Angemessener Stundensatz für PHP-Programmierung

CSANecromancer

Erfahrenes Mitglied
Dann gibt es den 40Euro+/std.-Sektor. Hochgewerbe - hier steigen aber auch die Anforderungen, Pflichten und rechtlichen Besonderheiten: Die darf man dort nicht unterschätzen.
Das ist sogar so wichtig, daß ich es nochmal hervorheben möchte!

In diesem Preissektor erwarten Auftraggeber schlicht und ergreifend, daß man Vollprofi ist und schludern selbst ganz gerne mal. So habe ich einmal einen Projektvertrag vorgelegt bekommen, bei dem ich nicht nur für eigenes Verschulden sondern auch für Urheberrechtsverstöße des Auftraggebers(!) haften sollte! :eek: Natürlich schön in Rechtssprache formuliert.
Wer ein wenig Nachrichten verfolgt, weiß, daß so etwas für einen selbst blitzschnell den endgültigen finanziellen Ruin bedeuten kann.

Solche Sachen zu erkennen, Gegenformulierungen zu verfassen und dann entsprechend zu verhandeln gehört im oberen Preissegment mit zum "Handwerk" und wird stillschweigend vorausgesetzt.
 

Slizzzer

Erfahrenes Mitglied
dem ich nicht nur für eigenes Verschulden sondern auch für Urheberrechtsverstöße des Auftraggebers haften sollte!

Hilfe!:eek::eek:
Hast Du den angenommen? Das ist ja ganz schön frech vom Auftraggeber!
Das würde ich strickt ablehnen. Ich weise Kunden grundsätzlich darauf hin, das die Seiten von einem Rechtsgelehrten (Fachbereich Urheber- und Medienrecht) geprüft werden müssen und dass ich für evtl. "Fußangeln" nicht haftbar gemacht werden kann.
Dafür ist mir das alles zu unübersichtlich. Ich beschäftige mich natürlich zwangsweise mit diesen Dingen, aber ich würde mir niemals anmaßen eine Rechtssicherheit garantieren zu können. Wenn der Kunde darauf besteht, dann muss ich den Auftrag ablehnen, oder die Kosten für eine Rechtsprüfung einrechnen.
Zum Thema Stundensatz kann ich nur sagen, dass ich vor ein paar Monaten das erste Mal vom Finanzamt bescheid bekommen habe und nun weiß, was ich so zur Seite legen muss. War ganz schön happig! Zumal ich jetzt quartalsweise unserem Staat das Geld vorstrecken muss. Der lebt quasi auf Pump von mir:).
Ich werde meinen Satz wohl erhöhen. Dann liege ich auch so zwischen 40 und 50 Euronen. Vorher waren es 38,-.
Desweiteren bekommt der Kunde faire, nachvollziehbare Abrechnungen. Genau aufgelistet, woran ich wie lange gearbeitet habe. Ausserdem hat jeder Kunde einen Projektmonitor, in dem er den aktuellen Stand der Arbeiten einsehen kann. Da werden auch alle Bugs eingetragen, die noch zu lösen sind. Ist für mich auch wichtig für die Kalkulation neuer Projekte.
 

CSANecromancer

Erfahrenes Mitglied
Hilfe!:eek::eek:
Hast Du den angenommen?
Natürlich nicht. Ich mache zwar gerne Blödsinn, aber so verrückt bin ich dann doch nicht. Erst habe ich abgelehnt, dann hat der Kunde rumgezickt, daß diese Klausel "unbedingt im Vertrag fixiert" bleiben muß. Dann habe ich darauf bestanden, daß noch eine weitere Klausel mit reingenommen wird: Der Auftraggeber gibt eine detaillierte time line (nicht nur die dead line) zum Projekt an und sobald der Auftraggeber mit der Bereitstellung seiner Daten, die ich zur Projektrealisierung brauchte, in Verzug gerät, ist eine Konventionalstrafe fällig. Ich wusste recht gut, wie der Auftraggeber arbeitet und daß eine solche Klausel, die in anderen Fällen vollkommen normal ist, für ihn eine absolute Unmöglichkeit darstellte.
Und siehe da! Auf einmal konnte die Haftungsklausel rausgenommen werden, wenn ich dafür auf meine Klausel mit der Konventionalstrafe verzichte... :)

