Windowsschlampen...

Nuja, wenn wir schonmal dabei sind....

ist nicht ganz die gleiche Sparte, aber guuuuut. Übrigens auch von Zyn.de

Ab ins Internet!
Neulich, als der Freund meiner Mutter mal wieder zu besuch war, begann das alles. Er war mal wieder depressiv, weil er Geburtstag hatte und betrank sich. Jetzt wollte er eine Aktion starten, egal was. Da kam ihm ein Gedanke: "Ich kauf dir jetzt ein INTERNET!!" rufend, stürzte er auf mich zu. Ich bemerkte natürlich sofort, was los war, man gewöhnte sich bei ihm schnell daran. Allerdings sah ich darin eine Riesenchance. Nachdem wir meiner Mutter eine halbe Stunde gut zugeredet hatten, fuhren wir in einer Nacht und Nebel-Aktion zum nächstbesten Computerladen.
Während ich mich zwischen den Modems umsah, interessierte sich der Freund meiner Mutter plötzlich für Waschmaschienen und Bügeleisen. Er verschwand mit Zehn Bügeleisen Richtung Kasse. Meine Mutter auch, allerdings hatte sie viel mehr das Ziel, ihren Freund davon abzuhalten sich noch vollends zu blamieren. Ich war also alleine. Eigentlich wusste ich nichts über das Internet, nur, daß man ein Modem oder eine ISDN-Karte brauchte, und sich bei einem Online-Dienst anmelden musste. Ich fragte einen Verkäufer. Erster dummer Fehler!!. Er grinste mich an, und fragte, was ich denn wollte. Ich sagte: "Ich will ins Internet. Können sie mir ein Modem empfehlen ?". Der Verkäufer reagierte, wie erwartet. "Also wir hätten da das Model Mainstream X 2000 AGP 3.0 version mit einem Bustakt von 900 Mhz." Viel verstand ich nicht von diesem Bereich der Computertechnick, doch war ich mir eigentlich sicher, dass ein Modem nichts mit einem Bus-Takt zu tun hat. "Wieviel kostet es ? ", fragte ich kleinlaut.
"Also bevor wir über Preise reden, müssen wir uns erst die ungeheuren Vorteile dieses kleinen Wunders vor Augen halten. Es schaft ein sekundärprimären, softwaregesteuerten, systeminternen Sicherheitsdownload in 3,40568 Millinanosekunden, wärend es mit dem Mountstreamzusatz alle Files des WWW in den SDFGRAM laden kann ohne Geschwindigkeitsverlust." "Also viel verstehe ich nicht von Computern. ", entfuhr es meinen Lippen. Zweiter dummer Fehler! Ich spürte eine stechenden Schmerz in meinem Hinterkopf. Regel Nummer eins bei Gesprächen mit Computerfachverkäufern: Lasse Nie aber auch NIE Unwissenheit durchsickern! Ein Gespräch mit solch einem Verkäufer ist immer verdeckte Unwissenheit.
Der Verkäufer, der auch nicht weiß, wovon er eigentlich redet, versucht dem Käufer zu beweisen, dass die teuerste Hardware die beste ist, während der Käufer die ganze Zeit nur mit dem Kopf nicken sollte um dem Verkäufer zu beweisen, dass er weiß, dass der Verkäufer ihm versucht Mist anzudrehen. Das Lächeln des Verkäufers verzog sich zu einer bösartigen Fratze, die entfehrnt an ein diabolisches Grinsen erinnerte. "Nun," meinte er hoffnungsvoll, "dann kaufst du am besten dieses Modem, für nur 3000 DM." Ich betrachtete den Aparat, den mir der Verkäufer zeigte: Ein vollkommen aus Metall bestehender, an den Seiten verschweißter, 1 m_-großer Kasten mit der provisorischen Edding-Aufschrift "MODMEM". Ich rannte davon ohne ein Wort des Dankes, packte meine Mutter und deren Freund an der Hand und verließ augeblicklich dieses Höllentor.
Zufrieden war ich mit dieser Entwicklung sicher nicht. Ich wollte doch gerne ins Internet. Also begann ich mich bei informierten Freunden (die ja sonst auch jeder hat) zu informieren. so gerüstet wagte ich mich wieder ins Geschäft. Dort sah ich ein paar Verkäufer in einer Ecke stehen, die sich mitteinander unterhielten. Gelegentlich lachten alle. Dieses lachen hörte sich nicht fröhlich an, sondern erinnerte eher an den verrückten, bösen Proffesor, der die Weltherrschaft an sich reißen will. Gelegentlich konnte man auch Wortfetzen wie "So ein Idiot" oder "wer so dumm ist, verdient das auch" verstehen. Der Verkäufer der mich schon einmal beraten hatte bemerkte mich. Ich drehte mich um und bog in die nächste Regalreihe ein. Hier duckte ich mich und rannte gebeugt bis zum Ende des Regales. Von hier aus konnte ich, nachdem ich einen Joystick in die entgegengesetzte Richtung geworfen hatte, um den Verkäufer abzulenken, ohne Weiteres Richtung des Regales mit den Modems hechten. Nach einiger Sucherei (Die guten Dinge sind immer gaaaanz unten) fand ich was ich suchte: Ein durch-schnittliches Modem mit der CD eines Online-Dienstes im Lieferumfang. Mit zitternden Händen umgriff ich diesen Schatz. "Jetzt darf mir kein Mißgeschick passieren", dachte ich mir.
