Technische Seite der Kinofilme

chmee hat gesagt.:
5. Es gibt kein "Fix it in the Post" !

Da muss ich dir leider ein bisl wiedersprechen.
Es ist unglaublich was man in der post noch alles rausholen kann bzw. hinzufügen kann.

Dinge kann amn wegretuschieren. Dialoge aus versprechern zusammenfügen. Bilder austauschen aber nen fremden Dialog drüberhauen. Aus Hell dunkel machen undundund...

Also bei einem Dreh von 2 Tagen mit einer Footage von gut 10 Minuten. Damit kann man sich in der Post gut eine Woche beschäftigen.
Klar wenn es sofort Perfekt wird ist natürlich sowiso am besten. Aber man kann in der Post noch soviel retten das ist unglaublich.
Bei meinem letzten Film hab ich die Hände über den Kopf geschlagen als ich gesehen habe wie die Footage aussieht. Aber nach der ganzen bearbeitung war ich so begeistert, unglaublich.
Mann muss sich halt nur auskennen.

Das Thema Licht kann ich nur ganz gross bestätigen.
Man kann sich mit Licht noch soviel verhauen wo man sich im nachhinein drüber Ärgert.
Immer weisses Licht nehmen. Wenn ihr also in den Baumarkt fahrt unbedingt drauf achten.
Wir hatten das problem das, als wir in der Wohnung gedreht hatten haben sich die ganzen Mödel durch den leichten Galbanteil noch mehr verfärbt. Das ist in der Post echt hart gewesen, zumal wir alles noch einem Blaulook geben wollten.

Allerdings was super war...die Aussenaufnahmen...zumal noch Schnee lag.
Es hat zwar lange gedauert bis Schnee nicht mehr auf dem Bild ausgebrannt ist, aber zum schluss sah es einfach geil aus.

Und die Geschichte ist sowiso wichtig. Blar Witch Projekt ist auch einfach gemacht, dennoch hats gebuuuumt.
Wobei auch da haben die mit Licht gearbeitet. Wenn man nur an die Nachtaufnahmen denkt.
 
@ Zyberion:

"We'll fix it in the post" ist ein Satz, den man am Set nicht hören will und soll.
Wer am Set schon handwerkliche Mängel in Kauf nimmt und sich auf das Können
der an der Post-Production beteiligten Mitarbeiter verlässt, der hat seinen Job
schlecht gemacht.
Es geht dabei nicht darum, dass man gezielt und geplant bestimmte Dinge in
der Post-Production umsetzt und realisiert, sondern darum, dass man Fehler
ausbügeln will. Der Cutter oder der VFX-Spezialist sind aber keine Putzkolonne
oder Fehlerbeseitungungstruppe. Sie sind kreative Mitarbeiter, die auf professionelles
Rohmaterial warten, um daraus eine überzeugende Story zu erstellen.

Nur darauf zielt dieser Spruch "We'll fix it in the post" ab und chmee hat
völlig zu recht angemerkt, dass es das (beim Dreh) nicht geben darf.

Gruß
Martin
 
Sowas sag ich ja auch nicht.....
Bisher hab ich auch immer fast alles alleine gemacht da war das eh egal.
Und auch ich bin für schon Fehlerfreies Material.
Aber wenn da auf einmal ein Bild im Hintergrund hängt was man beim Dreh übersehen hat....(oder es batu nicht abhängen durfte) dann find ich die Post schon klasse zum Wegretuschieren.

Ich sag NIE das machen wir im Compositting....ausser wenn es echt nicht anders geht.

Hier mal ein auszug aus dem Film...oben vor unten nach der Post.
Man achte nur auf (wenn auch nicht perfekten) wegretuschierten Lichtschalter.

Bei sowas kann man schon vorher sagen...ne das machen wir aber weg..das stört.
 
Zuletzt bearbeitet:
chmee hat gesagt.:
Hui hui, das Thema Filmlook ! hehe.
Was in den Antworten schon gesagt wurde, ist, Hollywood hat eine lange Entwicklungszeit hinter sich. Die üben und lernen schon seit knapp 80 Jahren, wie ein Film auszusehen hat, um ein Blockbuster zu werden, zumindest soweit vorgekaut, dass ihn jeder versteht. Es gibt eben einen Hollywood-Look. In der Licht- und auch in der Erzähl-sprache..

"Badehose"s Einwand kann ich leider generell nicht gelten lassen. Er hat grundsätzlich recht, aber wenn man noch nie Licht gesetzt hat, dann sollte man auch nicht gleich mit Styros/Reflektoren rumspielen. Noch ein Aber : Wenn schon gar kein Licht vorhanden ist, dann kann man schon mal versuchen, mit Reflektoren dunkle Partien zB im Gesicht aufzuhellen.

Und Im Grundsatz gilt immer noch: Ist die Idee sch****e, hilft auch kein Filmlook !
Renne also nicht "dem" Filmlook hinterher !

Meine Tops beim Dreh:
1. Das Drehbuch muss gut durchdacht sein - Anleihen in der Hollywoodecke sind OK.
2. Grundsätze des Schnitts beherzigen: Schnitt/Gegenschnitt/Achsensprung..
2. Lichtsetzung ist - wenn möglich - ein Muß !
3. Ton ist mindestens genau so wichtig, Ton angeln ! Keine Nachsynchronisation !
4. Grundsätzliches Dreh/Nutzverhältnis 10:1.
5. Es gibt kein "Fix it in the Post" !

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Achja, hier ein "sehr" preiswerter Materialverleih : http://www.dv-kameraverleih.de/

mfg chmee
zu Chmee:
eigentlich war mein Beitrag eine Anmerkung und kein Einwand;
es geht darum, dass man nicht unbedingt mit schwerem Geschuetz anfahren muss um bei tagdrehs guets licht zu erziehlen;
die Materialien waren Denkanstoese fuer weniger betuchte Filmschaffende;
natuerlich braucht es etwas erfahrung und uebung (Quantitaet macht manchmal Qualitaet) aber dann kann man mit Reflektoren wirklich sehr gutes Licht "erzeugen";
und, naja, irgendwann muss oder sollte man halt damit anfangen, sonst wirds mit der Erfahrung leider nichts werden;

Gut Licht!
diebadehose

(man und frau bemerke das Wort "diebadehose" != "badehose", aber so tragisch ists auch nicht)
 
zusatzlich moechte ich mich gleich mal fuer die Tipfehler und mangelnde Grosskleinschreibung entschuldigen;
ich bemueh mich!
"badehose"
 
@ "diebadehose" :
Ich wollte Dir den Wind nicht aus den Segeln nehmen, es stimmt schon was Du sagst.
..Bevor nichts passiert - aus Gründen der Demotivation - lieber mal mit den Küchen-
utensilien rumprobieren. :) ...

Ich halte viel von sauberer Lichsetzung, aber es ist eine Crux, wenn man weder das Eine
kann, noch das Andere hat.
--> Wer kein Geld für teures Lichtgebimmsel hat, sollte es auch mal mit Reflektoren versuchen.

mfg chmee

**EDIT**

Und jetzt Los ! Drehbuch zu Ende geschrieben, morgen die Locations gesucht und kommendes Wochen-
ende gedreht :)
 
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