Frage zu Prozessor und Leistung

Hi,
ersteinaml vielen Dank für die ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
@Chemee: CAD ohne 3D ist ein CAD-Programm in dem man keine 3D Ansicht seiner Zeichnung generieren kann. Bei mir ist das AutoSketch.
Also die Diskusion welchen Prozessortyp stellt sich für mich eigentlich nicht da es sich um einen iMac handelt. Ich habe die Frage jetzt hier so gestellt weil auf diesem ersteinmal Windows läuft und weil ich keine Lust hatte schon wieder eine Diskussion alla "wie kann ich nur" vom Zaun zu reissen ;).

Wenn ich euch jetzt richtig verstanden habe ist der Quadcore da schmwarn weil es eh noch nicht wirklich Progrmme gibt die die 4 Kerne nutzen können und bei den von mir genannten Einsatzgebieten schon garnicht?

Viele Grüße
 
Also völlig absurd ist die Wahl eines Quadcores sicherlich nicht. Auch wenn es noch nicht viele Programme geben mag, die alle 4 Kerne auch wirklich nutzen, so wird das mit Sicherheit nicht lange so bleiben. (Gerade im Gaming-Bereich merkt man da, abhängig vom Titel, mittlerweile teilweise schon deutliche Unterschiede.) Der Trend geht ganz eindeutig in die Richtung - von einer kurzlebigen Technologie kann also nicht die Rede sein. (Die Prozessorenhersteller überschlagen sich ja gerade langfristig gesehen sogar schon im Wettstreit um die erste Entwicklung eines 100-Kerners - diese "Tendenz" ist also mit Sicherheit nicht Morgen schon wieder vorbei.) Möchte man also einen möglichst zukunftsfähigen Rechner bauen, macht es durchaus Sinn über die Anschaffung eines Quadcores nachzudenken.

Bei Deinem Anwendungsbereich allerdings natürlich weniger Sinn, schon gar nicht um jeden Preis - und Macs hin oder her, für ihre attraktive Preisgestaltung sind sie nun wahrlich nicht berühmt. Von daher greife bitte beruhigt zur hoffentlich preiswerteren Dualcore-Austattung. ;)
 
Am besten wäre du würdest dein Posting per Edit um diese falschen Zeilen erleichtern, denn dieser Irrglaube hält sich bei PC Laien seit eh und je.
Käse. Dann wäre der Zusammenhang verloren und dieser "Irrglauben" würde erst recht bestehen bleiben. :rolleyes:

Die GHz der einzelnen Kerne werden eben nicht addiert oder multipliziert etc.
Sondern? Du kannst doch nicht den interessanten Teil weg lassen. :)
(Und das ist keine Ironie.)
 
Die GHz der einzelnen Kerne werden eben nicht addiert oder multipliziert etc.
Sondern? Du kannst doch nicht den interessanten Teil weg lassen.

1. Die Software muss auf simultanes unabhängiges Berechnen ausgelegt sein. zB ist es einfach, in einer 3D-Software mehrere Punkte des Renderings gleichzeitig zu berechnen, während zB bei einer langen Mathematikaufgabe in Excel der eine Kern auf den anderen warten müsste, da er mit dem Zwischenergebnis weiterrechnen muss (ja, ich weiss, simples Beispiel).
2. Der SpeedUp addiert sich auch bei optimierter Software nicht, heisst also 2 Kerne arbeiten idR nicht doppelt so schnell.

http://www.tu-chemnitz.de/informatik/RA/news/stack/kompendium/vortr_2000/smp/html/anwendung.html
.. Die Mehrzahl der Anwendungen, besonders im Betriebsumfeld, skalieren nicht linear. Das Problem ist im Allgemeinen, daß sich viele Anwendungen nur sehr schlecht in voneinander unabhängige Teile zerlegen lassen (also schlecht parallelisierbar sind), sodaß sie auf unterschiedlichen Prozessoren abgearbeitet werden können. ..

mfg chmee
 
Dass die Software dafür ausgelegt sein muss ist klar, auch dass die "Geschwindigkeit" nicht linear steigt.

Dennoch multipliziert sich die GHz-Zahl mit Zunahme der Core's, auch wenn dabei pro Core x GHz "verloren" gehen.
Was heissen mag: 4x 2 ist sicher nicht 8, von mir aus kann dabei in der Realität gerne 6 raus kommen. Nur muss das ein Laie wissen, um eine Kaufentscheidung treffen zu können?
Ich finde Nein. Um das Grundprinzip mit der Anzahl der Core's zu verstehen - warum ein QC weniger GHz pro Core haben kann als ein DC - reicht das von mir gepostete Beispiel meiner Ansicht nach vollkommen aus.


