Hi Chris,
wie du weißt bin ich ja ein Exot, was die Wahl meiner "Lieblingssprache" angeht.
ich betreibe die ganze Sache nun schon fast (fehlen noch ein paar wenige Monate)
10 Jahre. Natürlich nicht durchgängig intensiv, aber doch recht konzentriert würde
ich meinen.
Angefangen habe ich mit den Grundlagen einfachster Programierung vor nun
schon fast 23 Jahren. Natürlich damals noch keine Sprachen, die es hier zu
erwähnen lohnen würde.
Und nun kommt der Kern:
Ich habe genau das gemacht, was du durchaus zurecht als den falschen Weg
bezeichnest. Ich habe sehr viel learning by doing gemacht, habe aber immer auch
meterweise Bücher besorgt, um die nötigen Referenzen zu haben, damit ich
nachschlagen kann. Habe mich oft an Codebeispielen anderer ergötzt und eine
wie ich finde gewisse Genialität im "Umschreiben" und "Anpassen" entwickelt.
Es funktioniert und ich habe mittlerweile (nach soo langer Zeit) dann doch auch
ein gewisses Verständnis für die (dir bekannte) Sprache entwickelt und kann auch
eigenen Code schreiben. Aber trotzdem rächt es sich jetzt, wo wirklich sehr große
Projekte anstehen doch, dass ich in vielerlei Hinsicht die Materie nicht über das
jeweils nötige Maß vertieft hatte.
Wer immer die Perspektive hat, Programmierer zu werden und gleichzeitig noch
die Möglichkeit hat, es auf dem Weg zu machen, den Chris oben empfiehlt, dem
kann ich nur raten, es so zu machen. Alles andere rächt sich irgendwann, sofern
das Know-How irgendwann benötigt wird.
Ich jedenfalls habe den Eindruck, dass es JETZT für mich schwerer ist, den "Stil"
nochmal umzubauen, den ich mir angeeignet habe. Das Einzige, was mir zu meiner
Entschuldigung einfällt ist, dass ich auf so vielen Spuren gleichzeitig fahre, dass
ein grenzenloses Expertentum in einzelnen Bereichen einfach unmöglich ist bzw.
geworden ist.
OT: Ich gebs trotzdem nicht auf, weil ich bisher noch alles schaffe, was ich machen
muss und außerdem ein richtig fieser Beißer bin, der nicht aufgibt, bevor das Opfer
erledigt ist.
Gruß
Martin