Elegante Übersetzung für „to escape“ gesucht

Hallo,

beim Beantworten von Fragen bin ich jetzt schon öfters in die Verlegenheit gekommen, dass ich das englische „to escape a character“ im Sinne von „einem Zeichen die spezielle Bedeutung durch Voranstellen eines Escape-Zeichens (meist Backslash) entziehen“ in angemessenes Deutsch übersetzen wollte. Nur welche Möglichkeit sollte man wählen?

  • „Ein Zeichen escapen“ kommt für mich nicht in Frage, da a) jemand, der den englischen Begriff nicht kennt, damit nichts anfangen kann und b) das ein – meiner Meinung nach – unnötiger Anglizismus ist ;)
  • Die wörtliche Übersetzung „ein Zeichen flüchten“ klingt ziemlich befremdlich, da dem Verb „flüchten“ die Transitivität aufgezwungen wird.
  • „Ein Zeichen ausschattieren“ (gerade in einem Thema hier entdeckt) ist auch suboptimal, allein schon wegen der leicht künstlerischen Konnotation.
  • „Ein Zeichen entwerten“ ist die Lösung, für die ich mich schlussendlich entschieden habe. Sie gibt ungefähr das wider, was im Englischen gemeint ist.

Da mich das alles aber nicht so recht zufrieden stellt und man sich scheinbar noch auf keine gemeinsame Schreibweise im Deutschen geeinigt hat (auf http://dict.leo.org findet sich auch nichts entsprechendes), möchte ich hiermit mal in die Runde fragen:

Wie übersetzt ihr „to escape“ ins Deutsche?

Bin gespannt auf euere Antworten und Vorschläge :)

Grüße,
Matthias
 
Da ich ein Freund der deutschen Sprache bin – wer hätte etwas anderes gedacht –, bin ich auch kein Freund der Anglizismen und schließe damit den ersten Vorschlag kategorisch aus. Doch „ein Zeichen flüchten“ klingt wirklich etwas befremdlich – auch wenn ich dies wahrscheinlich selbst verwendet habe. Vom „Ausschattieren eines Zeichens“ habe ich bisher noch nie etwas gehört, halte es aber aufgrund der fast schon poetischen Anmutung für unpraktisch.
 
Ich habe als deutschen Begriff schon des Öfteren "maskieren" gelesen. Der Weisheit letzter Schluss ist das für mich auch noch nicht, aber ich finde es verwendbarer als die bisherigen Vorschläge.

Ich bin gespannt, ob hier noch die ultimative gefunden wird.

Gruß hpvw
 
Ich habe auch das Wort "maskieren" in vielen deutschsprachigen Dokus schon gelesen, das ist wohl die gebräuchlichste Übersetzung.

Ich bin auch kein Freund von Anglizismen, wenn es allgemein verständliche, deutschsprachige Entsprechungen gibt.

Auf der anderen Seite gibt es viele Begriffe - vor allem Fachbegriffe und ganz besonders im EDV-Umfeld, die kommen eben einfach aus dem Englischen und jede deutsche Übersetzung erscheint einfach krampfhaft. In der Programmierer-Fachsprache ist das englische Wort oft einfach der passende Begriff den jeder versteht.
Ein Zeichen "escapen" ist m.E. so ein Fall. Oft werden englische Verben dann auch nach deutscher Grammatik gebeugt (man muss das Zeichen "escapen", das Zeichen ist "escapet", ich "escape" das Zeichen, das ist ein "escaptes" Zeichen usw.). Das klingt natürlich komisch, ich finde aber eigentlich nichts allzu schlimmes daran.

Ein ähnlicher eingedeutschter Begriff ist "downloaden". Eigentlich ist das doch deutlich schicker als "herunterladen" (vor allem da dieses eine gewisse unfeine Assoziation provoziert). Was ich mich allerdings schon gefragt habe ist die "korrekte" deutsche Partizip-II-Form: heißt es "gedownloadet" oder "downgeloadet"...

Viele Fremdwörter sind schon ins Deutsche eingegangen, wurden "eingedeutscht" und haben unsere Sprache bereichert - nicht nur aus dem Englischen (z.B. das Rendevouz, die Spaghetti, die Creme, der Frisör). Andere Sprachen stellen sich da auch nicht so an. Gesundheit, Wunderkind, Weltschmerz, Quarz uvm. - besonders schön finde ich das englische Wort "Abseiling" - vom deutschen "Abseilen" übernommen, "eingeenglischt" und ohne Bedenken verwendet (besonders in Australien ein beliebter Sport).
"Die Gewalt einer Sprache ist nicht, dass sie das Fremde abweist, sondern dass sie es verschlingt." hat der alte Goethe wohl mal geäußert - der muss es wissen.

Zwanghaftes Verwenden ausschließlich deutscher Begriffe kann einen fachlichen Text ziemlich grausig unverständlich machen.

Natürlich darf das auch nicht überhand nehmen und was die Werbung so treibt ist zum Teil nicht mehr lustig. Und unser Geschäftsführer macht sich auch manchmal etwas lächerlich mit dem ewigen englischen Manager-Gekrampfe, da gibts keine Besprechungen mehr, nur noch Meetings und der Vorstand heißt jetzt Board und, und, und. Aber was soll man machen, er ist schließlich der CEO.

Schönen Abend noch,
Martin
 
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