Aber wie gesagt, da darf sich jeder seine eigene Ansicht zusammen basteln. :)
 
Dennoch multipliziert sich die GHz-Zahl mit Zunahme der Core's, auch wenn dabei pro Core x GHz "verloren" gehen.
Was heissen mag: 4x 2 ist sicher nicht 8, von mir aus kann dabei in der Realität gerne 6 raus kommen.
Also, das ist einfach nicht richtig. Es wird auch nicht besser, wenn man sagt "aber da kann sich jeder sein eigenes Urteil bilden". (Natürlich kann man das, aber das ist dann eben falsch.)

Im Fall eines "einfachen Users" (also kein Poweruser) gilt: Wenn eine nicht parallele Berechnung mit n CPUs 1 Sekunde dauert, dann dauert sie auch mit n+1, 2n oder 2^n CPUs noch 1 Sekunde. Es wird einfach nicht schneller, keinen Deut.

Und was wird dann schneller? AUSSCHLIESSLICH parallelisierte Anwendungen werden schneller. NUR die und sonst nichts.

Das heißt: Prinzipiell wird z.B. das Betriebssystem ein bisschen schneller, weil es parallelisiert ist (es laufen mehrere OS-Prozesse gleichzeitig). Die OS-Prozesse sind aber die größte Zeit im Leerlauf, daher ist der Unterschied minimal bis nicht spürbar. Die Geschwindigkeit des OS wird hauptsächlich von der Taktrate bestimmt, nicht von der Anzahl der CPUs. (Will heißen: Wenn man die Taktrate halbiert, dafür aber die Zahl CPUs verdoppelt, wird der Rechner dennoch ungefähr nur halb so schnell sein.)

Wenn man viele CPUs hat, können viele Prozesse gleichzeitig laufen und müssen sich nicht abwechseln. Dadurch entsteht die Illusion, die Anwendungen seien schneller. Ein Poweruser, der viele und komplexe Anwendungen gleichzeitig ausführt, hat dann einen Vorteil. Bei ihm kann es sein, dass eine Berechnung, die mit n CPUs 1 Sekunde dauert, aber dauernd von anderen Prozessen unterbrochen wird, deswegen erst nach 5 Sekunden abgeschlossen ist. Wenn nun 2n CPUs mitmachen, wird die Berechnung nicht mehr so oft unterbrochen und ist vielleicht schon nach 3 Sekunden fertig. Und nun ganz wichtig: Die Berechnung selber wurde NICHT beschleunigt. Es wurden nur die ganzen Prozesse gleichzeitig ausgeführt.

Denn: Wenn man nun ein "einfacher User" ist und auf seiner Maschine nur sehr einfache und vor allem wenige Anwendungen gleichzeitig ausführt, hat man NICHT die Situation, dass viele Prozesse gleichzeitig die CPU belegen wollen. Daher bringen mehr CPUs so gut wie keinen Speedup, die Kerne sind einfach im Leerlauf.

Der Unterschied zwischen *Beschleunigung* und *gleichzeititiger Ausführung* ist eben wichtig. Wenn man also einem Laien sagt "mehr Prozessoren machen den Rechner schneller" dann ist der gemachte Fehler größer, als wenn man sagt "das bringt in deinem Fall nicht viel".
 
Das Gegenbeispiel ist einfach : Wenn ein Programm (in Zahlen 1) nur einen (in Zahlen 1) Kern ausnutzt, dann sind es 2GHz. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn ein mp3-Encoder nur für einen Kern ausgelegt ist, dann braucht er für einen Song auf diesem 2GHz-Quadcore zB 22 Sekunden, auf dem 2,4GHz-Dualcore aber nur 18 Sekunden..

Ist es dann gerechtfertigt, im Sinne des Marketing, dem Kunden einzureden, der "8GHz"-Rechner sei schneller?

Marketing heisst Wünsche generieren, nicht Wünsche erfüllen!

mfg chmee

Nachtrag = Wenn jener mp3-Encoder nun gut ist und eine ganze CD komprimieren soll, bemerkt er die weiteren Kerne und gibt jedem Kern einen eigenen Song. Dann (!) ist der gewünschte SpeedUp da und es macht wirklich etwas aus. Sehr sicher wird aber im Falle einer CD das Lesen der Audiodaten zum Flaschenhals (4 gleichzeitige Zugriffe auf verschiedene Stellen der CD, uiui).
 
[...], dann braucht er auf diesem 2GHz-Quadcore zB 22 Sekunden, auf dem 2,4GHz-Dualcore aber nur 18 Sekunden..
Das ist natürlich wahr, so weit habe ich darüber nicht nachgedacht gehabt, keine Frage.

Aber ich verstehe wo mein Denkfehler lag. Es sind zwar theoretisch mehr GHz vorhanden, jedoch sind diese praktisch Großteils ungenutzt, was sich im Endeffekt negativ auswirken kann.

Danke euch für eure Mühe, da stand ich ja mal wieder mächtig auf dem Schlauch. ;)
 

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