Firewall - viel besprochenes Thema

lucide

Mitglied
Ich weiß, daß schon sehr viel bei euch über Firewalls gepostet wurde, aber gerade dies verwirrt einem Neuling wie mir. Da ich ständig Probleme mit dem Pc habe, muß ich solch eine dringend einrichten. Besitze Zone Alarm (anscheinend nicht gut geheißen bei euch) und komme damit nicht wirklich klar, u.a. weils auf Englisch ist und eben auch dieses logische Verständnis bei mir fehlt.

Kann denn jemand etwas gutes (eventuell Freeware) empfehlen, das für einen Anfänger verständlich und gut bedienbar ist? Auch gute Links zum Verständnis sind sehr willkommen.
Danke schon mal.
 
Warum keine "personal firewall"?
1. Fragwuerdige Funktionalitaet.
Um den Unsinn einer "personal firewall" zu durchleuchten, ist es noetig, die einzelnen Teile, die eine handelsuebliche (Windows)Personal Firewall meiner Meinung nach charakterisieren, einzeln abzuhandeln.

* "application control"-Funktionalitaet
Das Versprechen, Applikationen per Software, die auf derselben Maschine wie die Applikation laeuft, ueberwachen zu koennen, ist gelinde gesagt einfach unsinnig. Innerhalb der letzten Monate ist gezeigt worden, dass eine "personal firewall" durchaus selbst Angriffspunkt sein kann, sie selbst ist also keineswegs sicher (auch wenn das Marketing das den Kaeufer dieser PF gerne glauben lassen moechte). Das Betriebssystem Windows 9x/ME besitzt eine Eigenschaft, das es als Grundlage fuer einen Paketfilter unbrauchbar werden laesst (dito NT, 2000 und XP unter Adminrechten bzw. als Poweruser) - jegliche Software laeuft unter denselben Rechten. Eine "personal firewall" genauso wie das trojanische Pferd. Im Zweifelsfall beendet die "boese Software" die "personal firewall" einfach (es sei nicht verschwiegen, dass dies auch die unter Wie kann ich mich schuetzen? aufgefuehrten Tools betreffen kann). Als Beispiel sei ein Teil eines Usenetpostings (intern) angefuehrt, in welchem ein Visual-Basic-Skript beschrieben wird, welches (als Beispiel"firewall") den Zonealarm-Task einfach beendet. Noch eleganter finde ich ein Pascalprogr. (offline) von Steve Tricky, dass den OK-Button von Popup-Fenstern einfach per Software "anklickt". Selbst Betriebssysteme, die Rechteverwaltungen kennen, sind gegen derartige Angriffe anfaellig. Der einzig effektive Weg, sich gegen boesartige Software zu schuetzen, ist, sie nicht zu installieren. Respektive Ihnen den Weg zu verwehren, auf das System zu kommen.

* IDS-Funktionalitaet
Unter IDS versteht man ein "intrusion detection tool", sprich, eine Software, die etwaige Angriffe erkennen und melden soll. Bei PFs hat sich gezeigt, dass normale Portscans bzw. Verbindungsanfragen mit einer entsprechend reisserischen Meldung honoriert werden: "hack attack auf Port $x blocked!" - man darf sich zurecht fragen, welchen Sinn es haben soll, eine der normalsten Sachen, die einem im Internet begegnen koennen, derart zu umschreiben. Ich persoenlich bin ja der Meinung, dem Nutzer soll schlicht und ergreifend suggeriert werden, die personal firewall haette etwas getan, was ansonsten uebel Schaden angerichtet haette. Dem ist aber nicht so. Keine Dienste == keine Angriffsflaeche. IDS-Systeme sind m.E. fuer richtige Firewallsysteme interessant, aber nicht fuer Privatanwender, die ueblicherweise ohnehin keine Dienste laufen lassen wollen. Man kann dementsprechend auch einfach seinen PC so konfigurieren, dass er keine Dienste anbietet, und die "Attacken" auf nichtvorhandene Dienste kann der TCP/IP-stack des Betriebssystems viel besser blocken, als es eine PF jemals koennte.

* Paketfilterfunktionalitaet
Die Theorie sagt, dass ein Paketfilter niemals auf der Maschine zu laufen hat, die zum normalen Arbeiten genutzt wird, da er selbst zusaetzliche Angriffsflaeche bietet und ausserdem die TCB (trusted computing base) vergroessert (soll heissen, Software hat Fehler, mehr Software hat demzufolge mehr Fehler, das System wird angreifbarer bzw. instabiler (auch ein Erfahrungswert)). Man kann sich auch einfach fragen, wozu soll ich Software installieren, die mir nur Funktionalitaet bereitstellt, die ich auch mit Bordmitteln des Betriebssystems erreichen kann? Es gibt uebrigens noch einen weiteren Nachteil in Sachen Paketfilter: die derzeit erhaeltlichen "personal firewalls" koennen kein "stateful filtering", soll heissen, aktive Protokolle a la IRC-DCC / p2p-Software (kazaa, gnutella usw.) funktionieren nicht mehr, da hierbei ein besonderes Verfahren zum Verbindungsaufbau genutzt wird. Der eigene PC wird naemlich auf zum Server und bindet einen temporaeren Dienst auf einem der High Ports (>1024), wobei zu diesem Port von der Gegenseite (!) die Verbindung initiiert wird. Woher soll die "personal firewall" nun wissen, dass sie fuer genau diese Anwendung genau diesen Port, und auch nur fuer dieses eine Mal durchzulassen hat? Kann sie nicht, da sie die zugrundeliegenden Protokolle nicht analysieren kann.