Langsam stand ich auf. "Der Ausgang!", schoss es mir durch den Kopf, "Ich muss nur noch zum Aus..." "DARF ICH IHNEN BEHILFLICH SEIN !!?", hörte ich den Verkäufer sagen (NICHT fragen). Es durchzuckte mich. Ich drehte mich um und versuchte dabei das Modem hinter meinem Rücken zu verstecken. "Nein" antwortete ich und steckte mein gesamtes Selbstbewußtsein in diese Antwort. Doch er schien nicht beeindruckt zu sein. "Haben sie es sich mit dem Modem nochmal überlegt ? Ich war so frei, es für sie zurückzulegen. Ich kann es gleich holen." Vor der nächsten Antwort hatte ich Angst, aber vielleicht war es eine Möglichkeit ihn loszuwerden "Ehrlichgesagt..." , ich zögerte, sollte ich wirklich... ich könnte es auch sein lassen... Es half alles nichts, also sagte ich es ihm: "... Ich habe mich schon hierfür entschieden" Ich zeigte ihm das Produkt welches ich kaufen wollte. "DAAAS ???" der Blick den der Verkäufer mir zuwarf lies seine wahre Seele erkennen. "Wie hat der kleine Mistkerl dieses Teil gefunden? Ich hatte es doch tief genug verschart" schien er zu denken. Er griff nach dem Modem während sich sein Lächeln wiederherstellte. "Das sollten sie nicht kaufen es ist von minderer Qualität" Ich hielt es fest. Er hielt es fest. Wir zogen beide. Zum Glück besann er sich gleich seiner guten Manieren. Er lies los. "Aber zum Glück kann ich ihnen was besseres anbieten. Er griff in das Regal zeigte mir ein Modem (Ich konnte einen Aufkleber mit der Aufschrift 500 DM erkennen) und wollte gerade anfangen es anzupreisen, da fiel ich ihm ins Wort. Scharf antwortete ich "Tut mir leid, aber ich habe mich bereits entschieden!" "Na gut, ich hole das andere Modem für das sie sich entschieden haben" antwortete er hoffnungsvoll und ging von mir weg. Ich konnte es nicht fassen. Er ließ mich allein. Ich nahm diese Chance war und rannte Richtung Ausgang. Im vorbeigehen nahm ich den Verkäufer war, der im Mülleimer krammte. Eigentlich überaschte mich das wenig.
Zuhause kamen dann schon die nächsten Probleme auf mich zu. Zum Beispiel war das Modem-Telefonbuchse-Verbindungskabel nur ca. 1,50 m lang. Nachdem ich den Rechner von seiner vorherigen Ecke ins Wohnzimmer verfrachtet hatte (Diese Monitore sind sauschwer!!!), war es sogar möglich, mit der Ausschöpfung jedes Zentimeters, das Modem anzuschließen: Es schwebte jetzt frei zwischen zwei Kabeln, die es mit PC und Telefonstecker verbindeten, und so gespannt waren, das es ein Leichtes gewesen wäre, 5 Schweine, die alle im Schwanz gepierced sind, mit dieser "Bogensehne" von hier in den Regierungspalast des komunistischen Chinas zu verschießen. Dummerweise steht der PC jetzt genau zwischen Fernseher und Fernsehsessel, so dass man sich beim Fernsehen auf den Sessel stellen muss. Jetzt ging es darum die Software zu installieren, und das System dazu zu bringen, das Modem zu erkennen. Die Erfahrungen die ich hierbei machte lassen mich heute glauben, Computerverkäufer sind nichts anderes als bessere PC's. Manchmal glaube ich allerdings PC's sind bessere Computerverkäufer. Wie auch immer ich installierte also die mitgelieferten CD's. Zuerst die Treibersoftware. Danach wurde ich aufgefordert das System neu zu starten. Windows ließ sich allerdings nicht starten, also schmiss ich die Treiber wieder aus dem System heraus. Jetzt war der Neustart wieder möglich, allerdings forderte mich der Computer auf ein anderes, besseres Modem zu kaufen. Als ich auf "Nein" klickte stürzte der Computer ab. Ich installierte Windows neu. Danach installierte ich die Treiber nochmals. Ich startete den PC diesmal nicht neu, sondern lies ihn gleich das Modem erkennen. Auf die Frage nach dem Anschluss gab ich "COM1" an. Mich wunderte es eigentlich nicht, dass er COM2 zuerst nach einem Modem Absuchte. Als er das Modem erkannt hatte wollte er mich überzeugen ein anderes zu kaufen.
Nach 5 Windows-Installationen hatte ich es geschafft: Das Modem war erkannt. Nun musste ich nur noch die Software des Online-Dienstes Einrichten. So schwer wie das Einrichten des Modemtreibers war es zum Glück nicht. Eigentlich musste man nur ein paar bürokratische Angaben machen: Name, Adresse, Telefonnummerm, Passfoto (?). Zum Glück hatte ein Bekannter einen Scanner, so dass ich nur 2 mal 500 m laufen musste bis ich das Foto hatte. Als Kontonummer konnte ich die meiner Mutter angeben, doch mehrere Blanko-Einzugsermächtigungen gaben mir zu denken. Ich rief also bei der Hotline an. Die nette Stimme des Apparates, an der anderen Seite der Leitung, informierte mich nach dem Drücken mehrerer Tasten, dass dies ein Standartverfahren sei, welches für einzelne nicht zu ändern sei. Nun gut, es war das Konto meiner Mutter, also gab ich auch die Einzugsermächtigung an. Nachdem ich noch weitere 500 Standartangaben gemacht hatte war ich fertig (wofür sie die Spermaprobe brauchten frage ich mich noch immmer, aber vor allem frage ich mich, wie Frauen so ins Netz kommen). Nun 500 Angaben waren genug für mich. Ich lehnte mich zurück und atmete aus. "Drin" entfuhr es meinen Lippen.
 

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