Falzmarken fuer Leporello-Flyer

mori

Grünschnabel
hallo leute,
ich möchte im quarkXpress ein flyer
erstellen, mit wickelfalz. das rohformat soll 214x301 haben
mit 2mm beschnitt, dass endformat ist dann format a4 (210x297).
meine falzmarken möchte ich etwas außerhalb haben, damit sie nicht im
druck stören.

in freehand hatte ich damit keine probleme, ich hatte im menü
dokument-inspektor einfach die druckerweiterung erhöht und meine
falz- und schnittmarken waren später im pdf und im ausdruck wunderbar zu sehen.
in quarkXpress scheint es nicht zu gehen. was übersehe ich da?

lieben gruss klaus



;-)
 
Hallo Klaus,

ich verstehe nicht ganz:
erstens: wozu willst Du Falzmarken anlegen (soll von Hand gefalzt werden?)
zweitens: warum sollen diese ausserhalb der Seite liegen?

Üblich und sinnvoll ist:

Bei maschinellem Falzen durch die Druckerei: keine Falzmarken anlegen, lediglich Falzart (Wickel-, Z-, Altarfalz usw) und Breite der Teilseiten angeben (zB bei einem DIN-lang-Flyer: 100mm/100mm/97mm oder auch 100/99/98mm). Es wird nämlich immer erst geschnitten, dann evtl. gerillt, dann gefalzt.

Bei Falzmarken für manuelles Falzen müssen diese natürlich innerhalb der Drucksache liegen..

Gruß

Bep
 
Falzmarken

Nun ja, Falzmarken sind beim Falzen durchaus wichtig. Woher soll der Falzer wissen, in welcher Breite von wo ab gemessen gefalzt werden soll. Und viel wichtiger, bei der Creation des Dokuments ist es notwendig, definitive Anhaltspunkte zu haben: z.B. beim Wickelfalz geschlossen 10x21 cm sollten die beiden aussen liegenden Seiten 10 cm breit und die eingeklappte Seite 9,7 cm breit sein (die innere Seite verkürzt, damit beim maschinellen Falzvorgang keine Kollision mit den äußeren Seiten auftritt).
Außerdem ermöglichen Falzmarken die exakte überprüfung ob die Gestaltung für den Widerdruck wirklich mit der Schöndruckform korrespondiert.

QuarkXPress ermöglicht die Eingabe der gewünschten Druckerweiterung im Druckmenu. Ist sie dort auf 0 gesetzt, gibt es keine Falzmarken im Ausdruck zu sehen. Sinnvollerweise sollte die Druckerweiterung mehr betragen, als der Beginn der handgesetzten Falzmarken gemessen vom Seitenrand des gewünschten Endformates.

marwin
 
Hallo nochmal,

ich teile Marvins Argumente nicht:

1. VOR dem Falzen erfährt die Drucksache ihren Endbeschnitt (einzige Ausnahme: Blockverleimung oder Bindung, dann gibts nocheinmal einen 3-seitigen Beschnitt), dh Du würdest Falzmarken ohnehin mit abschneiden.

2. der "Falzer" erhält seine Information mit dem Druckauftrag, die da zB heißt: erster und zweiter Bruch nach jeweils 100mm.
Übrigens ist die - sehr verbreitete - Bruchfolge 100/100/97 für einen Z- oder W-Falz zum DIN-lang Format überholt. Heute wird gerne 100/99/98 gefalzt, weil damit die eingeklappte Seite weder kollidiert, noch aus der ersten Seite hervorragen kann. Bei dunklen Deckseiten und heller, herausschauender Einklappseite kann das die Gestaltungsidee "abtöten". Gestaltungshilfen beim Layouten sind zB Hilfslinien.

3. Die Überprüfung des Bildstandes (Vorder zu Rückseite) mittels Falzmarken ist wenig sinnvoll. Hierzu werden ausschließlich die Passer- bzw Registriermarken, die ausserhalb des Dokuments an dessen Ecken und Motivmitte mitgedruckt werden, verwendet.
Ein eventueller vertikaler Versatz ließe sich mit (vertikalen) Falzmarken praktisch nicht messen, die Centerkreuze der Paßmarken lassen das dagegen sehr einfach zu.

Noch ein Wort zum "Schön- und Widerdruck": vollfarbige (4/4-farbige) Drucksachen wie dieser Flyer werden zur Kostenersparnis "Umschlagen" gedruckt, um Platten- und vor Allem Montagekosten zu sparen.

