CO2 Ausstoß von Erdöl und Biodiesel

paulex032

Mitglied
Hallo ihr lieben,
ich hab da mal so bissel wie ne Frage:

Erstmal so ne kleine Einleitung.
Erdöl war doch früher mal ein paar kleine Tierchen oder Pflänzchen, die dann irgendwann gestorben sind und sich unter viel Druck und Hitze in Erdöl verwandelt haben ;)

So und nun zum Biodiesel (oder anders Biozeug) das war doch früher, also vor seiner Zeit als Diesel, auch nur irgendwelchen Pflänzchen z.Bsp Raps oder sowas. Das Rapsöl wird dann gereinigt und mit versch. Zusätzen versehn und fertig ist der Biodiesel.

und jetzt CO2 Ausstoß: Das viele viele CO2 sorgt ja grob für den Klimawandel und man versucht diesen ja etwas einzugrenzen.
Doch ist es nicht völlig egal was ich nun verfeuere zumindest vom CO2 Ausstoß? Ob Erdöl, Rapsöl, Holz....

Im Erdöl "steckt" sicherlich mehr Energie als in Rapsöl aber da muss ich doch dann um auf die selbe Energie zukommen mehr Rapsöl verfeuern und kommen dann wieder auf ähnliche CO2-Werte?
Also nach dem Motto:
1 Erdöl = 2 Rapsöl = Energie = CO2 (Milchmädchenrechnung)

Ich hoffe das haben jetzt hier einige verstanden und können mich erleuchten.

PS: Was mir jetzt grad noch einfiel. Oder gibt es das ganze Pflanzen-Zeug nur um die Öl-Knappheit zu überwinden unabhängig vom CO2 Ausstoß?

Ach und nochwas ich meine mit dem CO2 Ausstoß nicht die Herstellungskosten sondern wirklich nur die Umwandlung von Öl in fahrendes Auto :)
 
Du musst das so sehen: Früher (vor einigen Milliarden Jahren) war die Erde ja ein sehr warmes Treibhaus. Zu der Zeit war noch der ganze Kohlenstoff(das C in CO2) ja noch in der Luft. Durch eingeschlossene Tiere und Pflanzen wurde der Kohlenstoff sozusagen unter die Erde gebunden. Das heißt es kühlte immer mehr ab. Was jetzt an Kohlenstoff oder CO2 bei Rapsöl (auch Holzöfen) verbrennt, ist das was in unserem aktuellen Kreislauf sich befindet. Mit dem Öl aus der Erde hohlen wir mehr und mehr des "alten" Kohlenstoffes in unseren Kreislauf mit auf -> Gasammtzahl steigt -> Klima steigt auch wieder.

So ungefähr... Ich hoffe das war das was du wolltest ^^
 
D.h. also ein toter Baum von heute enthält weniger CO2 als einer von früher weil heut die Konzentration in der Luft geringer ist?
 
Solche pflanzenbasierte Treibstoffe stossen nur soviel CO2 aus wie die Pflänzchen zu sich genommen haben während sie noch lebten. (Mal abgesehen von der ganzen Erzeugungskette, da wird ja auch Energie verbraucht.)

Selbe wird wohl mehr oder weniger für die fossilen Treibstoffe gelten.

Da sollte man dann ja sofort das Problem sehen: die fossilen Treibstoffe existieren schon ewig, und haben über Millionen von Jahren CO2 gebunden, welches jetzt (innerhalb nur kurzer Zeit) wieder der Luft zugeführt wird.

Sprich: wenn nur diese Bioprodukte verwendet werden würden, wäre das CO2 Problem nicht existent, da ja nur das was aus der Luft gebunden wurde wieder ausgestossen wird. (Wird dann von neuen Pflänzchen auch wieder gebunden..)
Aber die fossilen Brennstoffe überschwemmen uns sozusagen mit (alten) CO2 Reserven.

So hab ichs halt mal mitbekommen ^^ Klingt aber ja gar nicht so verkehrt ;)

lg..
 
Zuallererst: "Bio"treibstoff wird je nach Organisation nicht allzugerne gesagt, die "politisch korrekte" Bezeichnung wäre "Agrotreibstoff".

So, nun zu den Kritikpunkten an biogenen Treibstoffen:

- Nahrungspreis steigt (Kompletter Blödsinn, es gibt locker genug Nahrung auf der Erde - es gibt kein Essensproblem, es gibt ein Verteilungsproblem! Nahrung --> Treibstoff ist ein sehr populistischer Ansatz, der eher auf Bildniveau ist)
- Regenwald wird abgeholzt um für Ölpalmplantagen Platz zu machen, Beispiel: Indonesien. (Ist korrekt, nur wird dabei übersehen, dass Ölpalmen gute Erträge liefern und im Gegensatz zu Viehhaltung es nicht nötig machen Wals niederzubrennen o.Ä. ium überhaupt Geld verdienen zu können)
- Die "bösen Konzerne" versuchen Gentechnik in den Tank statt auf den Teller zu verlagern (nachdem wir Kinder in Afrika verhungern lassen und Regenwald abholzen kommt wohl auch noch eine neue Gentechdebatte... Darf der Mensch Gott spielen?! usw.)
- Diverse Treibhausgase die bei der Erzeugung zusätzlich entstehen (Torfboden, Erntemaschinen, Tankschiffe für Öle...)
- Es wird behauptet dass man die Klimaproblematik vom Verkehr auf die Landwirtschaft verlagern will um da mal einige Zeit lang "Ruhe" zu haben (Beispiel: 10% Biogener Treibstoff, 90% Fossiler Treibstoff - CO2 Ausstoß ist derselbe aber es werden nur 90% oder sogar noch weniger gerechnet, da der biogene Treibstoff ja weniger CO2 erzeugt als in ihm gebunden ist. Dafür hat der Rapsbauer auf einmal ne schlechtere Bilanz, irgenddwo muss man die Emissionen dazurechnen)


Zu der aktuellen Diskussion kommen also einige heiße Eisen: Nahrung, Regenwald stirbt (sehen wir ja in unseren Plastikfernsehern immer wieder, die armen Orang-Utans!), pöse Globalisierungskonzerne mit GENTECHNIK, Politiker die tricksen wollen und das alles auch noch auf unserem Rücken, Argotreibstoffe sind auch nicht gerade viel billiger und den Autos tun sie auch (noch) nicht allzu gut - was ist wenn der tolle 20 Jahre alte Golf GTI auf einmal wegen so nem Ökotreibstoff eingeht?!


Problematisch ist eben nur, dass es außer fossilen Treibstoffen nur einen einzigen _Transport_treibstoff gibt (also etwas, mit dem man Güter über's Meer transportiert, nicht vom Aldi 800 Meter nach Hause...) und der ist sicher nicht Wasserstoff...
Mal schau'n wer von selbst drauf kommt.
 

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