PC startet nicht mehr von erster Festplatte

ide-benutzer

Grünschnabel
Es geht um einen älteren Computer mit zwei IDE-Festplatten zu je 10 GB. Nachdem es vermutlich einen Kurzschluß am Stromkabel der Festplatte gab erkennt der Computer die Festplatte an der das passiert ist nicht mehr richtig. Der Computer will von der Festplatte nicht mehr booten und gibt die Meldung "Ntldr nicht gefunden." aus. Die erste Vermutung war natürlich, daß die Festplatte beschädgt wurde. Das kann ich aber ausschließen. Wenn ich die Festplatte an einen anderen Computer anschließe kommt ganz normal das Boot-Menü wie es soll. Auch wenn ich den Computer von einem anderen Laufwerk starte kann ich die Festplatte ganz normal lesen und es sind alle für den Bootvorgang relevanten Daten vorhanden.
Die zweite Vermutung war, das Mainboard könnte beschädigt worden sein. Baue ich die betroffene Festplatte aus und starte mit der zweiten Festplatte allein, dann läuft Windows ganz normal. Weiter habe ich noch testweise mal ein anderen IDE-Kabel versucht, das Verhalten war aber gleich.
Genauere und langwierige Untersuchungen haben ergeben, daß das BIOS die Kopfzahl der Festplatte falsch meldet. Die Festplatte hat 255 Köpfe, das BIOS meldet aber nur 240 Köpfe an das Betriebssystem. Daher verrechnet sich das Bootprogramm beim Suchen der Systemdatei und findet sie deshalb nicht.

Hat da jemand eine Idee, was man tun könnte?

Im BIOS-Setup habe ich nichts verstellt, bin immer per "Quit without saving" herausgegangen und vorher ging es ja.
 
Hi

Weitere Vorschläge:
a) Die HDDs vertauschen (also was an welchem Kabel ist)
b) CMOS-Batterie rausnehmen, Stromzufuhr entfernen, paar Minuten warten, alles wieder rein, und BIOS-Einstellungen neu machen.

Die Festplatte hat 255 Köpfe
Wohl kaum... wäre eine ziemlich hohe Platte, und dafür mit nur 40MB pro Seite.
Solche angezeigten Werte sind generell oft nicht verlässlich.
 
Zu Vorschlag a: Die beiden Festplatten hängen am selben IDE-Kabel. Ich habe aber auf Grund dieses Vorschlags heute mal beide Festplatten an den Anschlüssen am Kabel vertauscht. Das Verhalten Computers blieb aber das gleiche. Auch wenn ich die betroffene Festplatte allein anschließe, egal an welchem Anschluß des Kabels bleibt das Verhalten gleich, außer daß er sich verständlicherweise beschwert, daß ihm eine Festplatte fehlt. Man kann dann aber F1 drücken und ohne die fehlende Festplatte versuchen zu starten. Ob ich also die nicht betroffene Festplatte dran oder ab mache führt zu keinem Unterschied, außer daß ich einmal F1 drücken muß. An welchem Anschluß des Kabels die betroffene Festplatte hängt macht auch keinen Unterschied.

Zu Vorschlag b: Diesen Vorschlag möchte ich nicht ausprobieren, denn bislang weiß ich, daß an den BIOS-Einstellungen nichts geändert wurde, der Fehler dort also nicht liegen kann. Wenn ich das CMOS lösche muß ich alles neu eingeben und wäre danach nicht hundertprozentig sicher, ob ich nicht doch irgendeine Einstellung nicht exakt so vorgenommen habe wie zuvor. Es würde also den Bereich, wo der Fehler zu suchen ist vergrößern.


Die Festplatte hat 255 Köpfe

Wohl kaum... wäre eine ziemlich hohe Platte, und dafür mit nur 40MB pro Seite.
Solche angezeigten Werte sind generell oft nicht verlässlich.

Der Wert von 255 Köpfen ist kein physikalischer Wert, sondern der Wert, der vom BIOS an das Betriebssystem gemeldet wird bzw. in meinem Fall gemeldet werden sollte. Physikalisch wird die Festplatte wahrscheinlich 8 oder 16 Köpfe haben. Da eine solche Zahl recht klein ist und ein 8bit-Register gerade einmal halb ausfüllt wogegen die Zahl der Zylinder recht groß ist und schonmal die Größe eines 16bit-Registers überschreiten kann sind diese Zahlen ziemlich unpraktisch für den Prozessor. Deshalb hat man, nicht nur bei meinem Computer sondern allgemein, die Zahl der Köpfe mit einem Faktor multipliziert und dafür die Zahl der Zylinder durch den gleichen Faktor dividiert. Die Festplatte bleibt damit gleich groß, die Zahlen zum Ansprechen der Festplatte werden aber praktischer. Der Wert von 255 bzw. 0 bis 254 Köpfen steht auch in der Partitionstabelle meiner Festplatte und die Partitionstabelle wurde auch nicht verändert.
 