Dafür ist mir das alles zu unübersichtlich.
Ich habe mir angewöhnt, niemals einen Arbeits- oder Projektvertrag am gleichen zu unterschreiben, an dem er mir vorgelegt wird. Ein guter Vertrag hält es auch locker aus, wenn ich mir 1-2 Tage Zeit nehme, um ihn durchzulesen und zu prüfen. Alles andere empfinde ich persönlich als unseriös.

Desweiteren bekommt der Kunde faire, nachvollziehbare Abrechnungen. Genau aufgelistet, woran ich wie lange gearbeitet habe. Ausserdem hat jeder Kunde einen Projektmonitor, in dem er den aktuellen Stand der Arbeiten einsehen kann. Da werden auch alle Bugs eingetragen, die noch zu lösen sind. Ist für mich auch wichtig für die Kalkulation neuer Projekte.
Ganz genau. So eine Arbeitsweise (die ja auch einen zeitlichen Mehraufwand bedeutet, aber dafür eine enorme Transparenz in das Projekt reinbringt) ist dann eben etwas, was man als Auftraggeber bekommt, wenn man auch gewillt ist, einen entsprechenden Stundensatz zu zahlen.

Wie es immer heisst: "Wer mit Erdnüssen zahlt, darf sich nicht wundern, wenn Affen für ihn arbeiten."
 

bambihunter

Grünschnabel
Moin,

ich weiss dass der Thread hier alt ist, aber er taucht bei google wenn man nach Stundensätzen sucht immer noch weit vorne auf und von daher finde ich es wichtig noch was anzufügen.

Ich arbeite als freier Illustrator und auch wir haben die gleichen Stundensatzdiskussionen mit unprofessionellen Kunden ständig. Viele wie unser ElPlacer hier meinen der Stundenlohn einer Putzfrau wäre für hochqualifizerite Arbeit mit der er dann weiterhin Geld verdient angemessen.
Und auch die jungen, unwissenden Berufsanfänger lassen sich immer allzu einfach davon beeindrucken und drücken sich schon im vorauseilenden Gehorsam selbst im Preis.

Lieber ElPlacer, was Du betreibst ist Cut-throat Kapitalismus in Reinkultur. Ich frage nur mal, was ist wenn Dein Mitarbeiter mal länger als 2 Wochen krank ist? Hilfst Du ihm dann aus finanziell? Wenn er mal Urlaub machen möchte, Umzieht, Heiratet? Gibt es dann bezahlte freie Tage von Dir? Und wenn Du in eine wirtschaftliche Flaute gerätst, garantierst Du ihm dann weiterhin Arbeit und Einkommen?

Wenn Du eine dieser Fragen mit NEIN beantworten kannst, und das ist sicher so, dann wirst Du vielleicht anfangen zu verstehen warum Freie so "teuer" sind. Und bitte frag Deinen Auftragnehmer auch mal wie er von den 15€ seine Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Unfallversicherung, Geschäftliche Haftpflichtversicherung, Rechtsschutzversicherung, Krankentagegeld ab dem ersten Tag, Rentenversicherung Neuanschaffungen etc etc etc bezahlt. Und dabei auch noch Rücklagen für schlechte Zeiten schafft, in denen Du dann keine Aufträge mehr vergibst. Alles Risiko des Auftragnehmers?

Klar, deswegen sind wir so "teuer".

