Haben die "alten" Programme noch eine Chance?

codeman

Erfahrenes Mitglied
Hallo,

Der Titel soll keinesfalls verwiren. Meine Überlegungen sind nämlich ob die "guten alten" Programme, also jene die noch mit Setup installiert werden müssen, ihre ganzen Daten auf die lokale Festplatte ablegen und auch dort asugeführt werden, noch eine Chance haben.

Während Silverlight, Flash und andere Technologien immer mehr Funktionen in den Browser bringen und das Internet mehr und mehr notwendig wird, weil die meisten Programme anfangen ihre Funktionen auszulagern, stellt ich doch die Frage ob Anwendungsprogramme in (ferner ?) Zukunft nicht überhaupt online und im Browser laufen.

Adobe hat mit seiner Onlineversion von Photoshop schon gezeigt was möglich ist und bei Google ist das Office-Paket auch schon in den Tiefen des www.
Haben also Programme die man herunterladen und installieren (oder sogar auf CD kaufen muss) noch eine Chance?

Mich würde Eure Meinung interessieren.

codeman
 
Hi,

dieser ganze Web-2.0-Krempel macht zwar schon einiges möglich, aber eben noch lange nicht alles. Und auch Flash kann nur bedingt eine Alternative zu "normalen" Desktop-Anwendungen sein. Ich denke schon, dass sich da in Zukunft noch einiges in Richtung Client-Server-Betrieb ändern wird, aber ein gewisses Maß wird dennoch bleiben.

Zum einen muss es ja eine Software geben, die die Nutzung der Online-Dienste überhaupt erst möglich ist - ob das nun ein Terminalclient, ein allgemeiner Webbrowser ist oder eine speziellere Anwendung, die auf den Dienst zugeschnitten ist. Zum anderen muss es am Server ja auch eine Software geben, die die Anfragen des Clients verarbeitet - ob die nun auf localhost bzw. auf dem Server in der Besenkammer läuft oder in Kuala Lumpur, das spielt für den Client ja erstmal eine untergeordnete Rolle.

Und dann steht da ja auch für einige Firmen noch der Datenschutz auf dem Plan: Ich glaube kaum, dass es ein Unternehmen gibt, das seine Buchhaltung oder die Präsentation über den neuen Staubsaugerprototyp auf einem Online-Dienst erstellen wird.

Grüße, D.
 
Vor Jahren ( inzwischen mehr als 20 :D ) waren die Nutzerrechner so schwach, das lediglich Terminals mit Textein- und Ausgabe existierten. Dann wurden Homerechner so potent, dass Programme lokal installiert und ausgeführt werden konnten. Es gibt/gab immer einen Grund, warum Software an einem bestimmten Platz läuft/lief. Web2.0 schön und gut, nicht alle Prozesse können komplett ausgelagert werden, außerdem würde es den Massenmarkt und ständig neue Innovationen ad Absurdum führen, alles zurück zu verlagern. Gründe für den derzeitigen Hype sind doch "Schaut doch mal, was alles geht" und die Ideen, Software einmal zentral zu halten und auch die Nutzung zu kontrollieren. Der Hype wird sich legen und übrig bleibt ein Teil, wo es Sinn macht zB Textverarbeitung für Unterwegs. PhotoshopExpress ist ein netter Anfang, mehr nicht.

Es wird "immer" Software geben, die lokal mehr Sinn macht als in einer Terminalumgebung.
Schlagt mich nicht in 25 Jahren wegen des "immer"

mfg chmee
 
Die Frage ist ganz interssant. Generell glaub ich kann man sagen, dass es eine Mischform bleiben wird.

Ein wichtiger Punkt ist die Netzwerkverbindung, die die Entwicklung maßgeblich beeinflussen wird. Würde ich z.B. an jedem Ort eine Netzwerkanbindung haben die in der Geschwindigkeit heutigen Festplattenanschlüssen gleich käme, würde es mich nicht stören selbst das Betriebssystem vom Server zu beziehen. Das entspräche einem DSL 1.000.000.

Problem dabei:
- Flächendeckende Verfügbarkeit
- Ausfallsicherheit
- Vertrauen
- Kapazitäten
- Kosten

Ein System, dass all diese Probleme löst ist auf wohl lange Zeit nicht zu erwarten. Und da Speicherplatz günstig ist sehe ich auch kein Bedürfnis das Internet mit noch mehr Kommunikation zu belasten.

