt es ja Bücher
oder Informationsschriften, wo man das alles hervorragend studieren kann:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3764369000/ref=ase_wwwtutorialde-21/028-8397038-9705362
http://www.mediafon.net/tarife_empfehlungen.php3

Ich bin sicher, mit ein wenig mehr Suche findet man noch viel mehr.
Und als Mindestgrenze könnte man ja mal bei zumindest 50% der veröffentlichten und
empfohlenen Tarife ansetzen. Das wäre schonmal ein Anfang.
Um ganz ehrlich zu sein, ich glaube fast, du hast dich noch nie als Unternehmer mit
Preisen und Kalkulation beschäftigt, sonst wüsstest du schon, wo eine vernünftige
Kalkulation beginnt.

Und dein Beispiel mit den Nudeln, also sorry. Das ist nun mal wirklich reichlich daneben.

Gruß
Martin
 
Martin Schaefer hat gesagt.:
Also ist deiner Meinung nach das Tarifrecht z.B. überflüssig?
Oder Honorarempfehlungen diverser Mittelstandsgemeinschaften? Auch überflüssig und nutzlos?

Nein, sie sind nicht nutzlos, weil sie aus destruktivem Wettbewerb einen Wettbewerb mit
gleichen Chancen machen wollen. Jeder, der sich nicht daran hält, untergräbt jegliches
Preisgefüge und schadet der gesamten Branche.

Wo man sich zu Preisen informieren kann? Na kein Problem. Schließlich gibt es ja Bücher
oder Informationsschriften, wo man das alles hervorragend studieren kann:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3764369000/ref=ase_wwwtutorialde-21/028-8397038-9705362
http://www.mediafon.net/tarife_empfehlungen.php3
Vielen Dank! Werde es mir mal ansehen. Nach was hatten Sie gesucht? Wir waren deshalb, wie gesagt, auch unterwegs und hatten leider weniger Erfolg als Sie. Aus meiner Sicht braucht man sicherlich Tarifrecht allerdings sollten Selbstständige die Preise verlangen können, die sie kalkuliert haben. Ein Angestellter braucht sich darum nicht zu kümmern, das übernimmt das Tarifrecht bzw. die Tarifparteien, hier greifen wir als Auftragsbörse auch nicht ein.
(Ürigens wird die Honorarordnung für Rechtsanwälte gerade geprüft und im Handwerk wird der Meisterzwang auch zurückgefahren.)

Martin Schaefer hat gesagt.:
Ich bin sicher, mit ein wenig mehr Suche findet man noch viel mehr.
Und als Mindestgrenze könnte man ja mal bei zumindest 50% der veröffentlichten und
empfohlenen Tarife ansetzen. Das wäre schonmal ein Anfang.
Um ganz ehrlich zu sein, ich glaube fast, du hast dich noch nie als Unternehmer mit
Preisen und Kalkulation beschäftigt, sonst wüsstest du schon, wo eine vernünftige
Kalkulation beginnt.
Und dein Beispiel mit den Nudeln, also sorry. Das ist nun mal wirklich reichlich daneben.
Gruß
Martin
Nudel-Beispiel: Wieso, ich wollte damit nur zeigen, dass man keine Preise vorschreiben kann, wie Sie es wollten. Ich finde das passt. Oder wir haben uns missverstanden. Soll ja auch mal geschehen. ;)
Aber dennoch für den Hinweis vielen Dank werde mir die Sachen wie gesagt ansehn. Hoffentlich bringt es uns weiter! und wir können es nutzen, auf den ersten Blick finde ich allerdings nichts zu Handwerkern. Naja, da findet sich sicherlich auch was (nur wir haben es noch nicht gefunden). Auch die individuellen Unterschiede scheinen mir nicht berücksichtigt zu sein, aber das ist wohl nicht so schlimm, es sollen ja nur Leitlinien sein. Und die Amazon Rezensenten sind auch nicht wirklich begeistert... ausser dem letzten.
Für heute verabschiede ich mich allerdings bis demnächst und vielen Dank ;)
Viele Grüße,
Thomas
 
@ThomasWD, natürlich gibt es keine wirkliche Möglichkeit zu kontrollieren ob jemand Schwarzarbeiter oder sonstige Billigkräfte einsetzt.
Es sei denn Du setzt dich in dein 500er :) und kontrollierst (möglichst täglich) selber, aber dass wird sich wohl kaum realisieren lassen.
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen dass ein Gewerbeschein rein garnichts über die Seriösität aussagt.

