Dieses Verhalten des Lehrers ist wirklich äußerst
bedenklich, weil es
willkürlich erscheinen muß.
Im Unterricht wäre solch eine Aufgabe sinnvoll, da sie auf unterschiedliche Auffassungen von Richtig und Falsch, falsche Technologie-Gläubigkeit und strittige Punkte der "Rechtschreibreform" von 1996 hinaus läuft und sich für Diskussionen gut eignet.
In einer Prüfung ist so etwas fehl an Platz. Sogar eine Dienstaufsichtsbeschwerde wäre nicht ganz unangebracht; insbesondere bei Uneinsichtigkeit des Lehrers.
Früher waren es Deutsch- und Englischlehrer, die sich als Mitglieder im 'Club der Unbelehrbaren' (CdU) selbst
outeten. Heutzutage greift das Problem auf mehr und mehr Fächer über.

Schuld ist ursächlich leider entweder das mangelnde Wissen der Lehrkräfte, ihre Obrigkeitsgläubigkeit oder die zu Anfang genannte 'Reform', deren Legitimation leider auch stark zu wünschen übrig lässt.
Wieso sollen die völlig unqualifizierten 'Kultusminister/-senatoren' bestimmen dürfen wie richtiges Deutsch geschrieben wird? Die deutsche Sprache
gehört weder Ihnen noch einem oder mehreren Staaten; wenn dann dürfen höchsten die Menschen, die Deutsch als Muttersprache haben dies für sich in Anspruch nehmen!
Als Lektüre zur Argumentation/Weiterbildung empfehle ich das Vorwort des Dudens in der alten Fassung, die noch auf einem Text von Konrad Duden selbst beruht, der übrigens auch Gymnasiallehrer war. (Darin steht etwas von Unverbindlichkeit, Vereinheitlichung, Verständlichkeit, Beobachtung...)

Schließlich gilt als tatsächliches Ziel der auch 'neue dt. Falschschreibe' genannten 'Reform', daß auch einfache Gemüter wie Kultusminister
zumindest mit Hilfe eines Computers einmal dazu in der Lage sein wollten mehr als 3 Dutzend Sätze in fehlerlosem Deutsch zu verfassen.
Welches sichtlich verfehlt wurde. Weder irgendeine Software (mögliche Ausnahme: TEX vor der 'Reform') noch ein einziger Kultusminister kann richtig schreiben, wenn man feste Regeln voraussetzt. Von richtigem Trennen ganz zu schweigen.
Bringt doch zur Probe einmal einen solchen dazu das Wort "Urinstinkt" mitten im Text zu verwenden und schränkt nachträglich die Spaltenbreite so ein, daß dieses Wort etwa in der Mitte getrennt werden könnte. (Das darf man aber nicht, beachtet was dann mit dem Sinn geschehe!) Bis auf TEX ist mir keine Software bekannt, die bei automatischer Silbentrennung hier nicht falsch reagiert. Und Kultusminister, besonders wenn sie nicht einzeln auftreten sind kein Stück kompetenter! Es ist wahr: KMK bedeutet Kuhmistkacke.
Liegt es an der allzu verbreiteten Untertanen-Mentalität der Deutschen und Österreicher ( - die Schweitzer waren zumindest 'mal besser - ), daß man mit Menschen und Ihrer Sprache so ungestraft umgehen kann?
