Ton sehr dumpf bei Aufnahme mit Audiorecorder

Sempervivum

Erfahrenes Mitglied
Hallo, ich habe gestern den Ton bei einer Videoaufnahme zusätzlich zur Kamera mit dem Audiorecorder Olympus LS12 aufgenommen weil ich mir dadurch eine bessere Qualität versprochen habe. Es war eine Vorführung (Videomapping) im Freien. Das Gegenteil ist der Fall: Der Ton ist extrem dumpf und ich muss brutal mit dem Equaliser die Höhen anheben und die Tiefen absenken um ein halbwegs akzeptables Ergebnis zu bekommen.
Ich hänge mal einen Ausschnitt an.
Hat da jemand eine Idee wie das kommt? Die Einstellungsmöglichkeiten in diesem Recorder sind sehr begrenzt und ich kann nicht erkennen, dass ich etwas verstellt hätte. Meine jedoch, dass die Qualität früher viel besser war.
Beste Grüße - Ulrich
 

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  • Ausschnitt Original.mp3
    958,5 KB
Hmmm....finde die Quali gar nicht so schlecht.
In der Regel kommen fehlende Höhen (wodurch unterbewusst die Bässe nach vorne treten) dadurch zustande, dass das Mikro "verdeckt" ist (Kleidung oder sonstige Hindernisse).
Hatte das Mikro des Diktiergeräts "freie Sicht" auf die Quelle (Lautsprecher?)?
 
Freie Sicht ja, war am Stativ etwa in Augenhöhe. Allerdings relativ weit entfernt von den Lautsprechern, ca. 50 Meter. Ich überlege, ob ich eine neue Aufnahme mache und näher an die Lautsprecher heran gehe.
 
Uff..... 50 Meter ist schon mal ne Hausnummer, vor allem wenn man bedenkt, dass es ein Diktiergerät ist, und die nicht wirklich für solche Entfernungen ausgelegt sind (eher so bis max. 1-2 Meter).
Wenn du näher herangehst auf Übersteuerung achten.

Hast du mal daran gedacht, das Quell-Signal (das was aus den Lautsprechern kommt) "abzuzapfen" und direkt zu verwenden? Und das "Live"-Signal (also die Leute) normal mit dem Olympus aufzunehmen?
Müsste man danach nur die beiden Spuren syncen (was nicht wirklich schwarze Magie ist)
 
Hast du mal daran gedacht, das Quell-Signal (das was aus den Lautsprechern kommt) "abzuzapfen" und direkt zu verwenden?
Das wäre natürlich die perfekte Lösung aber ich bin nur ein kleiner Amateur und habe nicht die Verbindungen um an das originale Material heran zu kommen :(
Sync wäre kein Problem, mache ich jetzt schon mit der Videoaufnahme der Kamera und hat einwandfrei funktioniert.
 
OK, doofe Frage: Was genau ist das Quell-Signal?
Open-Air-Kino? Eine Video-Datei, welche du im Freien auf Leinwand/Grosser Bildschirm vorführst?
Ein Stream?
Falls Stream: Recorde den Original-Stream (inkl. Video usw.), wirf die Datei ffmpeg zum Frass vor, und ziehe den Audio-Stream raus. Schon hast du die Audio-Spur
 
Das Problem ist, dass ich das nicht selber vorführe sondern die Stadt Goslar hat eine Profi-Firma damit beauftragt, es zu machen. Das wird dann mit Beamern auf ein historisches Gebäude (Kaiserpfalz) projiziert.
Daher ist es für mich praktisch unmöglich, an das Originalmaterial heran zu kommen.
Ich habe dann diese Vorführung mit der Fotokamera und dem Audiorecorder aufgenommen.
 
Ach so... Tja, wird wohl nix anderes übrig bleiben als Try & Error.
Es sei denn, der Veranstalter bietet die Shows hinterher in einer "Mediathek" an.....
 
Hi Ulrich,

die fehlenden Höhen haben u.a. damit zu tun, dass höhere Frequenzen erstens über größere Distanzen mächtig an Energie einbüßen und zweitens z.B. von einer "warmen" Zuschauermenge nach oben weg-reflektiert werden, also dein Mikrofon gar nicht erst erreichen. Zumindest nicht mit dem erhofften Pegel.
Im Gegensatz dazu hast du einen sehr dröhnenden Bass die niedrigen (langwelligen) Frequenzen dringen locker in die Zuschauermenge ein, werden nahezu gar nicht weg-reflektiert. Allerdings "verfangen" sie sich in der Menge und werden sehr diffus und verlieren so schnell an Definition. Ein kurzes, markantes BUMM wird da schnell zu einem diffusen wwwWWWOOOMMMmmm.

Was du machen kannst:
1. Bei dem konkreten Beispiel einen Tilt-Shelf EQ bei ca. 600Hz und einem Gain von etwa 9dB dessen Kurve (Q-Wert) recht weich, z.B. 0,4 oder 0,5 ist. Das dämpft schonmal die Tiefen und boostet die Höhen. Dann noch zusätzlich nen Low Cut Filter bei etwa 60Hz, der das undefinierte Gewummer untenrum deutlich reduziert.
2. Nächstes Mal versuchen, noch wesentlich höher zu kommen, über die Zuschauermenge hinaus, beispielsweise 2 Meter über den Köpfen.
3. Für die Audioaufnahme die Distanz reduzieren.

Ich hab die mal schnell das oben beschriebene hier in meinem Studio umgesetzt.
Anhang anzeigen goslar-example.mp3
 
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