Zu Vorschlag b: Diesen Vorschlag möchte ich nicht ausprobieren, denn bislang weiß ich, daß an den BIOS-Einstellungen nichts geändert wurde, der Fehler dort also nicht liegen kann.
Worauf ich da hinaus will: Es kommt schon mal vor, dass durch Überspannung etc. der CMOS-Speicher teilweise geändert/gelöscht wird. Auch wenn nichts absichtlich verändert wurde.

Zu der Sache mit den Köpfen: Die Erklärung würde nicht wirklich funktionieren, weil die Kopfanzahl normalerweise (natürlich) gerade ist und man mit einem int-Multiplikationsfaktor nie auf 255 kommt. ...
Da die CHS-Felder nur 24bit haben und das mit 512-Sektoren 8GB sind sind sie für deine Platten (und alle modernen Platten) nutzlos und werden deshalb auch schon lang nicht mehr wirklich verwendet. Die Werte 1024,255,63 sind schon immer als "ungültig" verstanden worden und werden deshalb da eingesetzt.
...ist letztendlich ja egal, warum das so ist; aber dass der Wert nicht stimmen kann sind wir uns wohl einig.
 
aber dass der Wert nicht stimmen kann sind wir uns wohl einig.

So ganz einig sind wir uns da nicht.
Wir sind uns einig, daß diese Größe nicht physikalisch ist, sich also nicht
255 Köpfe im Gehäuse der Festplatte befinden.

Da die CHS-Felder nur 24bit haben und das mit 512-Sektoren 8GB sind sind sie für deine Platten (und alle modernen Platten) nutzlos und werden deshalb auch schon lang nicht mehr wirklich verwendet. Die Werte 1024,255,63 sind schon immer als "ungültig" verstanden worden und werden deshalb da eingesetzt.

255 ist eine ungültige Kopfnummer, das ist richtig. Als Anzahl der Köpfe ist sie jedoch gültig, da bei 255 Köpfen der Bereich der gültigen Nummern von 0 bis 254 geht. Für die Kopfnummer 255 müsste die Platte 256 Köpfe haben und das ist nicht mehr zulässig, also daher 255 als Kopfnummer ungültig.
63 ist jedoch sehr wohl eine gültige Sektoranzahl, also die Festplatte kann 63 Sektoren haben und das haben die Festplatten auch seit langem. Es ist auch eine gültige Sektornummer, denn der Nummernbereich geht bei den Sektoren von 1 bis 63. Die Sektornummer ist hier nicht mit der absoluten Sektornummer zu verwechseln.
Beim Bootvorgang meines Computers werden die CHS-Felder durchaus verwendet.

...ist letztendlich ja egal, warum das so ist;

So ganz egal ist das nicht, denn die Festplatte kann booten, wenn mir der Computer 255 Köpfe anzeigt und sie kann nicht booten, wenn mir der Computer 240 Köpfe anzeigt.

Zu der Sache mit den Köpfen: Die Erklärung würde nicht wirklich funktionieren, weil die Kopfanzahl normalerweise (natürlich) gerade ist und man mit einem int-Multiplikationsfaktor nie auf 255 kommt. ...

Ich habe das mathematisch nicht ganz richtig gesagt.
Meine Behauptung

Deshalb hat man, nicht nur bei meinem Computer sondern allgemein, die Zahl der Köpfe mit einem Faktor multipliziert und dafür die Zahl der Zylinder durch den gleichen Faktor dividiert. Die Festplatte bleibt damit gleich groß,

nehme ich zurück.
Was ich aber nicht zurücknehme sondern weiterhin behaupte ist, daß die Kopfzahl durch Umrechnung erhöht und die Zylinderzahl durch Umrechnung reduziert wird und daß die Fesplatte dabei annähernd gleich groß bleibt.
Da man die CHS-Adressierung eines Sektors in die absolute Adressierung umrechnen kann und umgekehrt ist es auch möglich zwischen zwei CHS-Adressierungen mit unterschiedlicher Kopfzahl hin- und herzurechnen. Daher spielt die Teilbarkeit von Zahlen hier keine Rolle.


