Frage bezüglich Antennen

Kannst du das mal bitte etwas näher erläutern? Soweit ich weiß, ist die maximale Sendeleistung auf ERIP 100mW beschränkt. Die Antenne darf somit in der Hauptstrahlrichtung mit 100mW abstrahlen.

Diese Annahme ist falsch. EIRP heißt ja "equivalent isotropically radiated power", bezieht sich also auf die Sendeleistung eines gleichwertigen Isotropen Strahlers. Da aber bei Richtfunkantennen die Sendeleistung eben *nicht* isotrop wirkt, muß die tatsächlich erlaubte Sendeleistung des Gerätes berechnet werden und dannach eingestellt werden.

Viele Antennenbauer nutzen zwar Yagiantennen oder dessen Derivate und belassen die Leistung auf 100mW (genau genommen ist sogar das bei einfachen Dipolen viel zu viel, da diese keine echten isotropen Strahler sind und die Sendeleistung sich damit auf einen viel kleineren Wirkungskreis verteilt), hier muss aber ziemlich weit nach unten geregelt werden.

Richtig! Genau deshalb habe ich auch geschrieben, dass man hier auf Qualität setzen muss.

Hierbei verwechseln viele User aber "Qualität" und "teuer". Eine Richtfunkantenne für 2,4Ghz läßt sich recht einfach bauen, wenn man erstmal das Grundkonzept verstanden hat. Bei freien Sichtfeld läßt sich aber schon mit einfachen Mitteln eine Distanz von 1 bis 2 km "locker" überwinden, ohne über die 20dBm zu überschreiten.
 
Diese Annahme ist falsch. EIRP heißt ja "equivalent isotropically radiated power", bezieht sich also auf die Sendeleistung eines gleichwertigen Isotropen Strahlers. Da aber bei Richtfunkantennen die Sendeleistung eben *nicht* isotrop wirkt, muß die tatsächlich erlaubte Sendeleistung des Gerätes berechnet werden und dannach eingestellt werden.

Tut mir leid, da muss ich noch einmal rückfragen - da ich es wirklich verstehen will. Sagen wir mal, ich hätte jetzt eine Antenne, die Kugelförmig mit 100mW strahlt. Dann habe ich ja eben einen isotopen Strahler mit 100mW - was eben erlaubt ist. Meine Felder & Wellen Zeiten sind schon etwas länger her, deshalb schaffe ich es momentan nicht, die ganzen Formeln ohne ein Buch zu haben, zusammenzufummeln, doch die Leistung lässt sich mit einem dreifachen Integral berechnen, indem mal über die ganze Oberfläche der Antenne / Kugel integriert. Also so etwas wie 100mW = \int\int\int .....

Wenn ich nun aber sage, dass die Richtfunkantenne in einer Entfernung nur so viel strahlen darf, wie ein isotoper strahler (also wie das Beispiel oben), dann (rein Gefühlsmäßig, ohne nachzurechnen) wird die maximal erlaubte Leistung bei vll. 1/10 liegen. Also deutlich geringer.

Aber es kommt auch darauf an, wie man misst. Wenn man den Richtstrahler als Isotopen Strahler annimmt und ihn auch so misst, dann hat man eben auf einem Punkt eine höhere Leistung und auf den anderen Flächen eben nichts.
 
Eine Antennenanlage darf 20dBm (\equiv 100mW) nicht überschreiten. Soll heißen, dass egal in welcher Konfiguration von Sendeleistung und Antennengewinn (sowie Nebenfaktoren) höchstens 20dBm erreicht werden darf. Dabei richtet sich das nach Sendeleistung des Routers - Dämpfung der Leitung + Gewinn der Antenne.

Wenn wir also einen Antenne haben, die 14dBi Gewinn hat, und ein Kabel mit 0,8dB/m bei 2 m (also 1,6dB) hätten wir 20dBm - 14dBi + 1,6dB = Sendeleistung des Router = 7,6dB.

Umgerechnet wird das mit (Achtung \LaTeX):
Code:
\unit{7,6}{\deci\bel}=10\cdot\log_{10}\left(1000\cdot P\right)

Dann haben wir 10^(7,6/10) / 1000 = P = 0,0057 W = 5,7 mW.
Da 14dBi etwa dem 25fachen eines isotropen Rundstrahlers entspricht kommt diese Leistung ganz gut hin.
 
Darf ich die Berechnung noch etwas ergänzen? Du hast noch eine Sache vergessen. Die Stecker, bei denen jeder ca. ein halbes db schluckt.

Dennoch sieht man ganz gut, wie weit man die Leistung des Routers runterschrauben muss, damit man in den gesetzlichen Normen bleibt. Wenn man die Leitung des Routers nicht so weit runterschauben kann, dann kann man die Dämpfung künstlich hochschauben, in dem man andere Kabel verwendet oder einfach das Kabel länger macht, als nötig.
 
Ich würde nicht mehr als 0,2dB als Wert für die Dämpfung von Steckern annehmen. Es kommt jedoch immer darauf an, welches Material, wieviel Material und wieviel Kontaktfläche die Verbindung hat...
 
Da ich jetzt nicht mehr ganz mitkomme, danke ich mal herzlich für alle Antworten.

Wäre damit eigentlich geklärt :)
 
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So .. Ich habe nun eine Antenne gefunden die ich mir warscheinlich auch in den nächsten Tagen kaufen werde. ..
Leider kapier ich das mit den 100 mw noch nicht ganz
Die Antenne wird 17 dbi haben und das Kabel wird 5-7 Meter lang sein.
Ich kann bei meinen Router einstellen ob die Sendeleistung Hoch,Mittel oder Niedrig sein soll.
Komm ich unter 100 mw wenn ich den Router auf Sendeleistung Mittel stelle ?
Bzw. wo sehe ich mit wieviel mw ich sende ? Kann man das irgendwie messen ?
Wie gesagt ich habe einen D-Link DIR 635.

Hoffe mir kann wer helfen :)
 

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Hi,

ich kann deine Frage nur zum Teil beantworten, da ich den Router nicht kenne, den du verwendest. Wie wir hier schon gesagt haben, darfst du eine Antennenanlage bis 20dbm betreiben. Hier findest du einen Umrechner von mW zu dbm:

http://home.in.tum.de/~prilmeie/wlan/db-umrechnung.xhtml

Und hier auf dieser Seite findest du die Anleitung, wie du das WLAN berechnest:

http://www.wirelessconsulting.de/wlan_sendeleistung/sendeleistung_berechnen.shtml

Also einfach alles berechnen. Was dein WLAN Router betrifft, kann ich dir nicht genau sagen, was die Grenzen bedeuten. Bei mir kann ich die Leistung per Hand eingeben. Ich tippe mal darauf, dass Hoch = 100mW, Mittel = 75mW und Niedrig = 50mW bedeuten. Das Handbuch deines Routers sollte da klarheit schaffen (Vielleicht schaust du auch einfach mal in den Quelltext der Seite, vielleicht versteckt sich hinter der Combobox in den Optionen ein Zahlenwert)

Wenn du die Leistung deines Routers nicht so weit runterbekommst, dann wirst du die Dämpfung künstlich erzwingen müssen, in dem du ein längeres Kabel verwendest oder eins mit einer höheren Dämpfung.
 
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