Projekt Kostenfrage

ratze79

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bereite gerade ein Projekt vor, das ich mit einem Bekannten umsetzen möchte.

Die Idee für das ganze Projekt kommt von meinen Bekannten, ich soll es umsetzten.
Er möchte die Software nach der Fertigstellung sowohl selbst nutzten aber auch evtl. verkaufen.

Wenn ich es ihm Programmiere und das Programm hinterher nur durch meinen Bekannten genutzt wird möchte ich natürlich für meinen Aufwand entschädigt werden. Wenn wir das Programm allerdings noch unter die Leute bringen können, möchten wir natürlich beide davon profitieren.

Die Frage die ich mir stelle ist folgende: Wie wird man sich über die Kosten einig?
Eine Idee wäre für die Entwicklung einen gerechtfertigten Betrag x, wie für eine Auftragsarbeit. Beim Verkauf bekommt er dann etwas mehr vom Verkaufspreis als ich.

Habt ihr andere Vorschläge oder Meinungen dazu?!

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

Grüß
ratze
 
Hi ratze

Ich denke, das kommt vor allem auf den Umfang des Projekts an. Wenn du gut abschätzen kannst, wie lange das ganze dauert, kannst du gut einen Betrag x verlangen.
Falls es aber "ausarten" könnte, und dein Bekannter noch zahlreiche Änderungen, Erweiterungen, Features usw. eingebaut haben möchte, kann das viel Zeit und Energie kosten. In diesem Fall würde ich die Variante eines Stundelohnes x vorziehen.

Zur Frage des Verkaufs: Ich würde da prozentual vorgehen: y% für dich, z% für deinen Bekannten. Die Teile sollten aber fair angelegt sein, je nach Art des Programmes gibt es eine grosse Varietät an Abnehmern. Wer dann wie viel Aufwand beim Vertrieb hat, sollte berücksichtigt werden. Dabei wäre in gewissen Fällen ein Lizenzsystem nicht wegzudenken...

Gruss
armbruch
 
Hallo armbruch,

also meinst du ich sollte schon den "normalen" Preis für die Entwicklung veranschlagen und das nicht für ne kleine Mark machen?

Gruß
Ratze
 
Nach meiner Erfahrung wirst du eine angemessene Bezahlung, egal ob pauschal oder pro Stunde, nicht bekommen.
Selbst wenn du bereit bist weit unter Preis anzubieten, sobald Zahlen auf den Tisch kommen verläuft das Ganze im Sande.
Im privaten Bereich unter Freunden gibt es eine gewaltige Lücke zwischen der Erwartung der Auftraggeber und der Lohnvorstellung der Programmierer.

Ein Auftraggeber nimmt Sharewarepreise als Anhaltspunkt und erwartet ein Angebot um die $50 für das fertige Produkt.
Wer damit rechnet das Produkt hinterher zu verkaufen, und ganz grosszügig rechnet, ist vielleicht bereit das 10fache zu bezahlen, aber auch das sind max. $500, und unter Freunden rechnet der Auftraggeber eher damit, dass der Programmierer ihm einen Freundschaftspreis von $25 macht.

Ein Programmierer rechnet (je nachdem wie gut er ist) zwischen $20 und $200 pro Stunde.
Unter Freunden und mit der Aussicht auf Gewinnbeteiligung bietet auch ein guter Programmierer sich schon mal für $20 pro Stunde an, aber nachdem jedes auch nur halbwegs anspruchsvolle Projekt nicht unter 25 Stunden Arbeit machbar ist, erreicht das unterste Minimum für den Programmierer schon ein Vielfaches des Maximums vom Auftraggeber.

Die Aussicht auf Gewinnbeteiligung am späteren Verkauf scheitert meistens schon gleich am Anfang, weil ein privater Auftraggeber nicht die Mittel hat dem Programmierer seinen Aufwand im Voraus zu entschädigen und ein Programmierer nicht die Reserven um monatelang auf seine Bezahlung zu warten, mal abgesehen davon, dass die Aussichten auf erfolgreichen Verkauf grosser Stückzahlen in den allermeisten Fällen sehr schlecht stehen.
 
Hallo,

tut mir leid aber ich hätte am anfang vielleicht noch erwähnen sollen das der bekannte eine Firma hat. Die Software soll dann auch dort gewerblich benutzt werden. Denke die wichtige Info hab ich verpennt. Demnach denke ich das er durchaus bereit ist einen angemessenen Stundenlohn oder Festpreis zu zahlen.

Aber eigentlich geht es mir auch eher darum ob es gerechtfertigt ist einen hohen (angemessenen) Preis für die Entwicklung zu verlagen und trotzdem beim Verkauf mit x% mitzuverdienen.

Gruß
Ratze
 
In dem Fall würde ich keinen hohen, aber immer noch angemessenen Stundenlohn verlangen.
Maximal würde ich genau so viele % unter meinem normalen Stundelohn bleiben, wie er an Gewinnbeteiligung anbietet, und auch das nur bis max. 25%.

Bis du über den Verkauf der Software deine x% wieder drin hast vergeht eine Weile, während dieser Zeit gibst du ihm quasi einen Kredit über diese Summe, bei geteiltem Risiko.
Wenn die Software sich nicht verkaufen lässt verlierst du x% vom Lohn, wenn sie gut verkauft werden kann ist alles was über x% rauskommt als Zinsen auf den Kredit anzusehen.

Ich würde nicht davon ausgehen mit dem Verkauf das grosse Geld zu machen, und wenn das doch passiert dürfte dein Auftraggeber soviel Geld damit verdienen, dass er deine % aus der Portokasse bezahlen kann.
 
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