Zahnbehandlung im Ausland

tombe

Erfahrenes Mitglied
Ich weiß der Zahnarzt ist ein blödes Thema aber ich rede trotzdem mal darüber.

Nur damit ihr nicht denkt ich hätte eine Kraterlandschaft im Mund.
Nein so ist es nicht. Ich putze mir auch täglich die Zähne und ich benütze sogar Zahnseide. Allerdings muss ich zugeben das ich schon etliche Jahre nicht mehr beim Zahnarzt war, einfach weil es bisher keinen Grund dafür gab.
Jetzt ist es aber seit einiger Zeit so das ich Zahnfleischbluten habe und sich das Zahnfleisch zurück zieht. Löcher/Karies habe ich keine und Zahnschmerzen (eigentlich) auch nicht.
Da ich natürlich keine Zusatzversicherung für Zahnbehandlung abgeschlossen habe, habe ich jetzt Angst das micht ein Besuch bei Doc teuer zu stehen kommt.

Klar gehe ich hier demnächst mal zur Untersuchung. Aber für den Fall das mehr als nur ein bisschen Zahnstein zu machen ist, frage ich mich wie ihr so über das Thema "Zahnbehandlung im Ausland" denkt oder ob jemand von euch schon Erfahrungen damit gemacht hat.

Man findet natürlich hübsch aufgemachte Seiten im Netz, wie zum Beispiel Seite 1 oder Seite 2.

Doch was steckt wirklich dahinter?

Würde mich freuen wenn ihr euch meldet wenn ihr was zu diesem Thema zu berichten habt.

Thomas
 
Also mir fehlt momentan seit einem halben Jahr ein Backenzahn. Schuld daran war ein spanischer Zahnarzt. Ich war wegen eines Jobs für drei Monate in Spanien. Dort habe ich auf einmal Zahnschmerzen bekommen, bin dort dann zum Arzt. Der Herr hat dann den Zahn "behandelt". Nach 1,5 Jahren hatte ich das gleiche Problem. Bin in DE zum Arzt gegangen. Er meinte dann, dass Bakterien in der Zahnwurzel sind. Er könnte eine Wurzelbehandlung durchführen, allerdings mit recht geringem Erfolg, da die Wurzel etwas gebogen ist.

Er ist sich sicher, dass es ein Behandlungsfehler ist, aber versuch jetzt mal etwas aus Deutschland in Spanien zu machen? Da wird man noch mehr Geld los. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich im Ausland nichts an mir machen werde.
 
Hallo!

Grundsätzlich: fuschen kann jeder Arzt.
Was aber immer wieder negativ bei Behandlungen im Ausland auffällt sind die nicht ganz so ernst genommenen Hygienevorschriften (andere Länder, andere Sitten).
Und wie port29 schon sagt: wenn ein Arzt im Ausland fuscht (egal ob vorsätzlich, fahrlässig, oder einfach nur ein "menschlicher Fehler"), ist es schwieriger ihn zur Verantwortung zu ziehen (hohe Kosten, hoher Zeitaufwand, Gesetzeslage im betreffenden Land.....).

Mein Tipp: gehe erstmal zu einem Arzt vor Ort.
Der soll Dich aber (vorerst) nicht behandeln, sondern nur untersuchen (die Untersuchung ist (zumindest in der GKV) eine Kassenleistung..... auch bei einem lückenhaften Bonusheft).
Wenn er etwas findet, lässt Du Dir einen Kostenplan erstellen (die tatsächlichen Kosten dürfen nicht wesentlich vom Kostenplan abweichen, also quasi ein Kostenvoranschlag).
Wenn Du beim Kostenplan erstmal kräftig schlucken musst, gehst Du zu einem weiteren Arzt und holst Dir eine 2. Meinung ein und lässt Dir ebenfalls einen Kostenplan erstellen.

Musst Du dann noch immer kräftig schlucken, könnte u.U. ein gang zur Krankenkasse nicht schaden.
Je nach Höhe Deines Einkommens gibt es nämlich auch die sogenannte "Härtefallregelung".
Wenn Dein Einkommen eine bestimmte Summe nicht übersteigt, dann greift die Härtefallregelung und die Kosten werden komplett übernommen..... selbst dann wenn Du die letzten 50 Jahre nicht beim Zahnarzt warst.
Hierfür brauchst Du natürlich auch einen Kostenplan.
Allerdings übernimmt die Krankenkasse dann nur die notwendigsten Kosten..... und auch nur für die einfachste "Ausführung".
Die Differnz zu irgendwelchen "Extras" (z.B. Stiftzahn statt (Teil-)Protese/Brücke) musst Du also selber bezahlen.

Abgesehen davon muss Zahnfleischbluten und das zurückgebildete Zahnfleisch nicht unbedingt etwas direkt mit den Zähnen zu tun haben.
Von daher ist es fraglich ob Du überhaupt etwas dazu zahlen musst.
Ein extremes Beispiel: ein Bekannter von mir war Dialysepatient.
Dadurch wurden seine Zähne unterversorgt und sind brüchig geworden.
Die Zähne mussten alle raus..... und Protesen rein.
Da es eine Folgeerkrankung durch die entnommenen Nieren war, wurden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.

