< Flash Philosophie >

Basileus

Erfahrenes Mitglied
Hallo liebes Forum -

mich treibt da etwas um: seit einiger Zeit entwickelt sich ein Stil für Flash Seiten, der vor allem durch zwei Merkmale auffällt: die super kleine Schrift und die zugegebenermassen für alle Auflösungen passende Kleinheit der Stage , vor allem im englisch - sprachigen Raum mit vielen Nachahmungen in Deutschland zu beobachten. Damit man mich auch versteht hier einmal zwei Links zu (schönen) Seiten in diesem Stil :

- http://64.207.145.217/joshuamurphy/chassis.html

- http://www.vectormedia.com.br/

Wie gesagt, ich finde die Seiten vom Design her gut konzeptioniert, ausgewogen, auch typographisch in Ordnung, mit ordentlichen Effekten versehen und klarer Navigation - also eigentlich gut.

Auf der anderen Seite fallen alle diese Seiten durch die extreme Kleinheit der Schrift auf - spricht man einen der Designer darauf an verteidigen diese verbissen diesen Stil, was sie ja natürlich gerne können.
Ich muss aber sagen, das ich trotz recht guter Augen fast in den Monitor kriechen muss, um überhaupt irgend etwas lesen zu können, dabei dachte ich doch immer, das Internet sei ein Medium zur Informationsverbreitung...

Weiterhin fällt auf, das man sich alle Auflösungsabfragen spart, und einfach einen Bereich zur Stage macht, der sogar auf 640 * 480 keine Probleme macht.....
ich finde
* das das erstens den Gestaltungsspielraum einschränkt
* und die Geschichte mit den kleinen Fonts zum Gesetz macht

was haltet ihr davon, ist das der flash Stil der Zukunft, Faulheit, ein brillantes Designkonzept das ich nicht verstanden habe oder, oder, oder ?

würde mich interessieren

Grüsse
B
 
Ich mache es meistens auch so, weil es mir einfach gut gefällt. Ich versuche aber trotzdem die Seite lesbar zu machen, weil ich es hasse wie Basileus schon gesagt hat, meinen Kopf über der Tastatur halten zu müssen (ich habe ein Notebook!)

cu tirolausserfern
 
Ich denk mal, man wird wieder davon wegkommen, der Trend zur Großzügigkeit ist schon da, zumal der Besuch beim Augenarzt immer mehr nervt. ;)

Zwei Gründe für das Entstehen erstmal vielleicht (alles Folgende nur meine persönliche Meinung, versteht sich):

1.
Der Minimalismus (im wahrsten Sinne des Wortes) war sicher inspiriert von der Flasheigenart, Schriften geglättet darzustellen, was bei kleinen Schriftgrößen bekanntermaßen bescheiden aussieht.
Gewievte Schriftendesigner haben das Problem durch Pixelschriften behoben und weil man grad mal dabei war, hat man versucht, sich diesbezüglich in der "Kleinheit" zu unterbieten, was sich auch auf die Gesamtgestaltung auswirkte.

2.
Flash ist ein bewegtes Medium. Um Bewegungen darzustellen braucht es mächtig Leistung der CPU und auch der Grafikkarte und zwar je größer die darzustellende Fläche umso mehr Leistung. Und je bewegter umso "cooler" - ansonsten kam gleich die Frage: Warum Flash?
Als dieser Trend zum Minimalismus vor zwei/drei Jahren begann, gab es noch nicht so viele Rechner mit entsprechender Leistung, die dies auch auf großer Fläche verarbeiten konnten


Beide Gründe sind/werden mittlerweile relativiert:

zu 1:
- Pixelschriftendesigner haben sich mittlerweile überlegt, dass eine scharfe Schrift auch in 10 Punkt recht sinnvoll wäre
- Außerdem wird sich das Problem ab Flash7 eh relativieren, obwohl mir das Aliasing von Textfeldern noch nicht ganz ausgereift scheint - aber das wird schon.

zu 2:
- Die Rechner sind besser
- Flash versucht sich als "Nicht-nur-Rums-Fatz-Zoing"-Instrument bzw. Rumsfatzzoing tritt insgesamt den Rückzug an. Möglicherweise Flash damit dann doch auch, zumindest als Vollseitenwerkzeug?

Nun - wir werden sehen
Bin gespannt wie sich das weiter entwickelt:)

Gruß
rena

PS: Was die Auflösung angeht - da sehe ich eher die Ursache in den allgemein reduzierten Budgets, die einfach nicht mehr ausreichen, verschiedene Versionen zu bauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin froh, dass dieses Thema auch hier im Forum mal aufgekommen ist, denn ich habe auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass die Seite, jetzt mal rein gestalterisch, fast perfekt aussieht, aber in der Lesbarkeit wurde gepatzt. Dabei ist die Lesbarkeit der Texte einer Homepage doch ein wichtiges Kriterium in der Beurteilung.

Es freut mich, dass ich in dieser Ansicht jedoch nicht alleine bin.
 
Weiterhin fällt auf, das man sich alle Auflösungsabfragen spart, und einfach einen Bereich zur Stage macht, der sogar auf 640 * 480 keine Probleme macht.....

So wie ich das einschätze, ist genau auch das eines der Hauptprobleme. Um einen Flash-Film auch in niedrigeren Auflösungen Full-Screen anzuzeigen (was ich grundsätzlich nicht falsch finde, denn man will ja einem möglichst breiten Publikum ein optisches Erlebnis bereiten und nicht nur Besitzern von Monitoren mit Auflösungen von 1024*728 und höher) , gibt es eben verschiedene Pseudo-Methoden, wie z.B. das swf bei der Einbettung in HTML zu skalieren oder eben den die Stage möglichst klein zu halten. Die Auflösungsabfrage gestaltet sich für viele im Gegensatz zu diesen Pseudo-Methoden vermeintlich aufwendiger, darum tippe ich auch auf fehlendes Know-How oder eben Faulheit.
Die kleinen Schriften sind einerseits natürlich eine Konsequenz der kleinen Stages, andererseits auch ein Trend.

