Artikel der FAZ über CS und Amoklauf in Erfurt

Im Namen von Tutorials.de wird sich das wohl nicht machen lassen, die meisten scheinen das nicht mittragen zu wollen. Deshalb denke ich das du, wenn Lagaf oder Öser nicht unbedingt wollen, das ganze nicht über Tutorials laufen lassen kannst. Warum fragst du nicht deinen Freund, ob er sowas wie ne Online-Protest-Petition aufmacht? Kannst den Link dann ja hier posten, dann kann sich jeder eintragen der will. Und die die nicht wollen, müssen das ganze nicht mit tragen ;)

cya
Archon

PS.
Mich kotzt das auch an, dauernd sind die Games schuld....
Sollte ich mal Amok laufen, werd ich vorher alle meine Games versenken, mir Moorhuhn, Big Brother the game, usw.. kaufen und in die zu dem Zeitpunkt regierende Partei eintreten - dann ham die Psychofritzen was zu interpretieren!!
 
Weil sie nicht wahrhaben wollen, dass sie selber schuld sind. Jugendliche werden heutzutage viel zu oft von der Gesellschaft allein gelassen. Alles ist wichtiger, Rente, Arbeitslose, und so weiter. Dort wird aber meistens von leuten über 30 gesprochen, dabei werden die Jugendlichen vergessen. Dass sich da manche alleine und verlassen würden ist nachzuvollziehen.

Auf keinen Fall will ich das gutheißen was er gemacht hat, aber einfach Computerspiele mit Gewalt abzuschaffen, ist sicher nicht die Lösung des Problems.
 
@Yasemin: Da hast du recht.

Was mich aber mal interessieren würde: Wieso hatte der Kerl überhaupt nen Waffenschein? Für die Luftgewehre, die im Schützenverein benutzt werden, braucht man doch gar keinen. Jedenfalls hab ich das gehört.
 
Er hatte wohl waffenbesitzkarten für
handfeuerwaffen und langläufige.
diese lassen sich,
sofern du erwachsen bist
und aktive mitglied in nem schützdenverein bist
relativ leicht erwerben.

find ich zwar etwas daneben aber so ist es halt.

PS: Im schützverein wird nicht nur mit luftdruck geschossen.
Zumal er im Polizei-schützenverein war
 
meiner meinung nach haben wie immer die Pädagogen selber schuld:)

CS gehört meiner meinung nach auf den INdex. da spielen doch sowieso 90% 12jährige Kidz.

da wunderts mich nicht das alle durchdrehen.

:-( :-(
 
hat sicher mit schuld.

meiner meinung muss jeder normale Mensch zwischen Realität und PC-Game unterscheiden..

aber bei einem 11 oder 12 jährigen kann man das wohl nicht erwarten!!
 
Deswegen ist das Spiel ja auch offiziell ab 16 freigegeben. (Oder wars 18?)
 
