Echtzeit-Strategie-Spiele

Ich persönlich würde viel Wert auf den sinnvollen Einsatz von Einheiten legen. Das habe ich in der Form noch in keinem Echtzeitstrategiespiel erlebt, so daß es mir im Gedächtnis hängen geblieben wäre.
Beispiel C&C 1 (gilt dann ziemlich genauso für Total Annihilation, Starcraft, Warcraft 3 und was da noch so alles rauskam):
Am Anfang bastel ich die einfache Infanterieeinheit (in diesem Fall Schütze mit Gewehr). Sobald jedoch erstmal Panzer oder gar Helikopter zur Verfügung stehen, werden die simplen Infanteristen nicht mal mehr mit einem müden Ar***runzeln angeschaut.

Also ich weis nicht, klar C&C1 war sehr simpel gestrickt, und Infanterie ab einem bestimmten Level wirklich nichtmehr brauchbar.
Mit RA2 konnte man ja schon interessante Sachen mit der Infanterie in dem IBF veranstalten.

Auch die Spione waren schon sehr praktisch.
Dazu noch Scharfschützen und Seals die in der Defensive gegen Infanterie jedem großem Abwehrturm zu bevorzugen waren.

In Generals dann die Möglichkeiten ausgeweitet, ich hatte sehr oft in den Städten Infanterie in den Häusern.
Die konnten gut platziert dann teilweise mehrere größere Panzergruppen aufreiben.
Wenn dann erst noch die Hubschrauber mit diesen Abschussdingern dazukommen, Verteidigungsgebäude mit Infanterie.
Ein paar verteilte Scharfschützen für Gegnerische Fußeinheiten.

Oder bin ich der einzige der da so resourcenschonend ist und nicht nur Panzer in die Schlacht schickt :D
Ich finde kombinierte Infanterie und Fahrzeugverbande einfach viel Effizienter :)

In Warcraft3 waren meiner Meinung nach auch die "niederen" Einheiten sehr wichtig.
Von den späteren Einheiten hat man ja sowieso immer nur ein paar wenige gehabt. Als alter Nachtelfspieler und Orcspieler bestehen meine Trupps zum großteil aus Bogenschützen oder eben Grunzern und Speerwerfern.
Dazu dann noch meine 1-2 Helden, eventuell 2 Katapulte wenn ich wusste dass ich gegen Verteidigungstürme anrennen muss.

Aber das bisher keine KI gegen einigeln ankommt stimmt.
Gerade ich als Defensivspieler hab da immer sehr leichtes Spiel.
Es wäre zumindest mal schön würde die KI wenigstens mal versuchen von hinten anzugreifen, oder schwachstellen in der Verteidigung ausnutzen.
Nein alles was die machen ist mit ihren Minitrupps mich und meine Verteidigung zu nerven :D
 
Das mit Warcraft3 stimmt. Ich bin auch Orc-Spieler und Grunzer und Trolle, die ja die ersten Einheiten sind die man bauen kann, machen doch den größten Teil der Armee aus. Vielleicht noch ein paar Räuber und einen Kodo und wenn die Runde sehr lange dauert, auch noch ein paar Tauren. Aber die normalen Grunzer+Trolle sind das Rückgrat der Armee.
 
Ex1tus: Ich mein das jetzt wirklich im Sinne von:
Da ist ein Mienen-Ding, baue eine da hin. Von der einen Miene bekomme ich genug Gold/Geld/Rohstoffe, um ne kleine Armee zu bauen und nach 5 bis 10 Minuten ist die Runde rum. Sowas find ich schlimm.
 
Hmm, "möglichts Komplexes Handels- und Politikgebilde" hörte sich IMHO nicht so an.

Bei der Kampagne finde ich sowas auch langweilig, aber bei Multiplayerparteien bin ich solchen Spielen nicht abgeneigt. Da finde ich es interessanter zu kämpfen. Denn wenn man gewinnt weil man seine 120 nötigen Gebäude schneller gebaut hat, ist es nicht wirklich spannend.
 
Was mich ansonsten an den handelsüblichen Echtzeitklötzen fast endlos annervt, ist, daß es noch keine KI (ohne zu cheaten) geschafft hätte, gegen das Standardvorgehen (Eingraben, Ressourcen abbauen, Einigeln, Produzieren, Produzieren, Produzieren, Gegner mit schierer Masse überrennen) eine Lösung zu finden. Wenn eine KI cheatet - logisch, dann macht sie mich nieder. Und das "Spiel" wird schneller deinstalliert, als es "game over" sagen kann. Aber wenn die KI fair spielt, dann kommt sie dauernd und permanent mit viel zu klein dimensionierten Einheiten an und schickt die nach und nach in meine extremen Befestigungsanlagen. Ich brauch mich nicht drum kümmern und produziere Einheiten, bis das Speichermanagement an seine Grenzen gelangt. Irgendwann mache ich dann die Tore auf und überrenne alles, was es auf der Karte gibt. Funktioniert so bislang in über 80% der handelsüblichen Spielchen.

