Scharfschützen -Berechnung der Physik

schnell ist relativ..
Je nachdem wie weit das Ziel entfernt ist und wie das Gelände beschaffen ist, kommen unterschiedliche Windrichtungen und -geschwindikeiten in Frage..
Diese sollten / müssten mitberechnet werden..
(also Gelände ist auch mit ein wichtiger Faktor, da dies den Wind beeinflusst ;) )

Nen windstiller Tag ist also des Scharfschützens Lieblingstag ^^
 
Wir haben die Aufgabe ja schon soweit vereinfacht, dass wir keine Temperaturen und sonstige extravagante Faktoren aufgenommen haben. Und für die "einfache" Simulation oder Vorberechnung auf nem iPhone sollte das Gesagte reichen :D Man könnte ja noch ne Windstärkeberechnung für ein an einer Nylonschnur hängendes iPhone integrieren :D

mfg chmee
 
HI Leute !

Das Thema ist ja schon richtig lustig. Auch wenn es jetzt ein bisscehn zuspät kommt :)

Ihr wisst ja, dass die Erdanziehungskraft höher ist, wenn du weiter vom Erdmittelpunkt entfernt bist.
Zweitens schaut euch mal den Film "Shooter" an. Realtiv realistisch. Wenn man mit einem Scharfschützengewehr auf 1 km. treffen will, dann muss man z.B. von einer erhöhten Position schießen, da die Kugel genauso schnell am Boden ankommt, wie wenn du sie einfach nur so fallen lässt. D.h. bei einer größeren Distanz und einer längeren Flugbahn musst du auf einer Höheren Position schießen.

Das andere mit dem Luftwiederstand der aber auch mit der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit gekoppelt ist war meiner Ansicht nach richtig.
Man muss nur schauen, ein Projektil die abgeschossen wird, wird mit einer eigenrotation versehen.
Bedeutet soviel wie dass Äußere Einflüsse nicht mehr so viel Wirkung auf das Projektil haben als ohne Rotation.

Wenn ihr viele Fragen wie diese habt, dann kann ich euch dan Buch "Denksport Physik" empfehlen.
Des ist wirklich geil, da wird Physik auf einfachster aber niveureicher Ebene erklärt. Mir hat es sehr geholfen in Physik.


mfg Maxxl
 
hi,
um jetzt auch verspätet meinen Senf abzugeben:

Die Temperatur des Gewehrlaufes spielt eine Rolle. Das kam mal in einen Bericht über Scharfschützen im Fernsehen. So ist die Zielgenauigkeit bei kaltem Lauf besser als bei warmen Lauf. Deshalb muss möglichst der erste Schuss sitzen.

<klugscheissermodus off>

prost
col.blake
 
Hi also bin zufällig beim google ueber den thread gestolpert und wollte hier noch ein paar sachen klar bzw richtig stellen

ein FAKTOREN die der beobachter (bei großen entfernungen) berücksichtigen muss werden in 2 sparten aufgeteilt (welche man "erfühlt" durch erfahrung und welche berechenbar sind dazu spaeter)
innen und aussenballistik
Innenballistik:
-Ölschuss (so wird der sog "kaltschuss" bezeichnet, also der 1. schuss bei kalten lauf bezeichnet)
-Muntionssorte (nicht das kaltiber sondern ob es sich bei dem kopf des geschosses um sprengbrand hartkern oder weichkern (gewichtsabweichung) handelt)
-Treibladung (entscheidend ist die so V0 also die anfangsgeschwindigkeit)
-Schalldämpfer bzw verzerrer (durch eine veraenderte Lauflänge bzw Laufgewicht)

Aussenballistik
-corioliskraft (siehe Sheytec intervention)
-Luftfeuchtigkeit (schneetreiben regen sandstürme)
-Höhe über NN (im vergleich zur anschusshöhe)
-Wind (sehr wichtiger Faktor, es ist möglich sog wind einschnitte mit unterschiedl richtungen und stärken zuhaben)
-Temperatur (auch wenn ich den vorrednenrn hier wiedersprechen muss hat sie einen einfluß!)
-Winkel (winkelschiessen reduziert die länge auf die erdanziehungskraft auf den geschosskopf wirkt)
-Ziel geschwindikeit und bewegungsrichtung (man hat es naemlich meist nicht mit stehenden zielen zu tun!)
-Entfernung zu ziel

welche dieser Faktoren nun letztlich berechenbar bzw messbar, welche einen so geringen ausschlag geben das sie nicht bereucksichtigt werden muessen und welche einfach nur durch gefuehl und erfahrung zu erklaeren sind bleibt hier verschwiegen genau wie saemtlich rechen ansaetze.

sry wenn ich dir hier nur eine grundsaetzliche einweisung geben konnte und deine fragen nicht ganz beantworten konnte
 
Also meine herren ich wollte auch noch mein senf dazu geben nun es ist so ich habe als ausgebildeter scharfschütze schon erfahrungen gemacht vieles was da steht finde ich guet doch ein paar kleinigkeiten sind da noch die berechnunge kommt immer auf kaliber und kugel drauf an den von gewehr zu gewehr ist es ander je nach lauflänge und kaliber wie auch auf ales andere was schon geschriben wurde. Ps als scharfschütze musst du physik lieben
 
Hallo,

Also mein Vorredner:

30.01.10, 16:03
WilhemTell

hat schon sehr gut recherchiert. Es ist nicht nur so wenig in die Berechnung miteinzubeziehen wie manche glauben. Scharfschützen haben fertig erarbeitete Tabellen und Formeln im Einsatz dabei um alle Nötigen Faktoren in die Rechnung einzubauen.