Soweit es mich betrifft, werde ich lokal installierten Programmen immer den Vorzug geben.
 
Hallo!

Ich gebe Euch da völlig Recht. Im Moment ist wohl wirklich die Phase in der gezeigt werden soll was alles möglich wäre wenn...
Ich als alter Softwarenostalgiker werde wohl auf meine klassischen Programme so schnell auch nicht verzichten.

Zumal ein handefstes Betriebssystem mit handfesten Programmen - meiner Ansicht nach - bis heute eindeutig mehr Vorteile bietet als so ein Mittelding zwischen Programm und Website.

Was mich besonders stört ist der Verlust von Kontinuität in Design und Funktion. Das "Tolle" ist ja das Programme, die z.B. auf Windows laufen grundsätzlich immer gleich aussehen - also auch intuitiv bedient werden können, weil sich die Speichern-Funktion eben meist unter Datei findet und der Shortcut üblichweise Strg+S ist. Dazu kommt, dass die Menüleiste oben ist und die einheitliche Farbgebung und Gestaltung der Steuerelemente nicht vom Wesentlichen ablenkt. Genau das geht aber leider immer mehr verloren, weil die (pseudo) Webanwendungen das einfach nicht so eng vorgeben. - Aber das ist hier nur meine Meinung.

Ein besonders interessanter Aspekt ist für mich, dass der Ruf nach mehr Datenschutz immer lauter wird, es aber Leute gibt, die tatsächlich persönliche Dokumente und Bilder auf irgendeinen Server von irgendeinen Anbieter von Webapplikationen ablegen.

codeman
 
Ich schließe mich den meisten Meinungen an, fest intallierte Programmer werden nach wie vor die Nase vorne haben. Das wäre doch irgendwie idiotisch, alle Programme "online zu machen". Immerhin gibt es doch jetzt schon Prognosen, dass der Ausbau der Leitungen nicht mehr mit dem Ansteigen der benötigten Bandbreite mitkommt.
 
Mal ganz ehrlich? Wollen wir denn ueberhaupt unsere Daten bei irgendeiner Firma ablegen die dann damit im Grunde machen kann was sie will?

Naja, scheinbar wohl schon, denn es scheint ja auch der Google-Desktop so einigen Anklang zu finden, obwohl dieser ja fleissig Daten ueber die lokal gespeicherten Dokumente im Internet ablegt...

Ich kann dazu nur eines sagen: Nein danke!
 
Mal ganz ehrlich? Wollen wir denn ueberhaupt unsere Daten bei irgendeiner Firma ablegen die dann damit im Grunde machen kann was sie will?

Naja, scheinbar wohl schon, denn es scheint ja auch der Google-Desktop so einigen Anklang zu finden, obwohl dieser ja fleissig Daten ueber die lokal gespeicherten Dokumente im Internet ablegt...

Ich kann dazu nur eines sagen: Nein danke!

Ok, so weit hab ich jetzt gar nicht gedacht. Hab gedacht es geht hier erstmal ums Prinzip. Aber du hast Recht, dass ist für mich auch der größte Grund gegen solche Webanwendungen. Ich persönlich bin ja sowieso ein Feind von Google-Software, Toolbars und Desktop(zumüller)
 
Einerseits versucht der mündige Rechnerbesitzer seinen Desktop und die Ordner sauber zu halten, Andererseits ist er bereit, bei vielen Online-Anwendungen neuen Speicherplatz zum potentiellen Vermüllen zu bekommen. Versteh ich auch nicht..

Auf einmal nicht mehr 4 Partitionen und Windows sauber halten, Nein, jetzt auch noch 37 Konten mit eigenem Speicher..

mfg chmee
 
Ich denke auch das die lokalen Programme der Hauptweg bleiben... eben weil, wie schon gesagt wurde, Speicherplatz in Massen da ist (Mini-SD-Karten mit mehr Speicherplatz als der "Uralt"-Win95-Rechner beweisen es), Bandbreite aber immer wieder ein Problem.
Abgesehen davon: Ich will meinen Rechner auch ohne netzwerk betreiben können! So aus Prinzip! Jetzt hat man schon 'nen Laptop und kommt 'ne Weile ohne Strom aus, und dann scheitert es jetzt am Datenetz? Nein danke ;).
 

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