Solche angezeigten Werte sind generell oft nicht verlässlich.

Warum sollten die Werte nicht verlässlich sein?
Ich halte die 255 Köpfe meiner Festplatte für sehr verlässlich.
Das einzige was diese Zahl nicht ist, ist physikalisch.

Worauf ich da hinaus will: Es kommt schon mal vor, dass durch Überspannung etc. der CMOS-Speicher teilweise geändert/gelöscht wird. Auch wenn nichts absichtlich verändert wurde.

Wie wahrscheinlich ist denn der Fall, daß Werte im CMOS-Speicher verändert wurden?
Gibt es damit schon Erfahrungen oder ist das eher im Sinne von "kann nicht ganz ausgeschlossen werden"?
Gibt es Anhaltspunkte, an denen ich erkennen kann, ob es der Fall ist, z. B. bei den Zahlen, die im Setup für die Festplatte eingetragen sind?
 
Wie wahrscheinlich ist denn der Fall, daß Werte im CMOS-Speicher verändert wurden?
Gibt es damit schon Erfahrungen oder ist das eher im Sinne von "kann nicht ganz ausgeschlossen werden"?
Statistiken kann ich keine liefern, aber: Ja, es gibt Erfahrungen, zB. eigene (schon paar Jahre her: Eine Zeit lang in einem Computerreparaturgeschäft. Hatte das mindestens jede Woche), und auch beliebig viel im Internet.

(Genau genommen hab ich zwar nur Erfahrungen, dass die Batterie für ein paar Minuten rausnehmen hilft; und hab nie die Bytewerte vom Speicher vorher/nachher geprüft...)

Gibt es Anhaltspunkte, an denen ich erkennen kann, ob es der Fall ist, z. B. bei den Zahlen, die im Setup für die Festplatte eingetragen sind?
Es würde eine Checksumme geben, die allerdings oft sehr schwach ist (also Probleme auch nur mit Glück findet). Erkannte Checksummenfehler sollten zu einer lesbaren Fehlermeldung führen, aber eben nur wenn es erkannt wird.
 
Die erkannte Kopfzahl ist aber normal, das hatte ich bei mir schon immer gehabt (vom ersten Rechner an bis heute).

Was noch sein kann, ist, das im Bios etwas passiert ist in Sachen LBR, RAW, DMA usw.)
 
Die erkannte Kopfzahl ist aber normal, das hatte ich bei mir schon immer gehabt (vom ersten Rechner an bis heute).

Was noch sein kann, ist, das im Bios etwas passiert ist in Sachen LBR, RAW, DMA usw.)

Ich weiß nicht, welche der beiden Kopfzahlen nun gemeint ist und die Abkürzungen LBR und RAW kenne ich nicht.

Das macht aber nichts, denn das Problem ist nun gelöst.
Die Lösung ist tatsächlich ziemlich genau die Schnittmenge der Überlegungen von mir, der Überlegungen von sheel und ein bißchen auch von bofh1337.
Ich hatte die Kopfzahl der Festplatte im Verdacht und da gesucht. sheel meinte der CMOS-Speicher könnte geändert worden sein, obwohl ich dort nichts verstellt hatte.
Ich bin dann auf die Idee gekommen, einfach mal die von der IDE-HDD-Autoerkennung angebotene Kopfzahl zum Vergleich heranzuziehen und frage mich, warum ich nicht viel früher auf diese Idee gekommen bin. Diese stimmte nämlich mit der von mir erwarteten und im Bootsektor gespeicherten Kopfzahl überein und unterschied sich von der im Setup eingetragenen. Ähnlich war es mit der Zylinderzahl.
Obendrein passten im Setup die Zylinderzahl und die Landing-Zone nicht zueinander, die von der IDE-HDD-Autoerkennung vorgeschlagene Zylinderzahl passte jedoch zur im Setup gespeicherten Landing-Zone.
So habe ich dann im Setup die Kopfzahl und die Zylinderzahl geändert, ohne alles zu löschen und siehe da, der Computer bootet wieder wie zuvor.

Ich bedanke mich für die Hilfe.
Es war auch interessant, das Thema mal zu diskutieren.
 
In this case, there may be no problem. Just you need to understand that hard drive has lost its life. Now just reset with a new hard drive and then your PC will start giving Windows setup.
 
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