Du hast aber die Möglichkeit bei absolut unrealistischen Preisen einzugreifen, so wie es z.b. eBay auch macht, nur dass dort die Preisschraube in die andere Richtung geht.
Sicherlich kann man die Dienstleistungspreise nich pauschalisieren, aber so gibt es z.b. im Kfz-Handwerk eine Liste mit Arbeitswerten wo genau drin steht wie lange man z.b. für ein Ölwechseln brauchen darf.
Daraus und aus den allgemein üblichen Stundensätzen kann man sich die Kosten errechnen.... wenn ein Mechaniker dazu den ganzen Tag braucht, ist es sein Problem und nicht des Kunden.
Solche Listen gibt es sicherlich auch in genug anderen Branchen, dann hätte man zumindest ein Ansatz auf den man dann z.b. auch Martin sein Vorschlag anwenden könnte:
Martin Schaefer hat gesagt.:
Und als Mindestgrenze könnte man ja mal bei zumindest 50% der veröffentlichten und
empfohlenen Tarife ansetzen. Das wäre schonmal ein Anfang.
Ach ja und noch etwas, wir sind hier in einem Forum wo jeder nur ein "normaler" User ist, dir wird also niemand den Kopf abreissen wenn Du das "Sie" weglässt. ;)
 
Wir werden die gemachte Vorschläge prüfen hinsichtlich der Durchführbarkeit hier stellen sich eben die Vergleichbarkeit der Dienstleistungen als Problem da.
Auch ist eine automatische Prüfung nur selten möglich, denn nur die Halbierung des Gebotspreises könnte ja auch zeigen, dass jemand viel zu viel zahlen wollte...
Für die gemachten Vorschläge bedanken wir uns sehr. Problem im Handwerk bspw war, dass nicht mal die Handwerkskammer auf diese Idee kam und uns eine entsprechende Liste zur Verfügung stellen konnte (oder wollte?).

Vielleicht kommen wir ja doch noch zu einer vernünftigen Lösung, die man schließlich nur gemeinsam mit beiden Seiten erreichen kann, daher freue ich mich, hier soviel Unterstützung gefunden zu haben.

P.S.
Ich hab noch einen Amiga 500 aber ich glaub da komme ich nicht rein ;)
P.P.S.
Ich entschuldige mich dann mal für mein "Sie". Bin da flexibel und ab jetzt nutze ich "du" !
 
Dr Dau hat gesagt.:
Du hast aber die Möglichkeit bei absolut unrealistischen Preisen einzugreifen, so wie es z.b. eBay auch macht, nur dass dort die Preisschraube in die andere Richtung geht.
Sicherlich kann man die Dienstleistungspreise nich pauschalisieren, aber so gibt es z.b. im Kfz-Handwerk eine Liste mit Arbeitswerten wo genau drin steht wie lange man z.b. für ein Ölwechseln brauchen darf.

Hi, wir werden bei Bedarf von unserem Recht gebrauch machen, unseriöse Angebote zu löschen. Dies ist allerdings bei der Homepage (zuvor in diesem Thread genannten) aus unserer Sicht nicht nötig gewesen, da es sich nicht um die Entwicklung einer individuell gestalteten Seite handelt und es per Copy&Paste mit Software sicherlich möglich ist auch in 20 Minuten eine solche Seite zusammen zu basteln. (wir haben sehr lange darüber nachgedacht und abgewogen)
Weiterhin veröffentlichen wir eine Tabelle zur Berechnung von Stundensätzen die dann von Auftraggebern und Auftragnehmern genutzt werden kann. Damit helfen wir den Auftraggebern auch ein entsprechendes Gefühl für einen realistischen Stundenlohn zu bekommen. Wer möchte kann sich diese unter Die Auftragsbörse in den nächsten Tagen ansehn (ich melde mich wenn die Sache online ist) und Kommentare dazu veröffentlichen.
Viele Grüße,
ThomasWD
 
Ein Hallo an alle Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer,
die Studensatzberechnungstabelle ist online. Wer mag kann hier schauen.
Viele Grüße,
ThomasWD
 
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