[InDesign] Black <-> Registration?

IEN

Mitglied
<Black <-> Registration>?

hallo

in indesign gibt es zwei typen von schwarz:

- black

und

- registration

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kann mir jemand den unterschied erläutern?

danke
.ien
 
moin,

bin mir nicht sicher ob es das ist was du meinst,
aber in Corel gibt es das "Problem" auch.

Bei CMYK-Farben hast du 100% Schwarz und c100% m100% y100%.
Wenn du alle Farben mixt, bekommst du ja auch Schwarz, allerdings werden dann auch alle Farben gedruckt.

Hoffe das wars was du meinst, kenn mich bei Adobe nicht aus... :(

cu
möp
 
wenn ich in cmyk sw drucke habe ich doch

0% C - 0% M - 0% Y und 100 % K ???

oder liege ich da falsch
 
schon, das ist aber eine Einstellung des Druckers und nicht des Programmes. Der Drucker rechnet ja die Daten auf sein Format um.
Und du hattest ja nach dem Programm gefragt, das weis ja nich mit welcher Farbeinstellung du es später ausdruckst.

cu
möp
 
Registrierfarbe / schwarz

Tach zusammen.

Die Registrierfarbe (oder zB in Freehand: "Ausrichtungsfarbe") ist die Farbe, die auf den Farbauszügen (zB bei der Belichtung) u.a. die Registrier- und auch die Schnittmarken stellt.

Somit kann es auftragsvernichtend sein, Texte in Registrierfarbe anzulegen oder manuelle Passer in schwarz ;)

Gruß

Beppone
 
Aber gerne, IEN.

Als Beispiel nehme ich den Bogen-Offset, wie er zur Fertigung von mehrfarbigen Drucksachen auf Papier eingesetzt wird.

Erstmal ein kleiner Exkurs:

Im 4-Farben-Offsetdruck werden
alle vom Gestalter gewünschten Farben durch Übereinanderdrucken von 4 Farben: cyan (blaugrün), magenta (pink), gelb und schwarz erzeugt.

Die Gesamtheit der Farben, die sich damit darstellen lassen, nennt man 4c- oder auch CMYK-Farbraum (wobei Y für yellow und K für key = "Skelettfarbe schwarz" steht)

Man spricht bei den mit CMYK erzeugbaren Farben auch von "Prozeßfarben", weil diese durch den Prozeß des übereinanderdruckens erzeugt werden.

Möchte man eine hellere Abstufung, einen sog. "Halbton" (zB 50% von Magenta) erzielen, so ist das beim Offsetdruck eigentlich nicht möglich. Es wird entweder 100% oder 0% gedruckt.

Um trotzdem entsprechende Halbtöne zu erzielen, wird ein Punkte-Raster gedruckt, das so kleine Druckpunkte aufweist, daß sie vom Auge nicht wahrgenommen werden und die Fläche entsprechend heller wirkt. Unter der Lupe zeigt sich natürlich, daß alle Druckpunkte 100% der jeweiligen Druckfarbe aufweisen.

Um z.B einen hellblauen Schriftzug
mit den 4c-Werten 50%C 25%M 0%Y 0%K zu
drucken, wird zunächst ein 50% gerastertes Cyan gedruckt, danach entsprechend 25% Magenta darüber.
Gelb und Schwarz liegen bei 0% - man kann sich diesen Druckvorgang also jeweils sparen.

Und jetzt endlich zum Druck (hier klassisch, mit Film und Druckplatte): das Prinzip beruht auf der Erkenntnis, daß sich Wasser und Öl nicht wirklich mischen lassen ;) :
Die Farben auf Ölbasis (die lieben Jünger Gutenbergs mögen mir die Vereinfachung verzeihen) haften auf der metallenen Druckplatte, nicht jedoch an den Stellen, die mit Wasser befeuchtet sind.

Um jetzt endlich das hellblaue "A" auf eine Seite zu drucken, gibt man seine Datei zum Belichtungsstudio, dort werden für die benötigte hellblaue Prozeßfarbe zwei Filme belichtet: ein Cyan- und ein Magenta "Farbauszug".
Jeder dieser transparenten Filme zeigt das entsprechende 50% bzw 25%-Punkteraster in "A"-Form seitenrichtig an der gleichen Position des jeweiligen Films. Die Rasterpunkte sind schwarz und lichtundurchlässig. Zusätzlich sind am Rand der Filme Markierungen mit einbelichtet worden: "Passermarken" und "Schneidezeichen".

In der Druckerei wird von den beiden Filmen (den "Lithos") pro Farbe eine beschichtete Druckplatte belichtet. Diese Beschichtung wird an den belichteten Plattenstellen ausgewaschen. Übrig bleibt je eine Druckplatte für cyan und magenta, deren Beschichtung das NEGATIVE Rasterbild (einschließlich Passer- und Beschnittmarken) des jeweiligen Lithfilms zeigt.

Die erste fertige (biegsame) Druckplatte wird um einen Zylinder in der Druckmaschine gespannt. Der Zylinder rotiert, ein Feuchtwerk sorgt dafür, daß
die die feuchtigkeitsaufnehmende Beschichtung der Platte angefeuchtet wird. Die nicht beschichteten Stellen der Platte nehmen jetzt die Farbe (cyan) auf und geben diese über das rotierende "Gummituch" auf das Papier ab.

In einem zweiten Druckvorgang wird diesesmal die Magentaplatte um den Druckzylinder gespannt etc., die Farbe Magenta wird über das schon gedruckte cyan gedruckt.

Jetzt müßte die Funktion der Registriermarken geklärt sein:
sie werden zur präzisen Positionierung des Films auf der Druckplatte und dann nocheinmal für den paßgenauen Stand der einzelnen Druckfarben auf dem Papierbogen benötigt.

Und nun endlich zur ursprünglichen Frage: wofür ist die Registrierfarbe?

Alle Objekte, die in Registrierfarbe angelegt sind, werden auf JEDEM Farbauszug belichtet, so wie die Registriermarken eben auch.

Damit kann man manuell Registriermarken setzen und vieles mehr..

Gruß und gute Nacht

Beppone
 
super Beppone!!!

vielen, vielen dank!
das du dich in dem themengebiet auskennst, wie in deinem eigenen
wohnzimmer ist schon sehr beeindruckend, dass du aber die muße besitzt
dies derart anschaulich (und ausführlich) zu erklären, ist wirklich
super nett!


ien
 
@Beppone

Danke für deinen ausführlichen Beitrag und deiner professionellen Hilfe. Scheinst vom Fach zu sein. Dein Exkurs in Sachen Druck lässt mich zwar schaudernd an mein erstes Jahr in der Ausbildung erinnern aber es wirklich sehr lehrreich.

Vielleicht können wir dich mal zu einem Tutorial ermutigen? :)

grüsse
Christoph
 
@christoph et al.

freut mich, wenn's geholfen hat.
war mit nicht sicher, ob ich das wirklich so detailliert bringen soll und obs dann auch noch jemand liest...

Nachdem es aber Aufklärungsbedarf im Bereich "Prepress" zu geben scheint, poste ich gerne mal Entsprechendes.

Schwerpunkte: Layout, Grafik, Farbsysteme, Prepress, Press digital/analog

Habe selbst ja auch schon einiges hier lernen können, vA als HTML / Dreamweaver-Novize.

Gruß Stefan
 
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