Ich wähle keine Spielekiller!

Das mit dem betrunken fahren ist ja aber wissenschaftlich bewiesen.... Soweit ich weiß gibt es das bei "Killerspielen" nicht.

Es ist auch nicht bewiesen, dass der bloße Besitz von Waffen die Kriminalstatistik im Bereich der Straftaten mit Gewaltbezug nach oben schnelle lässt, trotzdem wurden im Laufe der Zeit die Möglichkeiten sich mit derartigen Mitteln zu versorgen immer weiter eingeschränkt. Aus guten Grund.
Die Benutzung von Waffen sind jedoch nur das Ende der Ausübung von Gewalt, besser wäre es doch, wenn das Aggressionspotential erst gar nicht geschürt und das unkontrollierte Verlangen der Benutzung von diesen überhaupt nicht geweckt wird. Das hat aber mitnichten was mit diesen Spielen zu tun, sondern meistens mit sozialen Aspekten. Die Spiele jedoch sind (IMO) in der Lage diese Wut zielorientiert zu kanalisieren und eine Lösung der Probleme mit Gewalt als gerechtfertigtes Mittel darzustellen. Und genau hier werden die Spiele, die ja ein interaktives Ausüben von Gewalt an virtuellen Personen (bzw. an Avataren von anderen Menschen) zur Primäraufgabe machen ("Der Weg ist das Ziel") kritischer betrachtet. Und das kann ich nur gutheißen.

Zwischenfrage: Wie definierst du ein Killerspiel, nicht das du über Manhunt sprichst und ich über hello Kitty im Zauberland ;).

Ich kenne mich mit aktuellen Titeln nicht so aus, habe aber doch Spiele wie Halflife oder -- als doch heftiges Beispiel -- Postal gut im Gedächtnis. Letzteres kann mächtig viel Öl ins Feuer dieser Diskussion gießen.

Mhhh, ich weiß nicht. Diese Gewalt ist doch so abstrakt, das zumindest ich, das nicht mit der Wirklichkeit in Verbindung bringe. Zumindest nicht mit meiner ;).

Wenn nicht bewusst, dann /vielleicht/ subtil. Die Gefahr der Beeinflussung ist ja, dass Du es als Spieler /möglicherweise/ nicht mitbekommst. Wie Du selber sagst sind die Auswirkungen nicht vollständig erforscht und es gibt für beide Argumentationen entsprechend bestätigende Studien.

Außerdem ist nur der Gewaltaspekt an sich nach sehr kurzer Zeit langweilig. Das macht keinem lange Spaß.

Das kann an auch als abstumpfen bezeichnen. Es "schockt" nicht mehr, es wird normal und langweilig.

Natürlich ist es bei psychsisch labilen jungen Menschen gefährlich, wenn diese sehr gewalttätige Spiele zocken, aber das ist mit einem Verbot garantiert nicht zu verhindern.

Verhindern nicht, aber zumindest würden die Spielehersteller Konsequenzen aus einem solchen Verbot ziehen und entweder eine entschärfte Version anbieten (die die Eltern dann ihrem Kind schenken, bevor es sich die USA-Version besorgt) oder aber sie konzipieren es von vornherein anders.
 
Ich kenne mich mit aktuellen Titeln nicht so aus, habe aber doch Spiele wie Halflife oder -- als doch heftiges Beispiel -- Postal gut im Gedächtnis. Letzteres kann mächtig viel Öl ins Feuer dieser Diskussion gießen

Postal gehört nicht in die Hand Kindern/Jugendlichen. Aber ich habe es auch gezockt und musste aufgrund des schwarzen Humors desöfteren lachen.

Das kann an auch als abstumpfen bezeichnen. Es "schockt" nicht mehr, es wird normal und langweilig.

Das meinte ich nicht. Ich habe es nicht als normal empfunden, sondern als langweilig. Wenn wir Postal als Beispiel nehmen. Das hab ich nur wegen der lustigen, schwarzen Story soweit gespielt. Die Gewalt an sich hat mich nicht gereizt.

Da kann ich auch mit einer Studie dienen (leider ohne Link oder Name). Die besagt das Gelegenheitsspieler von Gewalt in Spielen bei weitem mehr berührt werden. Leute die regelmässig zocken distanzieren sich emotional von der Gewalt.

Auf die anderen Sachen gehe ich viellleicht später noch ein, im Moment bin ich noch zu müde ;).
 
Das was ihr sagt ist alles nachvollziehbar nur kann man meiner Meinung nach über den Sinn/Unsinn und damit eine Regulierung von PC-Spielen nur dann reden, wenn man auch anfängt, über Medien im allgemeinen zu reden.
Ich für meinen Teil finde es unlogisch, dass Filme wie Texas Chainsaw Massacre als Kulturgut anerkannt werden und sich kein Mensch darüber aufregt, aber der Counter-Strike-Spieler ein Verbrecher sein soll.
Das ist ein Punkt der für mich wichtig ist. Ich kann alle PC-Spiele verbieten, dann sehe ich mir mit 14 Jahren irgendwelche Splatter-Filme an und das soll dann in Ordnung sein?
 
