EasyLFS Projektthread

So, mal wieder ein kleiner Bericht meines schaffens:

Habe gestern und heute morgen versucht, SELinux zum laufen zu bekommen,
leider noch ohne generellen Erfolg, da noch einiges nicht so funktioniert, ich denke aber, bis zum Montag werde ich ein erstes Ergebnis haben.

Folgendes ist bis jetzt erfolgreich integriert:
Der Kernel (noch 2.6.19.1) ist erstmal SELinux-aktiviert (geht unter Security Options zu aktivieren), und man muss dann am Lilo (noch) selinux=1 mit angeben um das ganze zu starten. Habe die SELinux-Libraries und Tools kompiliert und in das System integriert,
in der /etc/fstab gibt es nun ein neues virtuelles Dateisystem: selinuxfs und es wurde auch
erfolgreich unter /selinux gemounted. Nun kommt noch ein Patch für init, da die Policies bereits beim System-Start geladen werden müssen und einige Pakete wie zB shadow,coreutils müssen auch noch neu integriert werden. Noch stürzt der Kernel beim herunterfahren des Systems ab, entweder, ich bekomm das behoben, oder auch ich werde auf Kernel 2.6.20 upgraden und es dann neu versuchen.
Desweiteren fehlt noch völlig die policy.conf, welche die Hauptkonfiguration ist, diese werde ich dann am WE mal schreiben, zumindest für einen Basis-User.

So, das erstmal zu easyLFS und von mir, wenn wer Erfahrung mit SELinux hat, wäre ich an dieser Stelle sehr dankbar für jeden Hinweis, wie man das ganze komplett integriert.

LG
Andy
 
Ja, SELinux ist so eine Sache.
Wenn man es voll im System haben will dann muss wohl auch die GlibC entsprechend kompiliert werden. Entsprechend wird bei EasyLFS GlibC auch nochmal neu kompiliert wenn SELinux installiert wird, damit auch alles drin ist was drin sein muss.

Fuer die neue Version werd ich mir auch mal von allen Paketen die configure-Optionen anschauen um zu sehen ob es da eine Option fuer SELinux gibt, und natuerlich auch um /usr/etc loszuwerden.

Gestern auf der Arbeit hab ich mir auch die gut 50 Seiten FHS ausgedruckt um zu checken wo mein System diesem nicht entspricht (ein Punkt ist das angesprochene /usr/etc) und dieses dann nach Moeglichkeit korrigieren.

Ansonsten fang ich jetzt auch schon mit den ersten Kompiliertests an damit ich spaeter hoffentlich nicht ganz so viel Arbeit habe.
Waehrend jetzt Stage 1 mit GCC 4.1.2 kompiliert werd ich dann mal eben einkaufen gehen und dann mit den neuen Scripts anfangen.
 
So, ich hab wieder einen Schritt in Richtung Vereinfachung der Installation getan.
Ich hab mir mal chroot etwas genauer angesehen und dort gesehen, dass man einen beliebigen Befehl zur Ausfuehrung angeben kann. Das kann ja dann statt einer Shell im Grunde auch gleich eines meiner Scripts sein.
Nun ich hab die entsprechenden Scripts etwas angepasst und noch ein weiteres gebastelt was, wenn nun alles funktioniert, dafuer sorgen sollte dass die Installation durch den Aufruf eines einzigen Scripts abgewickelt werden kann.
Natuerlich muss weiterhin vorher die lfs_config.sh bearbeitet werden, aber danach gibt es nur noch einen weiteren Aufruf.
Die Installation wird dann 2 bis 3 mal unterbrochen, einmal zu Beginn um die Zeitzone einzustellen, einmal am Ende um das root-Passwort festzulegen und eventuell ein drittes Mal (das kommt auf die neue Einstellung LFS_USE_CDKERNEL an) um den Kernel zu konfigurieren.

Die Konfiguration des Kernels kann nun auch, dank der angesprochenen Option LFS_USE_CDKERNEL und dem Kernel-Feature die Kernel-Konfiguration mit in den Kernel aufzunehmen und in eine Datei in /proc zu exportieren, auch uebersprungen werden. Dabei wird dann eben die Konfiguration des auf der LiveCD befindlichen Kernels genutzt. Das macht die grundlegende Installation ein wenig einfacher, und wenn man so weit gekommen ist sollte das eigentlich Beweis genug sein, dass der Kernel auf der CD auf dem eigenen System lauffaehig, wenn auch nicht unbedingt optimal konfiguriert, ist.
Dieser wird dann in Zukunft auch noch etwas kompletter ausgestattet. Hierbei denk ich nun in erster Linie an die Module fuer Netzwerkkarten, welche dann auch im Grunde die CD netzwerkfaehig machen werden.

