Bezüglich Monitor würde ich dir im Gegensatz zu chmee nicht den 668er von Lilliput empfehlen, sondern den flexibleren 667er, der mit diversen Akku-Adaptern geliefert wird und für den es auch noch weitere Adapter-Lösungen gibt. Nichts ist schlimmer, als ein fest verbauter Akku. Gerade an etwas längeren Drehtagen irgendwo draußen in Feld Wald und Wiesen wirst du das schmerzlich lernen.
Zu den DSLR Kameras:
Im Wesentlichen hat chmee da schon recht mit seinen Empfehlungen. Ich möchte dich nur eindringlich warnen. Um diese Kameras wirklich richtig drehtauglich zu machen, ist eine Menge Zusatzequipment nötig, ohne das du die eigentliche Stärke des Aufnahmeformates gar nicht nutzen kannst. Im schlechtesten Fall kann es dir sogar passieren, dass das Material unbrauchbar ist, wenn du nicht wirklich sehr erfahren bist im Umgang mit solchen Kameras und ihren technischen Besonderheiten.
Um dir ein Beispiel von vielen für ernsthafte, potentielle Schwierigkeiten zu geben:
Die Objektive für moderne DSLR Kameras sind so gebaut, dass die Wege des Schärferings extrem kurz sind. Grund dafür ist, dass man diese Objektive normalerweise für die Fotografie nutzt und man da froh ist, wenn der Autofokus rasend schnell ist. Das ist natürlich leichter, wenn der mechanische Weg so kurz wie möglich gehalten wird.
Willst du jetzt aber in deinem Film die Schärfe mit einem Objekt mitziehen, das auf dich zukommt, dann wird das extrem schwere Mikrometer-Arbeit ... eigentlich fast unmöglich ohne sogenannten Follow-Fokus mit starker Untersetzung und exaktem Ausmessen der Szene vor Drehbeginn.
Alte, hochwertige manuelle Objektive aus der Zeit der Analogfotografie haben in der Regel deutlich längere Schärfewege und sind damit VIEL besser (einfacher und präziser) fokussierbar. Um solche Objektive auf DSLR Kameras nutzen zu können gibt es unterschiedlichste Adapter, aber du siehst schon, wie sich das dann ganz schnell zu einer ordentlichen Stange Geld summieren kann.
Und wir haben noch überhaupt nicht über das Thema Bildstabilisierung, Stative, Dolly, Crane, Sound, Licht und viele Dinge mehr gesprochen.
Ich will dir keinesfalls die Laune an der DSLR-Idee nehmen. Aber ich glaube, es ist nur fair und ehrlich, dich zu warnen. Es wird definitiv nichtmal ansatzweise bei den Ausgaben für Kamera, Objektiv(e), Monitor, Speicherkarten und Akkus bleiben!
Eine schöne Videokamera, speziell für den Job gemacht, kann dir da jede Menge Mühe sparen, solange du nicht unbedingt auf den 35mm Look bzgl. DSLRs Wert legst.
Wenn du weitere konkrete Fragen hast, hau rein.
Gruß
Martin