2. security by default / Risikokompensation
Die Annahme, man koenne eine "firewall" auf seinem Rechner installieren und wuerde damit sicherer werden, muss falsch sein. Eine Firewall ist ein Konzept (vgl. die de.comp.security.firewall-FAQ (offline)), kein Stueck Software, dass alle Sicherheitsprobleme loest, sobald man es installiert hat. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass praktisch tatsaechlich ein positiver Effekt zu verzeichnen waere, so wird der Nutzer die Annahme des Sicherheitsgewinns ("mit einer personal firewall kann ja nicht mehr soviel passieren") mit einem geanderten Verhalten ueberkompensieren, so er die zugrundeliegenden Mechanismen nicht verstanden hat. Nebenbei: dies betrifft nicht nur die "personal firewalls" unter Windows! Ein Anfaenger, der mit seinem IPCHAINS oder IPFILTER herumhantiert, ohne zu wissen, was er da eigentlich tut, ist genauso gefaehrdet.
Quelle: de.compt.security.misc FAQ
 
Ich finde es gelinde gesagt schiet, wenn jemand einem nicht ganz so erfahrenen User Zonealarm oder vergleichbare Firewalls madig macht. Man muss nicht behaupten das 100% Sicherheit gegeben ist mit so einem Ding.

Auf jeden Fall ist es besser als gar nichts auf dem System zu haben, wenn man schon kein Linux hat ...

Lieber eine bla-windows Firewall als falsch konfigurierte iptables :)

Outpost (http://www.agnitum.com)
Zonealarm (http://www.zonealarm.com)
Norton (http://www.symantec.com)
 
Kerio 2.1.5 wäre auch nicht übel für Dich. Ist nicht so kompliziert wie manch andere Firewall und macht meines Wissens keine Probleme. Ist zwar auch in englisch, aber bei dieser Firewall kommt man mit wenig englisch aus.

Ich nutze die Outpost Firewall Pro, kann Dir aber leider nichts zur kostenlosen Variante von der Outpost Firewall sagen. Die hatte ich nicht getestet, sondern mir gleich die Pro gekauft.
 
Dank euch schon mal für eure Tips.
Hab mir jetzt auch mal Kerio installiert und mußte feststellen, daß es gar nicht mal an ZoneAlarm liegt sondern daß ich ein grundsätzliches Problem mit Firewalls habe. Ich versteh einfach nicht die Logik, wenn ich erlaube, eine Seite zuzulassen, so ist doch mein Rechner nicht mehr geschützt, oder? So ganz verstehe ich dieses Prinzip nicht. Und außerdem, es fällt mir gerade bei Kerio auf, daß er teilweise mindestens 3 Mal um Erlaubnis fragt. Das ist doch nervig, wenn ich in aller Ruhe surfen möchte und ständig am permit drücken ist. Kann mir bitte mal einer diesen Sinn erklären?
(-> Sorry für meine totale Unkenntnis in dieser Sache)
:(
 
Guck dir mal diese Seite an.
Enthält so ziemlich alles was man über Internetsicherheit und Gefahren im Netz wissen sollte. Auch wenn man nicht alles auf Anhieb versteht ist man hinterher auf jeden fall schlauer :)
 
Scheint als wäre es ein Beschreibung, nach der ich vergebens gegooglt habe.

Ok. Werd es mir mal intensiv durchlesen. Bin danach hoffentlich schlauer.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
...........einen Tag später - der Erfolg.......................

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Konnte mich echt gut durcharbeiten. Außerdem habe ich bemerkt, daß ja jetzt (vielleicht auch schon viel länger) ZoneAlarm auf deutsch und zudem als Freeware erhältlich ist. Dadurch fällt mir der Umgang viel viel leichter und konnte auch dieses Logikproblem lösen.

Dank euch noch mal.
 
personal firewalls sind insofern nur eine notlösung als denn sie nur symptomatisch eingreifen. für den ad-hoc einsatz sicher ok, aber langfristig keine lösung.
effektiver und sicherer ist es auf jeden fall sämtliche patches und fixes für das OS zeitnah zu installieren, um so die verwundbarkeit des systems zu minimieren.

wer eine firewall komplett konfigurieren kann hat auch genug wissen um sein system auch so "grundsicher" zu gestalten...so gibt es eigentlich keine zielgruppe für pfw´s
;)

also - systemsteuerung -> autoupdates AN
 

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