Ich finde die Abwärts-Kompatibilität schon sehr wichtig. Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich z.B. bei einem richtig schönen Freelancer-Portfolio feststellen muss, dass sich die Designer einen Deut darum gekümmert haben, wie und ob ihr Film auch auf älteren Rechnern bzw. Monitoren angezeigt wird. Darum ist mir persönlich eine kleine Stage, die auch auf 640*480 Full-Screen läuft lieber, als ein riesiger Film, von dem Besitzer eines alten 15-Zöllers gerade mal einen Fünftel sehen können.

Gruss

l
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn das Theme schon etwas älter ist: Man hat natürlich aus der Not eine Tugend gemacht (siehe auch Renas Posting), da frei im Browser skalierte Flashfilme oft wirklich schlecht aussehen (besonders bei Kombinationen aus Vektorgrafik und Bitmaps). Workarounds mit JS/Flash-Kombinationen, die die aktuelle Skalierung abfragen und darauf reagieren sind sehr aufwendig - auch die Methode, mehrere verteile Flashkomponenten in der Seite anzulegen und sie mit localConnections kommunizieren zu lassen, sind vielleicht nicht immer das Gelbe von Ei. Man sollte natürlich immer seine Zielgruppe im Auge haben; so lässt sich u.U. eine relativ statische und übersichtlich aufgebaute Seite sicher auf Fenstergröße skalieren - und ein jüngeres Publikum hat vielleicht weniger Probleme mit kleinen Schriften/Inhalten, so lange die Seite "trendy" aussieht... Letztens habe ich ein Vorschauvideo auf Flash 8 gesehen (Matthias Kannengiesser hatte m.E. den Link im Newsforum gepostet), das den Eindruck erweckte, als böte Flash 8 diverse neue Funktionen zum dynamischen Skalieren: So wurde ein Film mit Diagrammen im Browser vergrößert/verkleinert, wobei sich die Größe bestimmter Elemente veränderte, nicht aber z.B. die Schriften - das lässt hoffen, dass sich das Problem vielleicht demnächst von selbst erledigen wird, wenn ich im Player 8 Positionen/Maße mit prozentualen Werten versehen kann (oder eine Eigenschaft "_lockScale" auf true/false setzen?)... ;)

Gruß
.
 
Na, es gibt ja auch Themen die Zeitlos sind:

erstmal kann man festhalten, das man auch ohne JavaScript über das Stage und das System Objekt in Flash Browserweichen realisieren kann.Mit einem bisschen PHP zusätzlich lassen sich so eine Menge Varianten zur Systemunabhängigen Darstellung erstellen. Das ist schon Arbeit, kann sich aber lohnen.
Als Faustregel für Bitmap und Schriften-Skalierung gilt: Bitte nur proportional, und auch nur vergrössern, nicht verkleinern. EIn 800* 600 Film sieht zB auf 1024*768 in Schrift und Bild gestochen scharf aus, andersherum wird daraus eine Katastrophe.
Die andere Methode mit freier Skalierbarkeit und Nutzung des Stage Objektes als Multiplikator und Ortsreferenz ist natürlich aufwändiger, aber vom Ergebnis her noch hochwertiger.

Um es also mal auf das Ursprungsthema zurückzubringen: Wer superkleine Schriften verwendet, muss das von seinem Design her begründen können und wollen, und darf nicht mit der Notwendigkeit argumentieren. Es sprechen einfach zuviele (Usability) Argumente gegen die Verwendung solcher Schriftgrössen. Man muss einfach bedenken das die Jungs mit Knete meisstens nix mehr sehen....


Grüsse
B
 
Die andere Methode mit freier Skalierbarkeit und Nutzung des Stage Objektes als Multiplikator und Ortsreferenz ist natürlich aufwändiger, aber vom Ergebnis her noch hochwertiger.
Ändern sich denn die Eigenschaften width und height des Stage-Objektes, wenn der Film im Browser nachskaliert wird? Ich muss zugeben, es nicht getestet zu haben, bin aber daon ausgegangen, dass dem nicht so ist. ;) Gut, werde ich nachholen.

Im Ürigen ist klar, dass eine Browserweiche ohne weiteres zu realisieren ist - da ich (irrigerweise) annahm, dass sich das Stage-Objekt hierfür nicht gebrauchen lässt, dachte ich eher an eine Übergabe der aktuellen Fenstermaße an Flash per JS zwecks dynamischer Skalierung - das hat sich wohl damit erledigt.

Ich bin keinesfalls ein Verfechter briefmarkengroßer Seiten und winziger Schriften - ich wollte mich lediglich mal allgemein über das Thema auslassen. Übrigens: grade mit Vergrößerungen hatte ich oft Probleme, da Flash mit der Positionierung diverser Füllungen und Pfade Probleme bei hohen Zoomfaktoren zu haben scheint; nützt auch nichts, ausschlißlich "pixelquantisierte" Koordinaten zu verwenden, irgendwie verschiebt sich bei vielen übereinanderliegenden Objekten dennoch so einiges... :rolleyes:

Ich denke, dass die gute alte Browserweiche im Moment noch das Mittel der Wahl ist, aber werde mal sehen, was sich mit dem Stage-Objekt realisieren lässt (hoffentlich bekomme ich da exakte Ergebnisse, sonst wird die Darstellung wieder schwammig).

Gruß
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