Programmieren für Kinder

ManicMarble

Erfahrenes Mitglied
Hallo ihr Gurus,

mein Neffe, er ist 11, löchert mich seit Wochen, dass ich ihm Programmieren beibringen soll. Seine Eltern wären auch recht froh, wenn der Kerl mit seinem Computer auch mal "was Vernünftiges" macht.

Jetzt bin ich am überlegen, was wohl die beste Sprache wäre. Es sollte natürlich was sein, was auch ich ausreichend gut beherrsche, das wäre C/C++, VB6, PHP/JS/HTML und die Grundzüge von .NET (C# bzw. VB.NET). Ich will eigentlich keine "Lernsprache" wie Logo nehmen, ich glaube da ist er drüber raus, das ist irgendwie zu kindisch.

Leichte Erlernbarkeit ist natürlich wichtig, aber auch wie "weiterführend" die Sprache ist. Und der Spaßfaktor muss von Anfang an recht hoch sein, d.h. es müssen schnell "coole" Ergebnisse zu erzielen sein - wenn er in C mit IO-Streams auf die Konsole anfängt, dann ist die Luft schnell raus, fürchte ich.

Momentan tendiere ich zu VB6. C und erst recht C++ finde ich zu schwierig wegen der nicht-gemanagten Speicherverwaltung. PHP wäre super, weil die Syntax C- bzw. Java-ähnlich ist, allerdings fürchte ich, dass die Verquickung von PHP, HTML und JavaScript zu komplex ist für den Anfang.

Was meint ihr? Kennt jemand vielleicht Quellen im Web über das Thema Programmieren für Kinder. Ich habe im Buchladen mal "Visual Basic für Kids" in der Hand gehabt - hat mich nicht überzeugt. Gibt's da noch mehr Literatur? Wer von euch hat auch so jung angefangen und mit was? Mich hat's mit dem C64 gepackt, damals im vergangenen Jahrhundert... :)

Wäre über Anregungen höchst erbaut,
Martin
 
Ich hab damals auch ungefähr in dem Alter angefangen, und zwar mit QBASIC unter DOS ;-) Hab da immer meinem Bruder über die Schultern geguckt, als er irgendwelche Text-Adventures und andere Spielchen programmierte... nur damit kannst du heute keinen (auch keinen 11-jährigen) mehr vom Hocker reißen, denk ich mal.

Ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass C/C++ zu komplex für den Anfang ist.

PHP hat wie schon von dir erwähnt nicht nur den Nachteil, dass HTML/CSS/JS dazu kommt, sondern auch, dass man IMHO mit PHP sehr schlampiges Programmieren unterstützt wird. Variablen müssen nicht deklariert werden, es gibt keine Typsicherheit etc. Für den Einsteiger macht das natürlich vieles einfacher. Aber ich fände es schon sehr sinnvoll, wenn man von Anfang an zwischen Ganzzahlen, Kommazahlen, Strings usw. unterscheiden lernt.

C# und VB.NET haben IMHO den Nachteil, dass sie gleich mit der ganzen Objektorientierung daherkommen. Das kann als jüngerer Programmieranfänger eine zusätzliche Hürde sein, die es erst mal in der Theorie zu meistern gilt.

Visual Basic an sich wäre eine Möglichkeit. Mehr kann ich dazu allerdings nicht sagen, da ich schon länger nicht mehr mit VB zu tun hatte und deshalb auch nicht weiß, wie es sich inzwischen entwickelt hat.

Meine Empfehlung wäre aber keine der hier genannten Sprachen, sondern Pascal. Meiner Meinung nach eine für Anfänger gut geeignete Sprache, anhand der man viele programmiertechnisch relevanten Begriffe, Vorgehensweisen, Formalitäten und Fähigkeiten erlernen kann.

Bezüglich schneller Erfolge... wenn's von der ersten Minute an Krachbummbäng machen soll, dann kannst du ihm ja Klick & Play oder ähnliche "Spielebaukästen" vor den Latz knallen :p Ohne entsprechende Grundlagen (die gelernt sein wollen), kann man beim Programmieren eben leider nicht viel erreichen...
 
ich habe mit 12 Visual Basic angefangen (hatte aus anderen gründen später keine lust mehr) weil mir c++ zu schwer war. Zu viele Dateieinbindungen etc.

Wenn würde ich sagen VB. Nur weiß man nicht ob VB noch lange exsistiert meine ich
 
Danke für die ersten Meinungen.

Jaja, es soll schon ein bischen krachen, sonst ist's schnell aus mit dem kindlichen Enthusiasmus. Aber Grundlagen lernen soll er schon auch dabei...

@Mathias: Hast meine Tendenz schon ziemlich bestätigt. Leider habe ich selbst noch nie was mit Pascal oder Delphi am Hut gehabt und könnte ihm da wenig zeigen. Recht hast Du mit der "schlampigen Programmierung" die er sich möglichst gar nicht erst angewöhnen sollte. Das kann aber mit VB auch passieren (kein "Option Explicit" und alle Variablen als Variants)...

@Jukkales: Ich denke eigentlich schon, dass VB im Rahmen von .NET noch ne Weile bei uns ist bzw. entsprechende Nachfolger bekommt.
 