Auf Deinen Faux pas in Sachen Brutto-Netto wurde ja schon hingewiesen. Das lässt mich auch schwer daran Zweifel wie professionell dein seit 10 Jahren florierendes Unternehmen so geführt wird. Aber warum für Dich ein freier auch noch günstiger sein soll als ein Festangestellter, das musst Du mir echt mal noch erklären. Wenn ein Angstellter auf nur 15€ die Stunde käme, würde er Dich weit mehr kosten als die ca 28000€ im Jahr die der Knabe verdient. Und den Arbeitnehmer hättest Du an der Backe, no matter what, inkl aller Arbeitnehmerrechte die dieser schöne Staat so bietet. Ich erwähne nur mal der Vollständigkeit halber sowas wie Elternzeit.

Aber das weisst Du. Drum hast Du ja keine Festangestellten.

Eine Handwerkerstunde in Deutschland kostet 73€. Ich arbeite nicht mehr unter 80€/Stunde, bzw 600€ Tagessatz, denn das ist kein Hobby sonder ein Lebensunterhalt. Davon will mal eine Familie ernährt werden. Und das ist noch günstig! Wenn Du weniger willst musst Du mich fest anstellen. Basta.

Schönen Gruß, ich erwarte keine Antwort, aber ich hoffe dass sich Berufsanfänger das zu Herzen nehmen und in den verschiedenen Kostenkalkulatoren die es im Netz gibt auch mal ihren Preis ausrechnen. Das ist nämlich einfach (kurz zusammengefasst):

-wieviel Geld im Monat brauche ich an Fixkosten?
-wieviel zur Verfügung?
-Versicherungen, Rücklagen, Urlaub? Anschaffungen, Kredite?

-Wieviele Tage werde ich geschätzt Arbeit haben? Was wenn mal Flaute ist?

Dann einfach die Geld durch Tage Teilen und schwupps hat man seinen Tages- /Stundensatz.

Das alles gibts sehr detailliert an vielen Stellen im Netz zu finden, und auch von diversen Berufsverbänden.

EDIT: gefunden: http://www.guru-20.info/tools/fhour/

Und ganz ehrlich, die meisten die immer rumtönen 12, 15 € oder was weiss ich wären genug, die würden nie dauerhaft für sowenig Geld arbeiten!

Ich hoffe erhellend tätig gewesen zu sein.

Schönen Gruß
Bambi
 
Zuletzt bearbeitet:

sandin

Grünschnabel
wie weltfremd bist du denn bitte?
kapitalistische mieses verhalten vorwerfen? ne ist klar. kannst du das bitte auch mal den freiberuflern in ostdeutschland oder südeuropa erzählen, die froh sind wenn sie überhaupt nen auftrag kriegen. du solltest mal lieber den blick über deinen tellerrand werfen, meine fresse, bei so einer arroganten haltung krieg ich das kotzen. natürlich sollte jeder mehr als 40€ die stunde als selbständiger verdienen. und wie realistisch ist das? dafür brauchst du hier nicht dumm die leute anzumachen, gib mal lieber ein paar sinnvolle tipps, wie man es hinkriegt in diese position zu kommen.
oder willst du sonst im nächsten absatz schreiben, dass alle am lohndumping schuld sind und nur du das arme opfer bist?
 

sheel

I love Asm
...und falls du hier noch mehr Beiträge schreiben willst: Netiquette.

Im Übrigen ist es sinnlos, für solche Beiträge jahrealte Threads wiederzubeleben.
 

UserHilftUsern

Grünschnabel
Hallo!

Ich mache nun schon seit geraumer Zeit komerziell Webseiten. Bisher habe ich meine Arbeit immer pauschal berechnet.
Nun möchte ich aber auf einen Stundensatz umsteigen.
Kurz zu mir:
Ich bin 21 Jahre alt, studiere eBusiness (also auch viel mit Informatik) im 5. Semester. Also das 5. Semester beginnt im Oktober. Insofern habe ich 4 Semester erfolgreich abgeschlossen.
Daraus resultiert natürlich reichlcih Programmiererfahrung und Fachwissen.
Auch mache ich schon webseiten seit dem ich 16 bin.
Mein Programmierstil hat sich seit dem stark gewandelt. Ich arbeite mit professionellen und eigenen Klassen. (Smarty, eigene SQLklasse usw.).