das stimmt, in dem Fall hlift es nur mehr Schwierigkeit durch mehr Gegner reinzubekommen. So spiele ich zb Generals teilweise gegen bis zu 6 schwere Gegner, kommt auf die Map an
allerdings ist die KI bei Generals teils nicht so dumm.. zb als USA bauen sie die Raketenpanzer, welche über Entfernung gut schiessen. Damit hauen die auch ruckzuck die gegnerische Deff weg, sofern diese keine Flugzeuge hat. Leider schicken sie sofort auch ihre restlichen Truppen in den Kampf welche natürlich von der Deff aufgemischt werden und somit die Raketenpanzer ohne Schutz da stehen

aber die Idee ist gut, sowas sollte berücktsichtigt werden
 
Ok, natürlich habe ich nicht die gesamte verfügbare Palette aller existierenden Strategietitel durchgespielt, sondern kann mich nur auf die beziehen, die ich kenne.
Aber ich will nochmal präzisieren, was ich meinte:

Hier wurde das Beispiel der Warcraft 3-Orcs erwähnt mit Grunzern und Trollen. Das ist eigentlich genau das, was ich meine. Grunzer und Trolle. Was ist mit Schamanen? Hexendoktoren? Wolfsreitern? Die gibt es zwar, aber sie sind nicht wirklich notwendig. So etwas stört mich halt. Wozu gibt es die Einheiten, wenn man sie nicht braucht?

Dazu wieder zwei Gegenbeispiele, einmal aus Fantasy General (rundenbasiert) und MechCommander (Echtzeit):
Bei FG gibt es leichte Infanterie, schwere Infanterie, Plänkler, Schützen, Artillerie, leichte Kavallerie, schwere Kavallerie, Jäger, Bomber und Zauberer. Und auf keine einzige dieser Gattungen kann man wirklich verzichten. Zum Beispiel ist man schnell versucht zu sagen: Leichte Infanterie? Wat will ich denn damit? Die schwere hält viel mehr aus und haut härter drein. Das stimmt so weit. Aber sobald der erste Sumpf auftaucht, krebsen die schweren Infanteristen mit der Geschwindigkeit einer hochschwangeren Schildkröte vor sich hin, während eine leichte Infanterie mindestens dreimal so schnell wäre und z.B. wichtige Ziele (Resourcenlager) einnehmen und halten könnte, bis die dicken Brocken da sind.
Oder die Plänkler. Leicht gerüstet, können zwar Fernkampf, aber nur über kurze Distanz. Sind da die echten Schützen (besser gerüstet, können auch Flugeinheiten angreifen, greifen über höhere Distanz an) nicht zigmal besser? Nein, sind sie nicht. Denn alle Plänklereinheiten lernen im späteren Verlauf eine Tarnfähigkeit. Und können sich damit unsichtbar bewegen. Die Kombination Schützeneinheit mit davor befindlicher und getarnter Plänklereinheit ist gnadenlos. Der Gegner sieht nur die Schützen, gallopiert mit schwerer Kavallerie drauf los, um die niederzureiten - und auf einmal wird er aus dem Hinterhalt von den Plänklern aufgehalten, angegriffen und dazu kommt noch Unterstützungsfeuer der Schützen. Wären es zwei reine Schützeneinheiten, würden sie einfach überrollt werden.

Bei MechCommander sieht das ähnlich aus. Da gibt es leichte, mittlere, schwere und Assault-Mechs. Wer sich aber eine reine Assault-Einheit aufbaut (maximale Feuerkraft und Panzerung) hat sehr schnell das Nachsehen, wenn Feindeinheiten mit Radarjammer, hoher Beweglichkeit und Sprungfähigkeit angreifen. Die können nämlich locker Guerillataktiken fahren, gegen die sich die schwerfälligen Assaults nur ungenügend wehren können. Da macht es dann sehr viel Sinn, wenn man selber einen leichten Scoutmech mit verbesserten Sensoren hat, der die Feinde frühzeitig ausfindig macht. Blöd halt, daß sich so ein Scout nur sehr schlecht gegen schwerere Gegner wehren kann. Aber dafür gibt es ja immer noch die mittelschweren Mechs, die zwar nicht so viel Schaden anrichten wie größere Maschinen oder so viel aushalten. Dafür können sie aber durchaus von der Geschwindigkeit mit den Scouts mithalten und feindliche Scoutjäger abwehren. Und so ist man wieder gezwungen, sich den Truppenaufbau gut zu überlegen und kann keine Einheit einfach ignorieren.