4. die Druckerweiterung in XPress - wie auch in InDesign, Pagemaker, Freehand, Illustrator... - dient der Motiverweiterung, um bei Drucksachen "im Anschnitt" das Motiv zunächst über das Endformat hinaus drucken zu können. Schnitt- und Passermarken, Dichtekeile etc liegen ausserhalb der Druckerweiterung.

hoffe geklärt zu haben

Beppone
 
Vielen Dank für eure Antwort,

zuerst einmal, das Faltblatt wird nur in kleiner Auflage erstellt
und die Falzmarken sind für die manuelle Fertigung.

Beppone, da hast du wahrscheinlich recht, es erscheint mir
auch sehr logisch, Falzmarken würden da wahrscheinlich wirklich keinen
Sinn machen, wenn sie in der Weiterverarbeitung vorher schon
weggeschnitten werden, manuell ist es ja auch ein Problem.

Ich muss mich da zuerst einmal richtig reindenken, ich habe bisher
noch nie ein Faltblatt angelegt. Auch wenn in diesem Beispiel alles manuell
laufen soll, dachte ich, ich könnte zur Übung gleich alles so anlegen,
dass bei einen anderen größeren Auftrag, der Druckerei nicht alles
verkompliziert wird.

Tja man lernt nie aus. Was die untere Fehlerbeschreibung auch verdeutlicht.

Also, inzwischen habe ich noch etwas nachgelesen und vorallendingen ausprobiert.

Ich hatte in QuarkXpress das Dokument im Endformat (Din A4)
inklusive 2mm Beschnitt angegeben. Dann hatte ich im Druckmenü
Montagefläche angeklickt und als Anschnitt 8 mm angegeben.
Jetzt kam mein Denkfehler, was daran liegt, anscheinend noch
zu wenig Übung in QuarkXpress zu haben.
Ich ging davon aus, dass alles in etwa ähnlich läuft, wie in Freehand.

Wenn ich dort als Papierformat Din A4 angebe, im Dokumenten Menü
bei Drucker Erweiterung ( sagen wir einmal 10mm) angebe
und weil ich nun mal keinen Drucker habe, der größere Formate druckt,
im Drucker Menü unter Skalieren, Papiergröße angebe, wird meine
Faltblatt Seite etwas verkleinert mit Beschnittmarken und wenn ich manuell
Falzmarken angelegt habe, auch mit Falzmarken im Ausdruck einbandfrei wiedergegeben.

Also ging ich in QuarkXpress davon aus, hier müsse alles ähnlich laufen.
Dem scheint aber nicht so zu sein. Inzwischen meine ich rausbekommen zu haben,
dass man Schnittmarken und Falzmarken manuell erstellen muss und das Paperformat größer
angegeben werden muss, mit Anschnitt und schon werden im Ausdruck alle Marken mitgedruckt.

In einen größeren Auftrag würde es wahrscheinlich gar keinen Sinn machen
für den Druck Schneidemarken mit zu erstellen, weil die Druckvorstufe die
einzelnen Dokumentseiten auf einen größeren Bogen so montieren,
(im Schön- und im Widerdruck) dass mehrere Nutzen dort Platz haben
und sie sich ihre Schneidemarken dem entsprechend lieber selbst setzen.
Oder sehe ich das falsch?

Danke an alle und einen lieben Gruß

Klaus
 
Faltblatt-Bau

Falzmarken: Die Falzmarken werden zwar weggeschnitten, bevor die maschinelle Falzung beginnt, sie haben aber zur Kontrolle bei der Gestaltung und in der Druckerei /Weiterverarbeitung zum Maß abnehmen (sollte zwar im Auftrag genau ausgewiesen sein - manchmal stimmt's trotzdem nicht) ihre Berechtigung. Es sind lediglich vier kurze Linien an den richtigen Stellen ...

Bei raffinierter grafischer Gestaltung ist es dem Weiterverarbeiter nicht immer unmittelbar ersichtlich wo die Falze zu liegen haben. Deshalb sollte ein Dummy mitgegeben werden.

Verkleinerter Ausdruck im QuarkXPress: Im Druckmenu kann man beim Papierformat auch Verkleinern/Vergrößern auswählen. Dann wird das Quark-Dokument analog FreeHand verkleinert ausgedruckt.

Druckform: Die Druckform wird abhängig von der gewünschten Auflage kostenminimierend zusammengestellt (Auftragsvorbereitung in der Druckerei).

Wenn der Ausdruck überhaupt nicht klappen will, einfach in Datei drucken, mit dem Acrobat Distiller ein PDF bauen, das PDF mit dem Reader auf Seitengröße verkleinert drucken lassen.

marwin
 

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