Autobahn A 11 - Steine auf der Fahrbahn - wer ist Schuld?

Da Hacker

Erfahrenes Mitglied
Hi Leute!

gestern ist mir was passiert...

Vorgeschichte:
...wir haben unsere Pfingstferien in Polen geplant. Dazu muss man wissen, dass ich am 07.04.2006 meinen Führerschein bestanden habe und genau zwei Monate danach das erste Mal 600 Kilometer von Nürnberg nach Polen gefahren bin. Der Urlaub hat schon so schlecht angefangen, dass ich direkt nach einer Kurve von einem Stau überrascht wurde. Zum Glück war es das dann auch schon bei der Hinfahrt.
Bei der Rückfahrt, gestern, hab ich auf meiner Fahrspur am äußersten linken Fahrbahnrand zwei Steine gesehen - waren wohl Granitsteine.

Der Fehler:
Und was mach ich Trottel? Ich fahr natürlich voll mit 140 km/h drauf! Ca. 70 Kilometer von der Deutsch/Polnischen-Grenze entfernt. Es gab nur ein lautes "BUMM!" und dann ein fortlaufendes "dadam". Mein Vater, der (zum Glück!) auf dem Beifahrersitz saß, war nur kurz abgelenkt. Direkt nach dem Ereignis hat er mich angeschrien... "mach den Warnblinker an!", "Brems und fahr auf den Seitenstreifen - brems nicht so stark!" - uff, was für ein Schock. Naja, jedenfalls standen wir dann. Ich saß noch einige Zeit regungslos am Steuer und hab mir Gedanken über den materiellen Schaden gemacht. Mein Vater ist unterdessen schon fleißig zum Kofferaum gegangen und hat angefangen das Gepäck auszuladen. Währenddessen hat er mich dazu aufgefordert das Warndreieck aufzustellen(Vielleicht hat mich ja jemand von euch mit dem Dreieck in der Hand gesehen? ;) ). Nachdem ich das erledigt habe, sollte ich noch die Polizei anrufen(schließlich soll ja kein zweiter sein Auto oder sogar sein Leben schädigen! Die Polizei ist nach ca. drei Minuten gekommen und hat hinter uns angehalten. Ich hab ihr den Fall geschildert, aber sie meinten: "Hmm, also wir haben keine Steine oder ähnliches gesehen!" - "Ja, worüber sind wir denn dann gefahren. Die Steine waren auf der linken Spur" - "*grins* Wir sind auch auf der linken Spur gefahren.". Nach dem Gespräch haben die Polizisten den Rückwärtsgang eingelegt und haben die Strecke abgesucht und ich bin das Dreieck holen gegangen. Als ich wieder am Auto war, hab ich meinen Vater darum gebeten, ab hier weiterzufahren. Und wir sind dann auch los gefahren.

Fragen:
Tja - und was soll ich jetzt bitte machen?
Wer trägt die Verantwortung für den Schaden? Ich als Fahrzeugführer oder die Versicherung(wir haben Vollkasko)? Allerdings will mein Vater nicht für den Schaden die Versicherung belangen. Super, dass das auch noch mit den neuen Mercedesalufelgen passiert ist.

Brauche ich für irgendwas Beweise? Es ist nicht sicher, ob die Polizei unser Kennzeichen notiert hat - sie hat auch den zerstörten Reifen nicht gesehen und ob sie die Steine entdeckt hat, ist auch unklar(wir sind ja dann weitergefahren - soll ich vielleicht anrufen?).

Wollt ihr sehen, welchen Schaden so ein kleiner Stein angerichtet hat? Dann werde ich noch ein Bild von dem Reifen machen.

Was kann ich noch machen? Kann ich den Rechtsschutz unserer Versicherung nutzen, einen Anwalt einschalten oder kann mir eventuell auch meine, seit Besuch der Fahrschule, Mitgliedschaft beim ADAC weiterhelfen?

Glaubt ihr daran, dass Leute absichtlich Steine auf die Fahrbahn werfen oder diese in einem geeigneten Moment mittels einer Schnur auf die Fahrbahn ziehen(habe ich gehört)?

Ich finde es total schade, dass gerade mir so ein Pech wiederfahren ist - als Führerscheinneuling auch noch. Viele Leute haben behauptet, ich hätte mich sehr vorbildlich verhalten, sodass ich nicht in Panik geraten bin und dadurch nicht ins Schleudern geraten bin. Auch hätte ich der Meinung meiner Familie nach keine Chance auszuweichen, weil die Steine einfach shitty verteilt waren! Ich selber...
...mach mir nur darüber Sorgen, wie und ob ich den zerstörten Reifen bezahlen soll.

Ihr wärt mir echt ne riesige Hilfe, wenn ihr mir zahlreiche Tipps geben könntet. Vielleicht sogar eure Erfahrungen. Danke euch bereits im Voraus!

Ciao:
Adam
 
Hi


Ca. 70 Kilometer von der Deutsch/Polnischen-Grenze entfernt.
Also auf deutscher oder auf polnischer Seite?

Brauche ich für irgendwas Beweise? Es ist nicht sicher, ob die Polizei unser Kennzeichen notiert hat - sie hat auch den zerstörten Reifen nicht gesehen und ob sie die Steine entdeckt hat, ist auch unklar(wir sind ja dann weitergefahren - soll ich vielleicht anrufen?).
Also die Polizei hätte die Sache aufnehmen müssen, wenn ihr vorher weiter fahrt, selber Schuld!