Ich bin auch ein Fan von gemischten Streitkräften, aber ich bin auch eine faule Sau. Und warum sollte ich mich mit Kombinationsstrategien abmühen, wenn ich den Gegner auch munchkinmässig simpel niederwalzen kann? Ein Strategiespiel wird für mich dann wirklich prickelnd, wenn genau das nicht mehr funktioniert.


Wegen des Handels und der Politik: Ist sicher ein interessanter Aspekt. Aber in einem Echzeitstrategiespiel? Da bin ich normalerweise ständig mit der Verwaltung meiner Resourcen und dem Aufbau meiner Truppen beschäftigt. Wie sollte ich da noch großartig Diplomatie betreiben, die über simpelste Grundlagen hinaus geht? In den Anno-Spielchen ist die Diplomatie ja recht simpel gehalten. Und auch so reicht es schon aus, daß ich deswegen ein oder zwei Freihändleraufträge vergeige, einfach weil ich beim Verhandeln verpennt habe, daß ich noch eine Misson zu erledigen habe.
Bei "Master of Orion 2" war das schon wieder viel schöner gelöst. Da konnte man richtige Bündnisse und Allianzen schließen, den Gegner ausspionieren, einen regelrechten kalten Krieg führen. Aber das war eben auch wieder kein Echtzeitspiel.

Also wenn es sich irgendwie integrieren lässt, habe ich nichts gegen Handel und Diplomatie, nur kann ich mir so etwas in einem Echtzeitstrategiespiel momentan nicht vorstellen. Wenn dann, wie Ex1tus schon sagte, in einem schnuckeligen Aufbauspielchen.


Und was ich mir mal von einer KI wünschen würde, wäre ein Vorgehen der Art:
- Computer rückt mit Minitrupp gegen meine Stellung an.
- Minitrupp wird aufgerieben.
- Computer kommt mit größerem Trupp.
- Größerer Trupp wird aufgerieben.
- Computer schickt Späher um herauszufinden, warum seine Trupps zerstört wurden.
- Computer schickt Saboteure, Spione oder dergleichen und greift meinen Nachschub, meine Resourcen oder meine Verteidigungsanlagen an.
- Computer schickt kurz darauf (aber solange noch seine Saboteure aktiv sind) einen noch größeren Trupp.
Da wär mal Action angesagt.

Und außerdem habe ich auch noch nie erlebt, daß der Computer auf seine Truppen Acht gegeben hätte. Wenn ich die Stellungen des Computers angreife, dann beobachte ich aber genau meine Verluste. Sobald die mir zu hoch werden, breche ich den Angriff ab. Entweder greife ich dann gleich wieder neu an, bevor der Computer sich sammeln konnte, richte wieder ein bißchen Schaden an, ohne selber was zu kassieren und ziehe mich zurück oder ich stocke die Überbleibsel meiner Truppen auf und greife dann erneut an.
Der Computer schickt immer seine Truppen und lässt die so lange gegen mich anrennen, bis sie mit Stumpf und Stiel verreckt sind. Einfach stupide so etwas.
 
Du meinst ein funktionierendes Schere-Stein-Papier-Prinzip... Alle Einheiten bauen zu müssen halte ich für ein Echtzeitstrategiespiel zuviel (kommt natürlich darauf an wieviele es gibt). Bei einem rundenorientierten können es ruhig einige sein.

Nehmen wir einfach mal meine Taktik bei AoEII, da nehme ich gerne die Hunnen, baue viele berittene Ritter, berittene Bogenschützen und die Spezialeinheit der Hunnen, Reiter die gut gegen Gebäude sind. Gleichzeitig forsche ich um die berittenen Einheiten zu verstärken.
Die Vorteile sind: Ich brauche keine Verteidigungsanlagen. Denn die Pferdchen wären im Notfall so schnell wieder zurück, das sich das garnicht lohnen würde; lieber mehr Pferdchen bauen. Ich brauche keine lahme Infanterie, oder Belagerungseinheiten (im Normalfall).
Der Nachteil: Kamelreiter und/oder Lanzenträger (die beide gut gegen Kavallerie sind) können mir schwer zu schaffen machen. Oder sehr eingegrabene Spieler.

Ich könnte dagegen durchaus noch mehr verschiedene Einheiten bauen, aber mit weniger als den drei oben beschriebenen wird es schwer, da ich so entweder von Gebäuden oder normalen Truppen erledigt werden würde.

Meiner Meinung nach sollte man schon "gezwungen" werden, mehr als eine Einheit zu bauen. Aber manche haben einfach eine so große Auswahl mit sich überschneidenden Einsatzgebieten, das es der persönliche Geschmack entscheidet welche Einheiten man wählt.
 

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