Hier ist nun wieder Eure Meinung gefragt. (!)
Sollte diese Option standardmaessig an ("automatische" Kernel-Config) oder aus (manuelle Kernel-Config) sein?
 
So, mal ein kleines Update zum chinesischen Neujahr, und natuerlich Kung Hei Fat Choi! ;)

Gestern hab ich den ersten Testrun mit dem neuen Script hinter mich gebracht.
Soweit laeuft die komplette Installation mit dem einen Script durch, jedoch scheint es Probleme beim unmounten der Partition zu geben. Woran das liegt konnte ich aus Zeitgruenden gestern nicht mehr recherchieren, aber da werd ich entweder heute oder spaetestens morgen die Zeit zu finden.
Auf jeden Fall ist damit ein weiterer, wichtiger Schritt vorwaerts getan worden da ja nun nurnoch die Bearbeitung der lfs_config.sh noetig ist und anschliessend der Aufruf von lfs_install.sh, und nicht mehr lfs_stage1.sh, lfs_chroot.sh, lfs_stage2.sh, lfs_finish.sh (plus 2 mal cd /lfs-install, jeweils vor lfs_stage2.sh und lfs_finish.sh) wie es zur Zeit noch der Fall ist.

Dadurch kann die Installation nun auch laenger unbeaufsichtigt sein ohne viel Zeit zu verlieren. Wie im vorigen Beitrag erwaehnt wird jetzt nur noch am Anfang und Ende kurz unterbrochen. Wenn man die erste Unterbrechung, die Einstellung der Zeitzone, hinter sich hat kann man eigentlich getrost was anderes machen, vor allem wenn man den Kernel "automatisch" konfigurieren laesst, denn dann wird nach der naechsten Unterbrechung (dem Setzen des root-Passworts) nichts mehr kompiliert und es geht alles recht fix dem Ende entgegen.

Ausserdem moechte ich den folgenden Punkt auch nochmal in Erinnerung rufen. ;)
Die Konfiguration des Kernels kann nun auch, dank der angesprochenen Option LFS_USE_CDKERNEL und dem Kernel-Feature die Kernel-Konfiguration mit in den Kernel aufzunehmen und in eine Datei in /proc zu exportieren, auch uebersprungen werden. Dabei wird dann eben die Konfiguration des auf der LiveCD befindlichen Kernels genutzt. Das macht die grundlegende Installation ein wenig einfacher, und wenn man so weit gekommen ist sollte das eigentlich Beweis genug sein, dass der Kernel auf der CD auf dem eigenen System lauffaehig, wenn auch nicht unbedingt optimal konfiguriert, ist.
Dieser wird dann in Zukunft auch noch etwas kompletter ausgestattet. Hierbei denk ich nun in erster Linie an die Module fuer Netzwerkkarten, welche dann auch im Grunde die CD netzwerkfaehig machen werden.

Hier ist nun wieder Eure Meinung gefragt. (!)
Sollte diese Option standardmaessig an ("automatische" Kernel-Config) oder aus (manuelle Kernel-Config) sein?
 
Hallo allerseits,

auch von mir gibt es was neues in Sachen SELinux:
habe mich übers WE mit SELinux ausgiebig beschäftigt, Erfolge gibt es nur insoweit, dass die Basis-Konfiguration erstmal läuft, nachdem ich etliche Dinge angepasst habe,
nun gibt es neben easyLFS wohl doch ein neues Unterprojekt, da ih mich entschlossen
habe, das SELinux abzukapseln. Das heisst im Grunde, dass es gegen ende dieser Woche auf meiner Homepage einige Infos zu SELinux geben wird, speziell, wie man
SELinux erfolgreich in easyLFS integriert. Bis dahin werde ich die entsprechenden Applikationen umprogrammieren, da es bei einigen Sachen nicht mehr reicht, einfach zu patchen - zB gibt es massive Probleme bei den Coreutils, da es generell keine Patches
dafür gibt, die mit SELinux (noch) kompatibel sind.

Bis jetzt gibt es die Anwendung "ls -Z" und "ls --context", die nicht wie bisher nur die dateistruktur eines Verz. anzeigen, sondern auch deren Context unter SELinux sowie selbige Schalter für "stat". Allein dieser Umbau hat mich den Sonntag gekostet, auch "init" wurde umprogrammiert, um SELinux bereits beim Bootvorgang zu aktivieren.

@Dennis:
Der Patch für Init, den ich Dir geschickt habe, weisst massive Fehler auf, bitte verwende diesen Patch nicht weiter - auch dafür gibt es gegen ende der Woch einen funktionierendes "init", da auch kill/killall noch umgebaut wird.

Eine schöne Woche
Andy
 
Wow, das sind ja mal gute Nachrichten.