Ich denke es ist wie bei einem Wildunfall. Der Unfall passiert, Polizei muss alles aufnehmen, dann alles an Versicherung schicken, "erledigt".

Wenn die Polizei nichts aufgenommen hat, sagt die Versicherung: "Is nich!".


mfg
Tobias
 
Hallo Tobias,

danke für deine Antwort.

Tobias K. hat gesagt.:
Also auf deutscher oder auf polnischer Seite?

War bei der Rückfahrt - also auf der deutschen Seite.

Hmm, klingt schlecht. :(
Ich denk, ich werd demnächst einfach mal bei der Polizei anrufen und nachfragen - ich will endlich Gewissheit haben.

Danke dir jedenfalls für die Antwort.

Ciao:
Adam
 
Hi


Ja, denke das ist das beste, vielleicht haben sie ja nen Einsatzbericht geschrieben.
Weisst du denn wenigstens welche Dienststelle das war?


Tobias
 
Hallo Tobias,

soweit ich weiß, ist es passiert als auf den blauen Tafeln am Fahrbahnrand 54 bis 56 stand.

Welche Dienststelle das war... ...keine Ahnung. Aber ich denke, es reicht denen auch, wenn man die Kilometer angibt.

Danke!

Ciao:
Adam
 
Hallo!

Du lernst schon in der Fahrschule vorrausschauend zu fahren..... wenn Du Dich z.b. durch die "schöne Landschaft", Deinem Beifahrer, dem Radio oder sonst irgendwas ablenken lässt, ist es allein Dein Problem (soll jetzt kein Vorwurf sein).
Wenn Du (aus welchen Gründen auch immer) nicht den "Überblick" über das gesamte Geschehen hast, hast Du die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen..... andernfalls kann Dir zumindest eine Teilschuld angelastet werden.
Dabei ist aber zu beachten dass auf Autobahnen eine Mindestgeschwindigkeit von über 60 km/h gilt.
Hierbei gibt es natürlich auch Ausnahmen, z.b. Schwertransporte (diese werden dann aber entsprechend durch Begleitfahrzeuge "abgesichert").
Eine weitere Ausnahme währe z.b. auch das Abschleppen von Fahrzeugen mit Automatikgetriebe (zumindest ältere Modelle durften nur mit max. 50 km/h gezogen werden), denn wie "Standspur" schon vermuten lässt, darfst Du dort nicht fahren.
Ich persönlich würde aber niemals so langsam auf der Autobahn fahren..... mir war schon immer mit dem Leichtkraftrad (lief 110 km/h) ganz mulmig im Magen. ;)

Wo auch immer die Steine hergekommen sind, wenn Du den Verursacher nicht nachweisen kannst, kannst Du auch niemanden belangen.
Ob die Vollkasko für den Schaden aufkommen würde, hängt davon ab ob sie auch für selbst verschuldete Schäden (der Verursacher ist ja nicht bekannt) aufkommt.
Vermutlich wird Dein Vater aber eine Selbstbeteiligung von z.b. 500 € haben..... dann wird die Vollkasko nur den Betrag übernehmen, der die Selbstbeteiligung übersteigt.
Ich denke aber nicht dass eine (Alu-) Felge samt Reifen und Montage 500 € übersteigt..... zumindest nicht wesentlich.
Wenn die Reparatur z.b. 550 € kosten würde, würde die Vollkasko nur 50 € erstatten..... und Deinen Vater im Schadenfreiheitsrabat höher stufen.
Vermutlich aus diesem Grund will Dein Vater den Schaden auch nicht der Versicherung melden (die Kostenübernahme steht nicht im Verhältnis zu den höher gesetzten Prämien).
Schliesslich ist er auch nicht dazu verpflichtet den Schaden der Versicherung zu melden.

Den Weg über die Rechtsschutzversicherung und/oder Anwalt währe in meinen Augen unnötige Arbeit..... schliesslich scheint es ja so dass der Verursacher nicht bekannt ist und ja wohl auch keine anderen Verkehrsteilnehmer mit einbezogen worden sind.

Ich weiss ja nicht wo die Steine lagen (z.b. bei einer Brücke)..... aber ja, ich glaube daran dass es Leute gibt die Steine auf die Fahrbahn werfen..... es gibt sogar Leute die ganze Gullideckel von Brücken werfen.
Berichte zu den "Brückenwerfern" gab es zu genüge im TV (inkl. Todesopfer).
Die Steine können aber genauso gut vom LKW gefallen sein (die Ladungssicherung wird ja leider oft genug vernachlässigt).

Sehe die ganze Geschichte mal aus einer anderen Blickrichtung:
Es ist niemand zu schaden gekommen und auch der materielle Schaden hält sich in grenzen.
Nimm es also als Erfahrung fürs Leben und achte in Zukunft mehr auf dass was um Dich herum geschieht (überall lauern Gefahren). ;)

Ihr solltet aber auf jedenfall in eine Werkstatt und prüfen lassen ob evtl. z.b. eine Bremsleitung irgendwie in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Lasst euch aber nicht übers Ohr hauen..... ggf. eine zweite Meinung bei einer anderen Werkstatt einholen.

Gruss Dr Dau
 
Zurück