Ach das ist doch die alte Leier. Das ist nicht der erste negative Artikel über die Computerspiele-Szene und wird auch nicht der letzte sein. Ich war mal dabei, als eine Reporterin die einen Beitrag über unsere LAN gemacht hat, von den Tischen Süßigkeitenpapierchen gesammelt hat, vor einem Computer aufgeschichtet und dann mit gespielter Abscheu über die miserable Ernährung der Gamer berichtend das abgefilmt hat. Soviel zum Thema objektive Berichterstattung.
Was in diesem Artikel verzapft wird, ist aber eine ganz andere Sache. Der Reporter, der diesen Dünnschiß fabriziert hat, hat doch offensichtlich von tuten und blasen keine Ahnung. Es gibt, wie in der Kritik an dem Artikel schon angedeutet, eine menge Studien zu diesem Thema. Aber: keine dieser Studien ist jemals zu dem Ergebnis gekommen, daß das Spielen von 3d-Shootern alleine zu solchen Aktionen führt.
Ein Spieler der nicht sowieso unter Realitätsverlust oder latenter Gewaltbereitschaft leidet (unten mehr dazu), und sei er 12 Jahre alt, ist immer in der Lage, zu abstrahieren, also gedanklich genau die Grenze zwischen Realität und Fiktion ziehen. Es ist ihm zu jeder Zeit bewußt, daß er sich in einer irrealen Spielumgebung befindet, und daß seine Handlungen andere Konsequenzen nach sich ziehen als in der wirklichen Welt. Das Stichwort hierzu ist "Empathie", also Mitgefühl. Wenn ich auf dem Bildschirm einen Gegner abschieße, dann ist mir bewußt, daß dies kein echter Mensch ist, daß ich ihm nicht in Wirklichkeit Schmerzen zufüge oder ihn töte, sondern daß es nur eine digitale Fiktion ist, die zudem noch in der nächsten Runde oder nach dem nächsten "Respawn" wieder mitspielt, als sei nichts gewesen. Nehmen wir mal an, ein Mensch wäre nicht in der Lage, zwischen der Realität und der Fiktion zu unterscheiden, so wäre die logische Konsequenz eher, daß er aufgrund der dann vorhandenen Empathie für die Person im Spiel Skrupel hätte, auf dem Bildschirm jemanden zu erschießen, als andersrum die Handlungen die er im Spiel vollführt in die Realität zu transferieren. Dazu bedarf es eines Fehlens dieses Schutzmechanismus, zu diesem Fehlen kommt es nach übereinstimmenden Expertenmeinungen nicht alleine durch den Konsum von Computerspielen. Und ist dieser Realitätsverlust ,gepaart mit der Gewaltbereitschaft, vorhanden, so braucht es nicht notwendigerweise ein Computerspiel das ihm Vorlagen für sein tun bietet, dafür reicht jede andere Form der Gewaltdarstellung, derer ein Jugendlicher habhaft werden kann.
Zweiter Gedanke: Der Sinn und Zweck des Spiels ist von diesem unfähigen Reporter ganz offensichtlich völlig falsch verstanden worden. Es geht hierbei mitnichten um das Töten per se, sondern um den sportlichen Gedanken. Mit einer ähnlich halbblinden Anschauung kann man in fast jeder Sportart ein kriegerisches Element finden. Niemand kann mir erzählen daß olympisches Speerwerfen anzuschauen die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen fördert, nur weil eine kriegerische Handlung (der Speer ist doch nicht zuletzt eine Waffe, und das Speerwerfen wurde nicht zum vertikultieren von Rasenteilen oder gelegentlichen Treffen von Schiedsrichtern, sondern zum perforieren von Kriegsgegnern erfunden) abstrahiert und zur Sportart gemacht wurde. Der Gedankengang ist bei den elektronischen Sportarten nicht groß anders. Statt hierbei den Gegner durch das Erzielen von größtmöglichen Weiten zu ersetzen, wird der Gegner durch eine digitale und unsterbliche Entität ersetzt. Hierbei kann man z.B. parallelen zum Schachspiel ziehen. Wäre Schach nicht vor etlichen hundert Jahren in einer Welt ohne Computer erfunden worden, sondern vielleicht im Jahr 2002, dann würde es sicherlich nicht unblutig aussehen, denn Schach ist ein Kriegsspiel. Und genauso verhält es sich mit 3d-Shootern. Man macht Züge, man opfert Spieler um zu siegen, und nach Ende der Runde sind alle Spieler wieder auf dem Brett. Die Tatsache, daß dabei geschossen wird, und daß Gegner "sterben" ist dafür, nach größtenteils übereinstimmenden Aussagen der Spieler ziemlich nebensächlich.
Zum dritten: Wäre der Täter nicht im Schützenverein gewesen, hätte er a) aller wahrscheinlichkeit nach nich das Waffenarsenal zur Verfügung gehabt, das er leider Gottes besaß, und b) nicht die Erfahrung bzw. das Können im Umgang mit der Waffe besessen. Daß bei ihm eine Gewaltbereitschaft vorhanden ist, wäre sicherlich ans Licht gekommen, wenn vor dem Erwerb eines Waffenscheines die Erstellung eines psychologischen Profiles Pflicht wäre. Aber da es in Deutschland eine Waffenlobby gibt, und Schützenvereine zum Brauchtum gehören, kann man als Journalist damit nicht die Zielgruppe der chronisch unter Verfolgungsangst Leidenden bedienen, weil die zu großen Teilen Mitglied in eben diesen Schützenvereinen ist.
Zum vierten:
Amokläufer gibt es schon weitaus Länger als es Computerspiele gibt. So zum beispiel 5. am September 1949(!): Innerhalb von zwölf Minuten erschießt ein Mann in Camden im US-Staat New Jersey 13 Menschen. Der Polizei sagt er später: "Ich hätte Tausende umgebracht, wenn ich genug Kugeln gehabt hätte."
Es mag sein, daß 3d-Shooter einen Einfluß auf die Entwicklung haben, aber weitaus mehr Einfluß haben der soziale Status, das Umfeld und die Einstellung des potentiellen Täters. Der das Verbot von Gewaltdarstellung in Filmen und Computerspielen kann allenfalls eine Begleitmaßnahme zur Beseitigung der Ursachen, also zur Förderung und moralischen Stärkung von Jugendlichen sein.

Zum Abschluß möchte ich noch auf ein paar Zitate aus dem Artikel eingehen, die mir besonders gefallen haben:
" Das populäre und indizierte Computer onlinespiel "Counterstrike"..."
Wir wissen alle: Counterstrike ist (noch) nicht indiziert. Selbst für den Fall daß es indiziert wäre, ist zum einen damit nicht belegt, daß das Spiel faktisch einen schlechten Einfluß auf Jugendliche bzw. junge Erwachsene hat, zum anderen war der Täter Erwachsen, und hätte indizierte Spiele völlig legal kaufen können.
"Es geht um die Besetzung von Gebäuden, die Sprengung von Fahrzeugen, um die Befreiung von Geiseln - oder, wenn man die Gegenseite spielt - um deren Gefangennahme." Vier Aussagen, zwei davon treffen zu. Tja, was soll man dazu sagen, außer q.e.d. Der Reporter hat offenbar noch nicht mal das Spielprinzip verstanden, maßt sich aber an, ein Urteil über das Spiel abgeben zu können.
"Und das Spiel, in dem man vom Polizisten (sogar die GSG 9) über den Passanten bis hin zum Schulmädchen jeden erschießen soll, ehe man selber erschossen wird,..."
s.o. aber diesmal gepaart mit der Unterstellung von wahlloser Schießwut, die so schlicht und ergreifend falsch ist. Niemand, weder Counters noch Terroristen gewinnt durch die Tötung einer Geisel etwas. Interssant hierbei ist auch die Tatsache, daß mit einer gewissen Entrüstung und wahrscheinlich mit Bad Kleinem im Hinterkopf die Tatsache daß in einem Spiel mit o.g. Thematik "überraschenderweise" das deutsche Anti-Terror-Kommando auftaucht, als besonders hervorgehoben wird, die Tatsache daß offenbar Schulmädchen erschossen werden aber keines weiteren Kommentars würdig ist...

Ach, ich echauffiere mich wieder mal viel zu sehr, aber sowas geht mir einfach gegen den Strich...

Kaprolactam
 
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