Erstmal vielen, vielen Dank fuer Deinen Einsatz. Ich haette echt nicht gedacht, dass die Integration von SELinux so aufwaendig waere. Ich frag mich ob man nicht irgendwo ueber Fedora Infos finden kann, dort ist doch SELinux auch integriert, nicht?
Man kann nur hoffen, dass immer mehr Pakete in Zukunft den SELinux-Support gleich mit in die Pakete bauen sodass die Installation einfacher wird.
Vor allem sollte es eben auch moeglich sein SELinux gleich bei der Systeminstallation installieren zu koennen. Aber naja, SELinux-Unterstuetzung ist im Grunde mit drin, aber wie ich nun weiss wirklich nur die Anfaenge.

Naja, aber Dank Deiner unermuedlichen Arbeit geht es ja mit der SELinux-Unterstuetzung nun wirklich vorwaerts, mit, wie es sich anhoert, greifbaren Erfolgen.

Auch auf meiner Seite geht es tapfer weiter. Nachdem ich heute vormittag die Scripts fuer die neuen Pakete geschrieben hab hab ich damit einen erfolgreichen Testlauf durchmachen koennen. Nur Midnight Commander will noch nicht da dieser die GLib haben will. Da werd ich also mal nach weiteren Abhaengigkeiten forsten und diese dann, falls nicht zu zahlreich, mit einfuegen. Falls GLib zu viele Abhaengigkeiten hat wird mc wohl erstmal wieder rausfliegen. Mal schauen.
Auf jeden Fall lassen sich Bind, DHCP und auch OpenSSH wunderbar installieren.

Der naechste Schritt wird nun auch sein dafuer zu sorgen, dass /usr/etc wegfaellt und ich will auch mal mein System mit dem aktuellen FHS vergleichen um zu diesem weitestgehend kompatibel zu sein.

Ein wenig Zeit hab ich jetzt noch, heute Abend wird wohl das Feuerwerk sein, in der Zeit wollt ich noch einen Testlauf starten. Und morgen hab ich ja auch noch frei. Da kann ich dann auch noch einiges an Arbeit in das Projekt stecken.

In der Zeit die ich jetzt noch hab werd ich wohl wegen der GLib schauen. Aber mal sehen, vielleicht faellt das Feuerwerk auch wegen schlecht Wetter in's Wasser da es heut ein wenig regnerisch aussieht.

Nachtrag: Die GLib kann im aktuellen System also ohne Probleme installiert werden.
Da Midnight Commander nun wohl recht egal ist ob man Version 1.2 oder eine 2er Version nutzt hab ich nun Version 2.12.4 installiert. Damit scheint mc auch wunderbar zu funktionieren.
Mir stellt sich nun nur die Frage ob es vielleicht fehlende Abhaengigkeiten zu X gibt, welche spaeter evtl. dafuer sorgen koennten, dass man GLib nochmal kompilieren muss?

Ich werd da mal schauen, auch mal in Version 1.2.
 
Fedora bietet nur HowTos, wie man SELinux in RH deaktiviert, nix davon, wie man überhaupt eine Policy schreibt, geschweige, wie man was integriert. ich habe vieles von Gentoo geholt, so auch ein funktionierendes Init, und auch, wie man SELinux überhaupt im Kernel zum Laufen bringt, da man doch recht viele Dinge dabei beachten muss.
Weitere Dinge habe ich durch lesen von Patches gelernt, da diese doch recht umfangreich sind, wenn alles zusammen passen soll ;) Hast aber Recht: Die Integration von SELinux ist echt nix neue Linuxer, da der Programmier-Aufwand recht hoch ist und vieles auf Anhieb nicht funktioniert. zB passen nach der SELinux-Integration keine Patches mehr vom LFS-Project, um mal Klartext zu reden - das heisst, deren Patches müssen direkt NEU integriert werden.
 
Na dann wird eben SELinux "erstmal" ein weiteres "Feature fuer Mutige", wie es zur Zeit auch Ext4 scheinbar noch ist. ;)

Ach so:
@LFS Patches: Von denen bin ich mittlerweile zu recht grossen Teil weg da ich ja bei so gut wie allen Paketen ein paar Versionsnummern weiter bin. Das hat die meisten Patches ueberfluessig gemacht.
 
So, mal wieder ein kleines Update.