Hi

Ich denke, VB ist eine gute Wahl - allerdings nur, wenn er nicht später Programmierer werden soll. ;) Bzw. in diesem Fall solltest du ihm spätestens nach ein paar Jahren eine vernünftige Sprache beibringen. Der Vorteil an VisualBasic ist halt (auch wenn das jetzt gemein klingt) der typische MS-Klicki-Bunti-Effekt. Da hat er dann natürlich schnell Ergebnisse vor sich und demzufolge (hoffentlich) auch Spass an der Sache.

Also von dem her: Imo hast du ausser VB keine vernünftigen Alternativen - es sei denn, der Junge ist geduldig und würde sich auch mal mit was "richtigem" beschäftigen (OOP zum Beispiel). Was ich ja aber nicht glaube, nach diesem Satz hier:
wenn der Kerl mit seinem Computer auch mal "was Vernünftiges" macht.
 
Hallo!

Also ich würde auch zu VB tendieren. Mit VB ist der Weg zu anderen Techniken nämlich nicht mehr weit. So kann man mit ein paar Mausklicks Datenbanken anzapfen, Word, Excel Dokumente schreiben und kleine Chat's schreiben. Ich weis sowas ist eigentlich noch nicht's für Anfänger, aber wenn man dem kleinen bei Zeiten mal das ein oder andere Beispiel aufzeigt wird er/sie da auch recht schnell mit klar kommen. Kinder in dem Alter lernen unglaublich schnell.

Gruß Tom
 
Meine ersten Versuche waren mit QBasic, da war ich wohl 12 oder 13.
Das ist aber sicher keine Sprache mehr, mit der man Anfangen sollte.
Dann kam Pascal, fällt also auch flach, da DOS-Programmierung.
Dann haben wir in der Schule mit Java angefangen. Das haben wir jedoch recht schnell aufgegeben, weil die Einarbeitung zu lange dauerte, um noch genügend Zeit für Theorie zu haben.
Wir sind dann auf Delphi umgestiegen und haben recht schnell Ergebnisse erziehlen können und das war noch Delphi 3, da hat sich einiges getan, die letzte Version, die ich gesehen habe war Delphi 6 und das ist noch wesentlich komfortabler geworden.
Wenn es um OOP geht halte ich Java für am geeignesten (mittlerweile kann ich's :)), allerdings mit Sicherheit nicht für einen elfjährigen.
Mein Einstieg in PHP ging am schnellsten, aber da hatte ich auch schon die meiste Vorbildung und "konnte" HTML. Durch HTML, was ja nicht so schwer ist, im Gegensatz zum Programmieren, kann man es auch schnell bunt werden lassen und hat, wenn er noch ein bisschen Älter ist, den Vorteil, dass er zum Beispiel mit seiner eigenen Homepage auftrumpfen kann.

Meine Empfehlung wäre Delphi oder eine Programmiersprache, die eine ähnlich intuitive IDE hat. Aber wie gesagt, es gibt sicherlich auch andere IDEs (.NET?), die ähnlich komfortabel sind.
Alles mit .NET würde ich aus Prinzip nicht machen :D, aber das ist kein Argument.
Du hast ja sicher Erfahrung mit dem Programmieren, dann sollte Delphi absolut kein Problem für Dich darstellen und Du kannst mit Deinem Neffen mitlernen. Ich finds immer motivierend, wenn der "Lehrer" auch nicht alles weiß, zumindest, wenn er in der Lage ist, das auch zuzugeben.

Die Idee, mit einer C-ähnlichen Syntax anzufangen, halte ich für sinnvoll.
Vielleicht gibt es ja auch für eine der C-ähnlichen Sprachen eine vernünftige IDE, so dass man die ersten Programme per "Klick and Code" schreiben kann. Delphi und VB sind bezüglich dieses Arguments sicher nicht zu empfehlen.

Du solltest ihm aber klar machen, dass es ein langer Weg ist, bis die Programme "Crash Boom Bang" machen und 3d-Grafik präsentieren (Spieleprogrammierung).

Die große Frage ist aber auch, was Dein Neffe sich unter Programmieren vorstellt bzw. was für ein Ergebnis er gern hätte, also was er Programmieren will; Webseiten, Spiele, Anwendungen, seine Eigene Adressverwaltung. Es gibt so viele Möglichkeiten, die auch einen gewissen Einfluß auf die Wahl der Sprache haben.

Gruß hpvw
 
Tach !

Also ich habe spät angefangen.
Mit 17 bin ich in zum ersten mal richtig eingestiegen, alles andere davor war nur hickhack. Ich hab mich von Turbo Pascal durch C, über C++ zu C# durchgehangelt. Und ich finde, C# ist die schnellste Art der Programmierung. Auch für einen jüngeren.
Wenn man genügend Zeit aufbringt ihm zu erklären wie es geht kann er mit VS.Net schon schnell kleine Applikationen zusammenklicken, in den er irgendetwas anzeigt, berrechnet oder auf Knopfdruck irgendwas verändert. Das geht dann von Variablenspielereien über Rechnen zum Dateizugriff, bis schließlich hin zu einer interaktiven Applikation die tatsächlich etwas mit dem System macht.
Und wenn man sich "C# für Dummies" kaufen muß, ist es ja auch nicht schlimm.
Das ist nur eine Frage des Zeitrahmens.

Wieviel Zeit und Begeisterung hat er denn ?

MFG JJB
_
 
Zeige ihm ein "Hallo Welt" geschrieben in Brainf*ck oder Cow und vorbei ists mit dem jugendlichen Wahn ;-]

Entweder Blitz3D oder Visual basic. Alles andere wäre in dem Alter imHo Überforderung.
 

Neue Beiträge

Zurück