Kosten für Sourcecode

Hi!
Norbert Eder hat gesagt.:
Ad Christian:
Und genau hier sehe ich ein Problem. Wenn ich zb eine Library entwickle, welche ich unter Open Source stelle, dann kann man dafür natürlich schlecht etwas verlangen, wenn ich diese in einem Projekt verwende.
Warum nicht?
Du brauchst
a) Zeit, dich in die Libary einzuarbeiten: Fallstricke etc. zu suchen
b) Zeit, die Libary in das Projekt einzubinden
c) du trägst das Risiko, falls die Libary nicht 100%ig funktioniert

Und: grundsätzlich werden doch anteilig die Entwicklungskosten für mehrfach verwendbare Software dem Kunden berechnet!?

Mamphil
 
Norbert Eder hat gesagt.:
Ad Thomas:
Danke für den Link, den hatte ich davor schon gefunden. Bezieht sich aber rein nur auf die Arbeitszeit, die investiert wurde.

Ad Christian:
Und genau hier sehe ich ein Problem. Wenn ich zb eine Library entwickle, welche ich unter Open Source stelle, dann kann man dafür natürlich schlecht etwas verlangen, wenn ich diese in einem Projekt verwende.
Handelt es sich hierbei jedoch um eine Eigenentwicklung, welche nur in diversen kommerziellen Projekten verwendet wird, dann kann dies natürlich nicht beim Produkt an sich verrechnet werden. Bezüglich des Sourcecodes seh ich das dann anders, denn immerhin stellt sich oft eine Entwicklung dar, welche in dieser Form nicht zu finden war, von dem her würde ich die Library dann schon als kostenpflichtig ansehen (in Form eines Sourcecodes).

Nun OpenSource != kostenlos. Wenn der Kunde zustimmt das Teile deines Projektes OSS werden ist das doch wunderbar.
Wie Mamphil schon richtig geschrieben hat sind jene Kosten die direkt mit dem Projekt des Kunden zusammenhängen sehr wohl berechenbar.

Und darauf läuft eigentlich alles hinaus. Die Frage ist doch wieviel Code in dem betreffenden Projekte wurde geschrieben der wirklich nur speziell auf das fertige Produkt hinausläuft, und wieviel Code wurde geschrieben welches zusätzliche evtl nicht projektwichtige Funktionalitäten bereitstellt.
Die projektundwichtige Funktionalitäten die entwickelt werden können dem Kunden nicht aufgehalst werden, aber sauber Code verlangt nunmal das Komponenten auch wiederverwendbar geschrieben werden sollten, weshalb dieser Anteil am Code eigentlich immer aufkommen sollte.

Beispiel, mann programmiert an einer Applikation oft doch schon vorrausschauend auf Version 2.

In der Version 1 steht im Pflichtenheft nichts mit Internationalisierung, sondern die Applikation soll auf deutsch erscheinen.
Der intelligente Programmierer bereitet dennoch alles so vor das eine spätere Internationalisierung problemlos möglich ist. Sprich in Java werden die Strings in ResourceBundles extrahiert.
Dies ist ein aufwand für den der Kunde in Version 1 nicht zahlt, welche aber gleichzeitig
dafür sorgt das Version 2 günstiger zu bewerkstelligen ist wenn von vorneherein an il18 gedacht wird.
Im Endeffekt bedeutet dies das die Version 1 im Quelltext mehr leistet als Version 1 Binär.
 
Dass Open Source != kostenlos ist is mir klar.

Erweiterbarkeit etc. natürlich auch.

Vielleicht liege ich hier falsch, oder es wird anders gehandhabt - wie auch immer - aber ich denk mir doch, dass Sourcecode einen höheren Wert hat, als nur die Arbeitszeit, die investiert wurde, um ihn zu schreiben. Irre ich mit dieser Annahme?
 
Norbert Eder hat gesagt.:
Vielleicht liege ich hier falsch, oder es wird anders gehandhabt - wie auch immer - aber ich denk mir doch, dass Sourcecode einen höheren Wert hat, als nur die Arbeitszeit, die investiert wurde, um ihn zu schreiben. Irre ich mit dieser Annahme?

Nein, da irrst du dich nicht.
Natürlich ist der Wert höher.
 
... ja, das Papier, auf der der Code steht, hat auch noch einen Wert ;)

Im Ernst: Ich würde überlegen, welchen Vorteil hat ein Kunde, wenn er die Quellcodes hat?
Er ist unabhängiger: Eine zweite Version kann von einem dritten entwickelt werden, weil sich dieser deine geistige Vorarbeit angucken kann und sie ggf. weiterentwickeln darf. Das ist für dich ein Nachteil, weil du damit Konkurrenz bekommst und bei deinen nächsten Angebote günstiger kalkulieren musst.
Außerdem kann der Kunde allgemeingültige Libaries, die zwar in dem Produkt verwendet wurden oder auch dafür geschrieben wurden, aber auch in anderen Bereichen von Nutzen sein können, weiterverwenden. Andersherum: Auch hier spar dein Kunde.

Ich würde jetzt gucken, wie groß sind die Ersparnisse / welchen Geldwert hat der Sourcecode? Die Berechnung ist dafür leider praktisch unmöglich. Es müssen nämlich nur zu schätzende Faktoren einkalkuliert werden: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass auf Basis der Source eine nächste Version programmiert wird? Inwiefern ist die Source dafür als Grundlage nutzbar oder sollte so oder so alles neu gemacht werden? Wieviele fast schon patentierungswürdige Code-Schnipsel / Genialitäten sind im Code enthalten?

Außerdem würde ich noch in Betracht ziehen, wie die grundsätzliche Lizenz aussieht: Erhält der Auftraggeber die alleinigen Lizenzrechte oder darfst du das Produkt noch seinen Wettbewerbern anbieten? Darfst du Teile weiterverwenden? Etc. pp.

Mamphil
 
Mamphil hat gesagt.:
Außerdem würde ich noch in Betracht ziehen, wie die grundsätzliche Lizenz aussieht: Erhält der Auftraggeber die alleinigen Lizenzrechte oder darfst du das Produkt noch seinen Wettbewerbern anbieten? Darfst du Teile weiterverwenden?l
Das wäre für mich auch der wichtigste Faktor. Darfst du den Code selber weiterverwenden? Und darf der Kunden den Code selbst weiterverkaufen und ändern? Oder darf er ihn nur für diese eine Version mit evtl. Verbesserungen nutzen.
 

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