DTP Entscheidungshilfe

Norbert Eder

Erfahrenes Mitglied
Hallo!

Ich kenne mich am Sektor DTP nicht besonders gut aus, bin Softwareentwickler. Aber ich denke, dass ich mir doch auf diesem Gebiet auch etwas umsehen sollte. Worum geht es konkret?

Ich verfasse doch einiges an Handbüchern, Tutorials, Infosheets, Seminararbeiten usw. In einem Jahr steht dann auch noch die Diplomarbeit an. Hier suche ich nun eine Software mit der ich das recht gut machen kann. Klar, eine DTP-Software bedeutet sicherlich mehr Aufwand als Word (zumindest was das erste Layouten betrifft). Jedoch möchte ich ein einheitliches Design verwenden und alle meine aktuellen Dokumente diesbezüglich anpassen.

Weiters habe ich doch einige Probleme was die Arbeit mit Word bzw. OpenOffice betrifft. Haben doch beide Anwendungen in etwa dieselben Probleme (unsauberer Seitenumbruch, Verschiebungen bei Grafiken usw.). LaTeX möchte ich mir hier auch nicht unbedingt antun. Suche doch etwas Profesionelleres.

Daher würde mich eine kleine Diskussion zu den Vorteilen bzw. Nachteilen von DTP-Software bezüglich meiner Anforderungen interessieren. Sind derartige Produkte ungeeignet, oversized, oder gibt es doch die richtige Software für meine Anforderungen?

Es wäre mir sehr geholfen, Antworten von versierten DTP-Anwendern zu bekommen.

Vielen Dank im Voraus,
Nitro
 
Also lange Liste!?

Adobe FrameMaker
+ sehr gut für Buchfunktionen - wiederholende Dokumenttypen etc. (z.B. wenn Du deine Dipl.Arbeit zweimal schreiben musst:))
+ absolut korrekte Querverweise, Listen, Verknuefungen zu Graphiken etc.
+ gut zum Editieren von Text geeignet
+ extrem stabil und unkaputtbar
- teuer
- gewöhnungsbedürftig und hoher Lernaufwand

Nee Du ich hoer hier auf:
Es gäbe da noch Pagemaker, InDesign, QuarkXpress, uswusf... je nach Vorlieben.

Ich halte den Lernaufwand aber für zu groß um mal eben ein Layoutprogramm zu "bedienen". Für die Dipl.Arbeit eine saubere Wordvorlage, saubere Formate und saubere homogene Texteingabe. Word funktioniert, wenn man weiss wie (Seitenumbrueche erzwingt man eben nicht mit 5 Returns am Seitenende :) ).

Im Uebrigen: Nimmste Dir zwei Stunden Zeit und hirschst mal durch die Foren hier - da weisst Du so ungefähr, was die Leute für "professionell" halten.

der PDeffer
 
Danke, es geht mir aber eher nicht darum was die Leute für professionell halten, sondern, welche Software in meinem Fall ideal wäre.

Nachdem wir aber heute an unserer FH ein LaTeX-Seminar hatten, weiß ich, was ich mir antun werde :) Zusätzlich dürfte hier auch ein Tutorial abfallen, sollte jemand daran interessiert sein.

Ad Word + Seitenumbrüche:
Stell Dir vor, ich weiß wies funktioniert. Man nehme 6 Zeilenschaltungen :p Im Ernst, Word kannst für > 50 Seiten net gebrauchen. Deswegen heißts ja auch Word und nicht Book.

Nitro
 
Da gibts ettliche Diskussionen was Software leisten soll will kann - die Zahl der Buttons sagt noch nichts über die Funktionalität.

Word ist ein solide elektronische Schreibmaschine, mit zahlreichen sich daran anhängenden Funktionen erweitert.

Deshalb kann man eben lange Texte schreiben, Bilder usw. einbauen macht dann zwingend ab einer gewissen Menge Probleme.

Bei Diplomarbeiten gehts doch immer auf den letzten Pfiff zu - daher möglichst wenig Überraschungen beim schreiben. Es ging doch 3 Wochen gut und nun ist der ganze Umbruch hin (Fußnoten neu umbrochen, Bilder gewaltig verrutscht, Literaturverzeichnis nicht aktuell usw.).

Es bedarf zwar Einarbeitung aber mit LaTeX und einem Frontend wie Lyx (als halb grafischem Editor) funktionierts. Man erhält sogar PDFs - und die kann man auf verschiedenen Druckern ausgeben, ohne das das Dokument durcheinander gerät.

marwin
 
Deshalb kann man eben lange Texte schreiben, Bilder usw. einbauen macht dann zwingend ab einer gewissen Menge Probleme.

Wir schreiben ua. Betriebsanleitungen für Spezialanlagen (>150 doppelseiten text mit Marginalien, Graphiken, Tabellen, Verzeichnisse) zum Teil heute noch mit Word. Wie gesagt, wenn man weiss wie, funktionierts. Ab 50 Seiten hat meist nicht das Word Probleme, sondern der Verfasser, weil er inkonsistent Formate etc. benutzt, Graphiken hart einbindet und nicht weiss, wie er z.B. harte Zeichen-/Absatzformatierungen zurücksetzt oder das Dokument aktualisiert...

Ich will auch keine Lanze fuers Word brechen. Graue Haare bekommt man so oder so. Einen kompletten Tag Problem waelzen ist auch in QuarkXPress oder FrameMaker kein Unding. Wenns bei Latex nicht so waer, taets mich wundern.

Viel Spass bei der Diplarbeit und beim "Lackieren" ;-)

PDeffer
 
Ich hab zum Beispiel bis vor einiger Zeit auch alles mit Word geschrieben und war eigentlich recht zufrieden. Mir gehen einfach nur diverse Kleinigkeiten auf den Nerv, unter anderem, dass die Nummerierung manchmal funktioniert, manchmal nicht usw. Das hat in dem Fall wenig mit auskennen, alles richtig machen etc. zu tun, sondern lediglich damit, dass eben doch einige Bugs in der Software sind. Und zwar bei den Grund-Features.

LaTeX zb. ist sicherlich unangenehm, da einiges zu lernen ist, aber dann schauts echt fein aus, weil die Dinge, die man sich erwartet auch wirklich funktionieren und zwar so, wie man's will. Bei Word und Konsorten ist das immer wieder eine kleine Überraschung.

Und ich bin eben zum Schluß gekommen, dass es sicherlich weniger Aufwand ist, LaTeX ordentlich zu lernen, als eine aufwendige DTP-Software in der die Hälfte dann wieder nicht ordentlich funktioniert.

Nitro
 
Ragtime

Meiner Meinung nach ist für diese Zwecke eine DTP-Software auch etwas überdimensioniert. Inzwischen gibt es zwar mit Scribus was Gutes und Kostenloses, aber für deine Zwecke würde sich ein Zwischending zwischen Word&Co. und DTP eignen. Etwas in der Form ist RAGTIME. Stammt aus der Mac-Welt, gibts aber auch für Windoof kostenlos zum Download. Das Tolle: Texte, Grafiken & Co sind wie bei der Profi-DTP-Software in Kästen untergebracht und die Bedienung ist mehr textverarbeitungsorientiert.
Für die Diplomarbeit würde ich dir aber auch zu TeX raten, zumal die Unis und FHs da meistens Vorlagendateien dazu rausgeben!
 

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