Du unertschlägst komplett den Unterschied zwischen Filmen und interaktiven Spielen. Ersterer übermittelt die Vorstellungen des Produzenten unbeeinflußbar und absolut statisch. Ein Spiel jedoch setzt die aktive Rolle des Benutzers als Protagonist und damit des eigenständigen Handeln vorraus und vermittelt dem Spieler den Eindruck sich zwar frei bewegen und entscheiden zu können, als Lösung gibt es aber -- zumindest bei den beanstandeten Spielen -- nur die Möglichkeit möglichst zu destruktiv einzuwirken. Das heißt also, der Spiel glaubt eine Wahl zu haben, hat sie jedoch nicht, da diese Spiele deterministisch in ihrem Ablauf sind. Beim Film hingegen ist man sich sicher, dass man den Ablauf nicht bestimmen kann.
In Spielen wird Gewalt also über die scheinbar freie Entscheidung des Spielers als alleiniges Mittel die Probleme des Protagonisten zu lösen definiert, obwohl die vorhandenen Freiheitsgrade etwas anderes suggerieren. Dazu kommt, dass es einen stillen Wettstreit in der Entwickler gibt, der eine möglichst realistischen Darstellung vom Ableben eines Gegenübers zum Inhalt hat. Physikengines, Trefferzonen, grafische Effekte und KI lassen das Töten immer realsitischer Aussehen, dabei wird jedoch immer darauf hingewiesen, dass das trotz des realitätsnahen Eindruckes nicht echt ist. Der Spieler hingegen kann sich aussuchen, wie er einen Feind tötet und überlegt sich Strategien um möglichst effizient vorzugehen. Ein Film förder ein solches Strategiedenken nicht in diesem Ausmaß, auch hinterfragen die Spiele selten das Vorgehen des Protagonisten, meistens ist dieser absolut legitimiert und gar gezwungen brutal vorzugehen, denn die Identifikation des Spielers mit der Hauptfigur ist ein tragenes Element von den Spielen.

Darüber hinaus werden aber auch Filme mit einer entsprechenden Altersfreigabe oder gar Indizierung versehen, wenn sie gewaltverherrlichende Elemente beinhalten. Spiele unertliegen somit als Steigerung von Filmen in meinen Augen auch einer gesteigerten Überprüfungpflicht.
 
Kleiner Einwurf:

Bei Filmen wird man dann aber im Umkehrschluss zur Passivität erzogen. "Man kann es eh nicht ändern". Man wird zum unbeteiligten Zuschauer. Die Leute die einfach weiterlaufen wenn irgendwo in der Fußgängerzone einer umkippt....
 
Falsch. Beim Film kann jeder selber (ver)urteilen, dass ein bestimmtes Verhalten falsch ist. Das kann man bei Spielen natürlich auch, jedoch unterliegt man hier ja dem Rollenverhalten des Protagonisten und kann damit das eigene Handeln nicht komplett frei bestimmen, obwohl der Eindruck für den Spieler entsteht.
Man kann in HalfLife nicht entscheiden, dass man keine Gewalt anwendet, man kann nur versuchen so wenig Gewalt wie möglich anzuwenden. Aber damit wird ja das Spielgenre komplett ad absurdum geführt, denn der eigentliche Sinn des Spiels ist es ja, *aktiv* Gewalt anzuwenden.
 
Nun hierzu gibts es wie immer beim Thema Computerspiele Studien die das Gegenteil belegen von dem was du behauptest und genauso kannst du mir sicherlich eine Studie anführen die wiederum zeigt, dass angeblich Filme weniger beeinflussen als Computerspiele.
http://www.heise.de/newsticker/Stud...ssen-mehr-als-in-Videospielen--/meldung/88501

Somit ist das Ganze letztendlich wieder eine Frage dessen, was man persönlich denkt...
Es gibt keine Studie die sicher beweist, dass PC-Spieler "schlimmer" sind als Filme, es gibt auch keine, die sicher nachweist, dass es nicht so ist.
Wenn ich 10 Studien habe von denen jede was anderes sagt, fehlt irgendwo die Gesprächsgrundlage und wir können hauptsächlich über persönliche Eindrücke diskutieren.
 
Ich denke ein Problem koennte hier auch die immer realistischere Grafik sein. Heutzutage sehen Spiele doch schon fast aus wie auf der Strasse, um's mal einfach auszudruecken.

Daher fordere ich: Nethack fuer alle!
 
Nun hierzu gibts es wie immer beim Thema Computerspiele Studien die das Gegenteil belegen von dem was du behauptest und genauso kannst du mir sicherlich eine Studie anführen die wiederum zeigt, dass angeblich Filme weniger beeinflussen als Computerspiele.
http://www.heise.de/newsticker/Stud...ssen-mehr-als-in-Videospielen--/meldung/88501
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF4...CE9D2C0070BC8D5341~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Somit ist das Ganze letztendlich wieder eine Frage dessen, was man persönlich denkt...
Es gibt keine Studie die sicher beweist, dass PC-Spieler "schlimmer" sind als Filme, es gibt auch keine, die sicher nachweist, dass es nicht so ist.
Wenn ich 10 Studien habe von denen jede was anderes sagt, fehlt irgendwo die Gesprächsgrundlage und wir können hauptsächlich über persönliche Eindrücke diskutieren.

Letztendlich geht es im Kern auch nicht um die Frage, ob Spiele schlimmer als Filme sind, sondern darum, ob und wie die Judikative das Problem der Gewaltdarstellung behandeln muss, und ich sehe da eindeutig Gründe für diese Überlegungen.
 
Ach ja mein lieber Freund der Herr Pfeiffer...
Nur sollte es gerade weil es umstritten ist ob nun Filme oder Spiele die größere Wirkung haben bei der Diskussion um Verbote nicht nur um Spiele gehen sondern eben allgemein um Gewalt in Medien.
Dass Jugendschutz wichtig ist, denke ich bestreitet niemand nur ist es meiner Meinung nach so, dass Verbote der falsche Ansatz sind.
Sinnvoll wäre z.B. statt über Verbot zu diskutieren eine moderne Medienerziehung voranzutreiben und eventuelle zu der Zensur von manchen Spielen auch die Krimiserien die um 16 Uhr Nachmittags laufen vielleicht auf Zeiten zu verschieben, zu denen Kleinkinder im Bett liegen und nich am Fernsehen die Programme durchzappen.
 

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