Naja, im Grunde ist die Logogestaltung wie alles andere in der Mediengestaltung, ein mit Richtlinien verbundenes Handwerk! Kreative Einflüsse wie die Idee können nicht erlernt werden, jedoch lassen sich Grundgegebenheiten, die alle Logos erfüllen müssen mit folgenden von mir zusammengetragenen Richtlinien realisieren:
• Produktnähe,
d.h. Übereinstimmung von Logo und Produkt
Ist das Logo verständlich, hat es die richtige Anmutung, ist es stilistisch
am Produkt orientiert, die Fragen muß man sich bei jedem
Entwurf stellen. Denn ein Logo für einen Goldschmied, der feinen
Schmuck mit Handarbeit herstellt oder für einen Uhrmacher, wäre
mit großen, unförmigen und plumpen Formen verfehlt. Umgekehrt
ein Umzugsunternehmen wo angepackt wird mit hauchdünnen
Haarlinien zu gestalten wäre ebenso unpassend.
Man sollte keine falschen Erwartungen durch das Logo schaffen.
Ein Logo für ein Familien unternehmen mit zwei Mitarbeiter, im
Stile eines internationalen Konzerns mit Weltkugel oder ähnlichem
darzustellen, wäre ein solcher fall.
Das Wichigste ist jedoch, daß es zu keinen falsch Assoziationen
kommen darf. So können zwei mit einanderverbunden Kreisen, die
das Logo einer Spedition darstellen sollen, sehr schnell vom
Betrachter als Brillengläser gedeutet werden, die für einen Optiker
stehen.
• Originalität bzw. Differenzierung von anderen Logos
Für die Wiedererkennbarkeit und für den Faktor der Aufmerksamkeit
ist eine deutliche Unterscheidung des Logos zu bereits vorhanden
wichtig. Durch eine originelle Gestaltung oder Gestaltungsidee
muß man die Besonderheit des eigenen Logos herausstellen. Denn
eine Verwechselbarkeit von Logos unter Umständen noch von konkurrierenden
Firmen wäre fatal.
• Formqualität
Zunächst einmal, was selbstverständlich sein sollte, muß ein Logo
auch technisch sauber realisiert sein. Ein klares und durchdachtes
Konzept muß erkennbar sein. Überflüssige, nichtsaussagende
Details wirken meist überladen. gerade bei Logos gilt der altbekannte
Spruch „Less is More“.
• Aktualität
Auch die Frage, ob ein Logo zeitlos erscheinen soll oder eher an
einem aktuellen Trend orientiert ist spielt eine Rolle bei der
Auswahl der Gestaltungsmittel und ihrer Anmutung.
• Die Auswahl von Farben, Formen und Schrift, die in einem Logo
Verwendung finden sollen, müssen nach solchen Gesichtspunkten
entschieden werden.
• Eine zentrale Bedeutung bei Logos die verwendeten Formen . Die
Verbindungen von Grundformen wie Kreis, Quadrat und Dreieck
schaffen die stärksten Kontraste.
• Auch Formen durch Vereinfachung von Zeichen, Gegenständen, die
mit dem Produkt in Verbindung gebracht werden können, dienen
der Formfindung bei der Logogestaltung.
• Beachtet werden muß, daß die Wiedererkennbarkeit des Logos
nicht zu sehr von Farben abhängt, da ein Logo auch in einer
Schwarz/Weiß-Anzeige in einer Zeitung noch wirken und erkannt
werden muß.
• Auch die Erkennbarkeit und Reproduzierbarkeit in verschiedenen
Formaten (von der Visitenkarte bis zum Large Format Printing-
Plakat), Bedruckstoffen (Naturpapier, Büttenpapier, Folien,
Bilderdruckpapier, Metall- oder Keramikgegenstände) bzw. mit verschiedenen
Druckverfahren bzw. Ausgabemedien und ihre technischen
Einschränkungen (Digitaldruck, Offsetdruck, Laserdrucker,
Siebdruck, Fax, Kopierer) sollten bedacht werden.
• Logos liegen in der Regel als Vektorgrafiken vor, was eine verlustfreie
Skalierung für die verschiedenen Einsatzgebiete ermöglicht.
• Hier noch einige Gestaltungskriterien, die bei Logogestaltung
Verwendung finden können.
Rhythmus • Harmonie und Spannung • Kontraste durch Mikro-und Makroformen • Hell–Dunkel • konstruiert–natürlich • farbig–schwarzweiß • dünn–dick • groß–klein • Ordnung–Chaos • Farbkontraste wie warm–kalt, komplementär etc.
Mfg thecamillo