Es scheint irgendwie, dass irgendwas noch auf /mnt/lfs zugreift zu dem Zeitpunkt wo es unmountet werden soll. Das scheint damit zusammenzuhaengen, dass nun alle Scripts von einem Script ausgefuehrt werden.
Damit das System trotzdem nach der erfolgreichen Installation rebooten kann hab ich mir mal die Optionen von umount angeschaut und den Parameter -l gefunden, fuer "lazy unmount".
Das heisst im Klartext, dass das System zwar ausgehaengt wird, aber von Prozessen die noch drauf zugreifen weiter genutzt werden kann. Neue Prozesse koennen dort aber nicht mehr drauf zugreifen.
Da alle zugreifenden Prozesse beendet sind sobald auch das Installationsscript schliesslich zu seinem Ende kommt wird zu diesem Zeitpunkt auch die Partition endgueltig ausgehaengt, was einen sicheren Reboot garantieren sollte.

Bis ich das aber testen kann dauert noch ein wenig da ich dafuer erstmal eine neue LiveCD bauen muss und diese dann in QEmu installieren lassen muss.
Aber eigentlich sollte es gehen.

Weiterhin hab ich nun die meisten Scripts aus /lfs-install in das Unterverzeichnis modules verbannt, was die Uebersicht fuer den User vereinfacht.
Dadurch gibt es nun nur noch 2 Scripts direkt in /lfs-install, das zu bearbeitende Script lfs_config.sh und das eigentliche Installationsscript lfs_install.sh.
 
So, nach ein paar Tagen harter Arbeit mal wieder ein Update.

Da es mir ja wichtig ist, dass die von mir gelieferte Software moeglichst aktuell ist soll sich das ja auch in der LiveCD selbst wiederspiegeln. So hab ich also auch die neuen Linux-Live-Scripts runtergeladen und mich die letzten Tage damit rumgeaergert.
Dabei gibt es ein paar ordentliche Aenderungen welche mir eben erstmal einiges an Arbeit eingebracht haben. Allgemein muss ich aber sagen, dass die neue Version der Live-Scripts es dem geneigten LiveCD-Bastler einfacher macht als es mit aelteren Versionen der Fall war.
Nun mal zu den Aenderungen: UnionFS wird durch AUFS (Another UnionFS) ersetzt. Dieses soll wohl stabiler laufen als UnionFS und auch mehr Features bieten.
Weiterhin wird SquashFS nun mit LZMA-Kompression genutzt was nun dazu fuehrt, dass mein CD-Image bei ca. 20MB mehr Inhalt ca. 1MB kleiner ist als die aktuell verfuegbare Version. Es gibt also bei der kommenden Version also mehr Fisch zum gleichen Preis.

Diese beiden Geschichten waren schon recht umstaendlich.
AUFS bietet nicht einfach einen Kernel-Patch und gut, sondern will erstmal ein Makefile erzeugt haben und anschliessend muss man die Sourcen in den Kernel kopieren. Um es mir fuer die Zukunft einfacher zu machen hab ich das einmal gemacht und dann daraus einen Patch erstellt.

Der LZMA-Patch fuer SquashFS war nicht so einfach, vor allem da das mitgelieferte Makefile nicht so ganz wollte wie ich. Ausserdem bin ich eh kein Freund von solchen Makefiles die irgendwie wild rumwuseln.
Entsprechend hab ich dieses Makefile in ein Script umgeschrieben und meinen Anspruechen entsprechend angepasst.
SquashFS mit LZMA-Unterstuetzung hat mich in den letzten Tagen einiges an Zeit und Nerven gekostet, aber es ist jetzt geschafft.

Wenn ich mich irgendwann mal ransetze ein Tutorial ueber die Erstellung einer LiveCD mit den Linux-Live-Scripts zu schreiben werd ich das alles da mit einbringen. ;)

Da sich halt auch an den Live-Scripts selbst einiges geaendert hat hab ich natuerlich erstmal ein paar Fehlversuche gebraucht bis ich langsam aber sicher voran kam.
Aber auch die Scripts duerften nun vollstaendig angepasst sein sodass die naechste LiveCD wohl keine Probleme mehr haben duerfte.
Diese wird grad erstellt, was aber durch die LZMA-Kompression nun "etwas" laenger dauert. Aber es gibt schlimmeres als darauf zu warten bis gut 1.5GB an Daten zu 450MB zusammengepresst werden.

Somit ist nun ein wichtiger Schritt getan, sodass ich nun auch die ersten "Live-Tests" im QEmu starten kann. Weiterhin sind noch die Tests mit GCC 4.0 und GCC 4.1 faellig und danach sollte dem Release eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Da ich naechstes Wochenende umziehen werden will ich auf jeden Fall schauen, dass ich vorher noch releasen kann, denn danach wird meine Zeit um an meinem Projekt zu arbeiten zumindest anfangs ein wenig eingeschraenkter sein als sie jetzt ist.
Sterben lassen werde ich EasyLFS aber nicht, denn dafuer hab ich nun auch schon zu viel Zeit investiert und ich will ja auch fuer mich selbst ein gutes System bauen was ich auch selbst nutzen wuerde.
 

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