So, nach ein paar offline Tagen noch etwas aus meiner Ecke:
@reptiler: Sorry, Jung: Du bist der erste der jammert, wenn es angeblich unfair wird, aber mich nennst du krank, weil ich Helmut Schmidt zitiere ? Ts. Ts.
Das Internet war zu Anfang weniger eine Vision, als vielmehr ein Tool für faule Wissenschaftler an für ihre Verhältnisse zu grossen Mainframes, dann ein Tool für Militärs, deren Visionen gerade mal dazu ausreichten ein Atomschlagssicheres Kommunikationsmittel für ihren grossen Tag zu fordern, und dann erst Spielzeug für die Massen, und sicherlich auch Transportmittel für allerlei Visionen. Eine Vision wird aber dann zum Dogma und somit zu etwas, das ich prinzipiell ablehne, wenn sie einen Alleinvertretungsanspruch erhebt.
Ich kenne die Thesen deines Gurus, dem du anscheinend so sehr folgst, das du nicht einmal erkennst, wenn man direkt auf diese antwortet: Sag mir: was ist ein Browser anderes als ein HTML Player, ein nichtproprietärer dazu ?
So aber zurück zum Thema, das soll schliesslich keine Polemik werden:
Validität:
- Im Gegensatz zu einigen hier geäusserten Meinungen ist es möglich gutes Design valide zu gestalten, und wer auch immer HEUTE Webdesigner werden möchte, tut sehr gut daran, das von Anfang an zu berücksichtigen. Dabei gilt natürlich auch der Anti - Ideologie Grundsatz: Wenn etwas funktionert (auf allen OS und Browsern), und anders nicht zu bekommen ist dann kann man in der Validität auch Ausnahmen machen - die man aber begründen können sollte.
Der Grund, warum vieles im Netz nicht valide ist, liegt darin das der Kampf um Standards erst seit einigen Jahren geführt wird, und weltweite Prozesse nun einmal ihre Zeit brauchen. Wenn du wissen willst, warum Standards so wichtig sind, dann öffne Word, wähle 'als HTML Seite exportieren', schau dir den Code an und schau dir danach die Seite auf Firefox oder auf nem Apple an. Da steckte Strategie dahinter ...
Ausbildung:
Als ich anfing, gab es keine Ausbildung für das, was ich machte - heute sieht das ein wenig anders aus, aber noch immer darf Hinz und Kunz als Webdesigner arbeiten, ob mit oder ohne Ausbildung, prinzipiell bräuchtest du also keine.
Ich sage das deshalb, weil viele unserer Praktikanten eine solche Ausbildung als 'Kommunikationsdesigner' oder ähnliches mitbrachten, aber vom tuten und blasen keine Ahnung hatten. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht auch viele von denen der Meinung gewesen wären, das sie etwas gelernt hätten, und das wäre es dann gewesen.
Manche hatten auch einen ideologischen Schutzpanzer um sich aufgebaut, zB 'PHP' ist schlecht, das mache ich nicht weil ...., vergiss es.
Meiner Auffassung nach ist die beste Ausbildung für einen Webdesigner ein Studium einer Geisteswisschenschaft mit Nebenfächern wie Kunsthistorie oder auch meinetwegen Kommunikationswisschenschaften - bei Hardcore-privatem Lernprogramm aller relevanten Techniken des Webs, nebenbei ! Wer das nicht schafft oder will soll eine verkürzte Ausbildung im Bereich machen, in die Realität schnuppern, einen eigenen Stil finden und dann, wie schon gesagt 'an der Front' mit lebenslangem Lernen weitermachen - ich persönlich kenne keine Agentur, die Abschlüsse über Befähigung stellt, höchstens bei der Entlohnung müssen die 'ohne' mehr Selbstbewusstsein zeigen.....
Das soll aber nicht heissen, das wir noch mehr 16jährige Schulabbrecher brauchen, die meinen sie seien Webdesigner ....
Flash
Ich kann nicht anders, mit ein paar Mythen muss einmal aufgeräumt werden, JA UND GERADE BEI DIR
GUMBO HÄTTE ICH ANDERES ERWARTET, DER VON DIR GEPOSTETE LINK IST SO ALT DAS ER SCHON STINKT:
- Bei geeigneter Programmierung sind Flashseiten mindestens genauso erfolgreich in den Suchmaschinen wie andere auch. Man muss zwar schon etwas können um das zu erreichen, aber mein Gott, das Leben ist hart.
- Flash erfüllt alle von der weltweiten 'Accesibility' Organisation (Organisation für Beeinträchtigte Menschen , zB Blinde) aufgestellten Kriterien für barrierefreies Internet (seit MX). Und zwar besser und kontrollierbarer als HTML.So gut, das MM damit an vorderster Stelle für ihr Produkt wirbt. Durchsage Ende.
- Barrierefreies Internet (Die 'Vision' von reptilers Guru) und Flash sind keine Opponenten, du musst zwar ein 243kb grosses Plugin herunterladen, um Flash zu sehen, aber um HTML zu sehen, muss ich ein vieleMegabyte grosses Ding herunterladen was in der Version der Masse nicht einmal gut funktioniert. Gut, um von der Polemik zur Philosophie zu kommen: Barrierefreies Internet hat viel mehr mit Hard- und Softwarepreisen zu tun als mit Darstellungsformen im Internet. Will meinen : Für einen Afrikaner oder auch einen Sozialhilfeempfänger in Deutschland ist es eine grössere Barriere 500€ für Hard und Software auszugeben, als sich ein Plugin herunter zu laden. Und wer den guten Mann richtig liest (und vollständig) weiß, das der es auch weiß....
-Grüssle
B