Wie auch immer, jedenfalls würde ich es einer Auslandsbehandlung vorziehen erstmal hierzulande mehrere Meinungen einzuholen und einfach mal bei der Krankenkasse vorzusprechen.
Schaden kann es jedenfalls nicht..... und im Ausland behandeln lassen kannst Du Dich dann ja ggf. immernoch.

Gruss Dr Dau
 
Ich danke euch für eure Antworten.
Klar werde ich zuerst hier mal bei einem Zahnarzt vorbeischauen und mich untersuchen lassen. Je nachdem was dann rauskommt schau ich dann mal weiter.

Wollte nur mal wissen ob vielleicht schon jemand Erfahrungen gemacht hat und (wie port29) wenn ja welche.
 
Wenn er etwas findet, lässt Du Dir einen Kostenplan erstellen (die tatsächlichen Kosten dürfen nicht wesentlich vom Kostenplan abweichen, also quasi ein Kostenvoranschlag).
Wenn Du beim Kostenplan erstmal kräftig schlucken musst, gehst Du zu einem weiteren Arzt und holst Dir eine 2. Meinung ein und lässt Dir ebenfalls einen Kostenplan erstellen.

Durch meinen Job als Programmierer und Sysadmin habe ich Beruflich auch mit einigen Medizienern zutun. Einige davon sind Ärzte, die anderen sind Verkäufer von Gesundheitsdienstleistungen. Leider werden gerade letztere immer mehr.

Seit 2 Jahren bin ich privat krankenversichert, davor gesetzlich. Vor rund 15 Jahren hatte ich beim Arzt immer das Gefühl, er würde extra Behandlungen durchführen, um Geld von der Krankenversicherung abzuzocken. Tests hier, tests dort. Dann wurden die Leistungen eingeschränkt und die Praxisgebühr eingeführt. Da hatte ich erstmals das Gefühl nicht immer die beste Behandlung (überhault angeboten) zu bekommen.

Heute bin ich privat Krankenversichert, in der Zeit hatte ich Kontakt zu zwei Ärzten. Da hatte ich wirklich das Gefühl, die wollten mich bzw. meine Versicherung über den Tisch ziehen. Der Zahnarzt war am schlimmsten. Ja wir machen dann dies und das, Plättchen hier und dort und das kostet auch noch 400€ und 500€ hierfür.

.... ist aber ne andere Geschichte ....
 
Einige davon sind Ärzte, die anderen sind Verkäufer von Gesundheitsdienstleistungen. Leider werden gerade letztere immer mehr.
Darum kann es auch nicht schaden sich eine 2. Meinung einzuholen.
Gerade bei tiefen Eingriffen wie z.B. einer OP oder auch den Eingriff in die Zähne, sollte man sicher gehen ob es überhaupt notwendig ist.
Klar, der 2. Arzt könnte auch nur ein Verkäufer sein..... aber wenn man nur zu Einem geht, kann dieser machen wozu er Lust hat.
Einem Arzt muss man vertrauen, eine 2. Meinung hat aber nichts mit Misstrauen zu tun, sondern mit dem Recht auf Selbstbestimmung.
Man selbst hat i.d.R. ja nicht die notwendigen Kenntnisse der Medizin..... also muss man sich die Meinung über eine notwendige oder auch unnötige Behandlungsart von einem anderen Arzt einholen.

Bei meinem letzen Hausarzt war ich wegen nachgewiesener Herzprobleme in Behandlung und habe Betablocker bekommen.
Ich musste mir also alle ca. 2 Wochen ein neues Rezept geben lassen.
Nach ca. 6 Monaten habe ich die Betablocker eigenmächtig abgesetzt (ohne den Arzt darüber zu informieren), weil sie nicht den erhofften Erfolg gebracht hatten (und auch Nebenwirkungen zur Folge hatten).
Folglich brauchte ich auch keine Rezepte mehr..... und musste also auch nicht mehr zum Arzt.
Meiner Meinung nach ist es die Pflicht eines verantwortungsbewussten Arztes (insbesondere wenn es auch noch der Hausarzt ist) mal nachzuforschen was mit seinem Patienten los ist.
Es muss doch auffallen wenn ein Patient, der in Dauerbehandlung ist, plötzlich nicht mehr erscheint?!
Ein Griff zum Telefonhörer, die Nummer ist im Computer hinterlegt, und die Sache wäre erledigt gewesen. :(
Aber nichts ist passiert..... selbst heute, nach Jahren, nicht..... ergo: Kein Arzt, sondern Verkäufer.
Für mich war es Grund genug den Arzt zu wechseln.

Mein neuer Arzt ist, aufgrund zweier "Vorfälle" die er in der Zeitung gelesen hat, einfach so bei mir vorbei gekommen um sich persönlich nach meinem Befinden zu erkundigen.
Fühlt man sich da nicht gleich viel besser aufgehoben? ;)
Ich schon..... und wenn er nicht zum Verkäufer mutiert, darf er auch gerne die nächsten 30 Jahre mein Hausarzt bleiben. :)
 
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