Von einer Programmiersprache spricht man (vereinfacht ausgedrückt), wenn eine bestimmte Aufgabe durch eine Abfolge von Befehlen gelößt wird. In HTML ist dies nicht der Fall, in HTML werden keine Aufgaben gelöß, denn HTML ist nichts weiter als mit Struktur versehener und miteinander verknüpfter Text. Die korrekte Bezeichnung fuer HTML lautet "statische Auszeichnungssprache" (wobei die englische Entsprechung von "Auszeichnungssprache" - "markup language" - sogar für die letzten beiden Buchstaben der Abkürung steht).
Oftmals wird das Argument verwendet, HTML sei eine Programmiersprache, da ja auch Befehle an den Computer gegeben werden, die er nach Wunsch umsetzt. Mit dieser Argumentation könnte man allerdings auch einen Delphin zum Fisch erklaeren, da er ja auch im Wasser schwimmt. Programmier- und Auszeichnungssprachen besitzen völlig unterschiedliche Funktionen und Zielsetzungen.
HTML besitzt weiters keine "Anweisungen" oder "Befehle", sondern "Marken", meistens mit der prägnanteren englischen Entsprechung "Tags" bezeichnet. Mittels dieser Marken werden strukturelle Bereiche im HTML-Dokument eingegrenzt - meistens, um die Art des eingeschlossenen Textes anzugeben (und so dessen Darstellung zu beeinflussen). Die meisten Strukturmöglichkeiten beruhen auf Anfangs- und Endmarken (bzw. Start- und End-Tags).
HTML-Dokumente sind also keine "Programme". Demzufolge wird HTML nicht "programmiert", sondern geschrieben. Jemand, der HTML schreibt, ist daher auch kein "Programmierer", sondern ein Autor. [...]