Wie funktioniert ein CAT5-Extender?
So eine Extender-Strecke besteht normalerweise aus einem Sender (Rechnerseite), einem Empfänger (auf der Bedienerseite) und einer CAT5-Kabelverbindung. Bei diesem CAT5-Kabel werden alle 4 Adernpaare ausgenutzt. Die - gegenüber konventionellen KVM-Kabeln - vergrößerte Übertragungsdistanz wird u.a. dadurch erreicht, dass das Signal symmetrisch übertragen wird, während konventionelle Kabel unsymmetrisch arbeiten.
Dabei werden meist die Keyboard- und Maus-Informationen digital über ein Adernpaar ausgetauscht. Die Video-Signale werden nicht - wie oft angenommen - digitalisiert, sondern als analoges RGB-Signal übertragen; je ein CAT5-Adernpaar für die Farben Rot, Grün und Blau.
Die Übertragung von Keyboard- und Maus-Signalen sowie SYNC erfolgt auf dem 4. Adernpaar. Hinzu kommen bei bestimmten Geräten noch Audio-Daten und V.24-Schnittstellen, die auf diesem Paar mitübertragen werden. Die analogen Video-Signale erfordern Bandbreiten, die bis an die Grenze heutiger CAT5-Strecken gehen. Der Frequenzgang variiert dabei mit der Länge und den Eigenschaften des Kabels und kann zu Unschärfen des Monitorbildes führen. Darum muss (bei Kabellängen ab ca. 50 Metern) eine individuelle Kompensation (Anpassung) des Frequenzganges der Kabelverbindung gemacht werden. Diese Anpassung basiert auf dem optischen Eindruck des Monitorbildes und wird bei ernsthaften Herstellern über das Keyboard der Bedienkonsole - mehr oder weniger feinstufig - gesteuert und im EEPROM (nicht flüchtig) abgelegt.
Bei manchen CAT5-Kabeln (besonders bei Patch-Kabeln) gibt es jedoch noch ein anderes Problem, das oberhalb 30-80 Metern Länge auftreten kann. Bei diesen Kabeln sind aus technischen Gründen die Windungslängen (Schlaglängen) der einzelnen Adernpaare unterschiedlich gehalten. Daraus resultieren unterschiedlichen Längen - und damit Laufzeiten - der einzelnen Adernpaare und damit der Farbsignale (Delay Skew). Es äußert sich in "Farbrändern", die besonders bei Text störend sind. Diese Laufzeit-Unterschiede sind spezifisch für den jeweiligen Kabelhersteller und treten bei PiMF Kabeln weniger auf als bei ungeschirmten Aderpaaren. Man kann das Problem teilweise dadurch mildern, dass man für die RGB-Signale drei möglichst gleiche Adernpaare verwendet. Manche Hersteller bieten inzwischen Boxen an, mit denen diese Laufzeitunterschiede individuell kompensiert werden können.