Und Scharfschützen nennen ein Projektil auch nicht Kugeln. Herr "Ausgebildeter Scharfschütze" ^^^

Auf was und wie genau alles berechnet wird, werde ich nicht detailliert eingehen aber bedenkt, auch wenn ein Faktor nur noch so klein ist, auf die Entfernung gesehen wirken sie sich mehr und mehr aus.

Kleines Beispiel:

in einer Entfernung von 1,5 km will man 10cm höher treffen
(auf dieser Entfernung schießt übrigens kaum ein Scharfschütze, typische Kampfentfernung 600-800m, einfach weil es eben zu schwer zu berechnen ist und der erste Schuss meist sitzen muss)

dann verändert sich der Neigungswinkel des Gewehrs gerade mal um:

0,26 Winkelminuten -> das sind 0,004°

Zeichnet mal einen Winkel von 4° auf ein Blatt Papier und das ist immer noch 1000mal so groß wie oben genannter winkel.

Soviel zum Thema:
"Der Faktor ist so klein, den kann man vernachlässigen"


Gruß
Eric
 
Das Beispiel mag ja anschaulich sein.. Tatsache ist aber, dass grad der Winkel eine essentielle Variable im schiefen Wurf ist, sprich, wenn man die Formel für den schiefen Wurf umstellt, sollte einem dieser kleine Umstand sehr schnell klar sein. Und es wird wohl für Suchende interessant sein, dass es sehr viele Komponenten gibt, die den Schuss beeinflussen, aber auch hier wieder meine rhetorische Fragen (1) Bis zum Abitur/Matura wird man nie so tief in die Materie dringen, also wozu darüber reden (2) Eine Formel wurde bis Dato auch nicht gezeigt, sondern nur disputiert, dass man so Vieles beachten müsste. Kann oder Will Niemand mal endlich eine Rechenvorschrift auf den Tisch packen?

mfg chmee

p.s.: Interessant wäre -für mich- wie Du die 0,26' berechnet bzw woher Du diesen Wert genommen hast.. Tatsächlich ergibt sich dieses Ergebnis grob, wenn man einfach nur über den Tangens des Winkels geht - und da steht wohl das Argumentationsbeispiel in krassem Missverhältnis zur Physik des schiefen Wurfs (und zum eigentlichen Anliegen dieses Threads)

0,10m = tan(0,26/60)*1500
 
Also vorweg muss ich mal sagen, das sich mein Beispiel nicht auf die Reichweitenberechnung oder ähnliches bezieht, wofür ich natürlich, wie du schon sagtest Formeln und gesetzmäßigkeiten des Wurfes benötige.

Allerdings bräuchte man dafür weitere Werte, wie Projektilgewicht, Anfangsgeschwindigkeit des Projektils, Maße des Projektils, etc.

Solche Sachen haben Scharfschützen bereits ausgerechnet in ihren Tabellen, das Rechnen Sie nicht im Einsatz, da sich die Annäherung des Projektils an den Boden (Erdanziehungskraft) immer annähernd gleich verhält. Die Faktoren die zusätzlich Entstehen, die man nicht vorher wissen kann, die rechnen sie oder haben sie auch schon vorbereitet und müssen sie noch in eine Gesamtrechnung miteinbeziehen. Je weiter das Geschoss fliegt, desdo mehr verliert es natürlich an Höhe und desdo höher muss angelegt werden.

Meine Rechnung war nur ein Beispiel zur Verdeutlichung und bezog sich nur um eine Trefferbildverlagerung im Ziel um 10cm bei gleichen sonstigen Umständen.

Und sie hatte einen Rechnenfehler, ^ sorry...

Ich habe mit 2,54 statt mit 2,91 gerechnet. Wie dieser Wert entsteht erklär ich nun um deinen Wissensdurst zu stillen.

Beispiel 1 (wie ich auf den Wert von 2,91 komme, <eine Einheit erhält der Wert auch gleich):

Entfernung 1000m:

Angenommen die Strecke zwischen Schütze und Ziel stellt man als Radius eines Kreises dar...

r= 1000m -> d= 2000m -> Pi= 3,14 (gerundet) --> U = Pi * 2r = 6280m

Vollkreis = 360°
1° = 6280m / 360 = 17,44m
1 MOA (Winkelminute / Minute of Angle) = 1° / 60 = 17,44m / 60 = 0,2970m = 0,2970m = 29,70 cm

Auf 1000m Meter verändert sich bei 1 MOA Abweichung das Trefferbild nun also um 29,1 cm.
Da das Verhältnis (Veränderung im Ziel zu Entfernung des Ziels) linear ist, das heißt, doppelte Entfernung entspricht doppelter Wirkung im Ziel.

Und so kommt man auf einen typischen Bezugswert im Scharfschützenwesen : 1 MOA (auf 100m) = 2,91 cm

Für die Experten:
Man hat zwei Ziele die 10 cm voneinander entfernt stehen. Diese 10cm sind ja nun die direkte Linie (Sehne) zwischen den beiden Punkten. Mit o.g. Formel errechnet man eigentlich das Bogenmaß zwischen zwei Punkten. Dieser Unterschied ist durch diese große Entfernung (Radius des Kreises) und dieses kleinen Winkels tatsächlich zu vernachlässigen.


Wenn ich unser Beispiel nun nochmal neu rechnen darf:

U = 1500m * 2 * Pi (3,14) = 9420m
1° = 9420m / 360 = 26,16 m
1MOA = 26,16m /60 = 0,44m = 44cm

10cm / 44cm = 0,23 Winkelminuten = 0,0038°

Also trotzdem rund 0,004°

Ich hoffe ich hab diesmal nichts falsch gerechnet oder vergessen und konnte es einigermaßen Verständlich erklären. Ich bin schon lange raus aus der Materie und da kommt man auch aus dem rechnen ein wenig raus ;-)

MfG

Eric
 

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