Beim Arbeiten hab ich mir angewöhnt ein Protokoll über effektiv geleistete Arbeit zu führen. Das heisst Planung, Entwurf, Programmierung zählt hinzu. Pausen werden natürlich penibel festgehalten. Ich möchte schließlich seriös bleiben.
-> Da is mit beispielsweise aufgefallen das bei 8 Stunden arbeiten effektiv nur 4 oder 5 Stunden rauskommen. Das sollte aber normal sein.

Nun meine Frage. Welchen Stundensatz (Euro pro Stunde) haltet ihr für angemessen?
Nach reichlcih Überlegung hab ich mich für 12,50€ / h entschieden.
Da ich nun noch kein abgeschlossenes Studium habe und lediglich 4 Semester "hartes coden" hinter mir habe und reichlcih Erfahrung habe, sind meine Zeiträume für das Suchen von Skriptfehlern meist auch sehr kurz.

Ich würde mich über ein Feedback freuen.
Für Fragen bezüglich meines Fachwissens bin ich gerne offen :).

MfG
mille

//edit

Ich sollte vielleicht noch anfügen, dass ich bei meinen Eltern wohne und kaum Ausgaben habe. Kein Strom, kein Internet. Bei mir ist also faktisch Umsatz=Gewinn.
Rein betriebswirtschafltich natürlich nicht - ich rechne mich ja arm ;). Aber das sollte vielleicht noch erwähnt werden.
Auch werde ich nicht gerade mit Aufträgen "zugekotzt".
Ferner darf ich eh nicht mehr als ~5000€ im Jahr verdienen. Aber an der Grenze kratze ich nicht einmal!

Der Beitrag ist zwar schon etwas aelter, aber dennoch irgendwo sehr aktuell. Ich beschäftige mich auch mit diesem Thema derzeit. Und es ist sicher nicht einfach einen Stundensatz zu eruieren.

Ich denke jedoch, wenn man noch im Studium ist, dann kann man sicher mit dem Stundensatz gut nach unten gehen. Man bekommt ja viele Sachen vom Staat übernommen, wie die Krankenversicherung (zumindestens zum grössten Teil) etc.

Und wenn das Ziel 5000 Euro sind, dann sollte das bei einem Stundensatz von 12.50 Euro erreichbar sein. Ich denke jedoch auch das ein einigermassen guter Auftraggeber locker um die 20 Euro die Stunde zahlen kann, vorrausgesetzt Du kannst Ihm eine entsprechende Leistung bieten.

Nach dem Studium wird dieses "Spiel" natürlich nicht mehr klappen, denn die Kosten für Krankenversicherung, Steuern, steigen enorm an. Auch die Lebenshaltungskosten, z.B. eigene Wohnung, Auto, Urlaub etc. steigen. Dann muss man schon mindestens auf 50 Euro gehen. Das wäre dann aber auch nur ein geringer Stundensatz. Um wirklich davon leben zu können, muss man schon so auf 80 Euro gehen. Hier hab ich auch was interessantes darüber gelesen: http://www.yuhiro.de/stundensatz-php-programmierer/ oder auch hier: https://www.gulp.de/stundensatzkalkulator Da kann man den Stundensatz von Freelancern in verschiedenen Technologiebereichen kalkulieren.

Gibt man da zum Beispiel "Softwareentwickler" und "PHP" ein, dann kommt man auf einen Stundensatz von 63 Euro im Schnitt. Ich gehe mal davon aus, dass dies auch nur der Netto Preis pro Stunde ist. Rechnet man noch die Mehrwehrsteuer von 19 Prozent darauf, dann kommt man auf etwas weniger als 75 Euro. Was sehr weit entfernt liegt, von den von Dir erwähnten 12.50 Euro.

Würde mich mal interessieren wie sich das Ganze entwickelt hat. Welche Erfahrungwerte hast Du da gesammelt?